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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 10.1941-1942

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Heft 6
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https://doi.org/10.11588/diglit.2783#0125
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Die deutjche'Xriegssrudentm

In fiüberen Zahren erfreute sich üie Studentin oielfach teines besonderen danken. L; ist nicht mehr

Knsehens. Man war gewohnt, in der Ztudentin ein verschrobenes, ein-
seitiges, mit mehr oüer weniger totem Ivissen vollgepfropftes wesen zu
sehen — hornbrille und altjüngferliches klussehen gehörten unbedingt da-
zu . das man verloren a»sah für Sie Tugenden, die eine gute Gattin
und Ntutter auszeichneten. Kllenfalls war noch das Gegenstück bekannt
und im verruf, das oberflächliche und mondäne junge Mädchen, das nur
studierte, um der Lnge und Geordnetheit des elterlichen hauses zu ent-
weichen, um in Zreiheit zu leben oder einen Mann ;u fangen.

Oiese vorstellungen entsprachen nur selten üen Tatsochen / datz sie
überhaupt auftauchen konnten, lag wohl daran, datz es keinen eigent-
lichen Zdealtgp der Studentin gab, unü datz die Ltudentin, wie wir sie
wünschen, sich äutzerlich in nichts unterschieü von anderen jungen Zrauen
und darum in der Offentlichkeit gar nicht als Studentin auffiel.

Oer Nationalsozialismus mutzte, wie auf allen Gebieten, auch eine
tilärung der Zrage de; Zrauenstudiums finden. Ls war ;u prüfen, ob
sich tatsächlich Zrauenstudium und ttlütterlichkeit, geistige Schulung der
Zrau und ihre Lerufung a>; Lebensträgerin gegensätzlich gegenüber-
stehen oüer ob sie sich oereinbaren lassen. Oie Nntwort gab naturgemätz
die nationalsozialistische Stuüentin selber, und nicht in theoretischen Tr-
örterungen, sondern ganz organisch durch ihr Leben und ihre Nrbeit selber.
5ie lehnte jede Zorm der geistigen und persönlichen Trtraoaganz ab unü
wollte lediglich hervorgehoben sein durch ein besondere; Mah ihrer gei-
stigen unü menschlichen (yualitäten. Sie legte wcrt darauf, überall und
in erster Linie als Zrau gewertet und geachtet ;u werden. Oie Zrage-
ftellung Studium oder Mütterlichkeit hatte keinen Platz mehr. Nach na-
tionalsozialistischer Kuffassung muh die deutsche Zrau als vertreterin
eines freien volkes immer in der Geschichte mit Zeugnis ablegen für den
Lildungs- und wissensstand, für den hohen iLulkurstand ihres volkes. Nn
dieser hohen Kufgabe gemessen formte sich der Jdealtgp der deutschen Stu-
dentin: das lebensfrische und begabte Mädel, das in den Studienjahren
zu einer charakterfesten und geschichtsbewuhten Zrauenpersönlichkeit her-
anreift, für die wissen und iLönnen die notwendige Grundlage zur Lifül-
lung höchster Lebensaufgaben bedeuten. Oie nationalsozialistische Stuüentin
fühlt sich deshalb ganz besonders zu ernsthafter geistiger Nrbeit verpflichtet.

ver Schwerpunkt der Studentinnenarbeit liegt in der Trziehung, deren
Träger dietM5t.(6rbeitsgemeinschaftnationaIso;ialistischerStudentinnen)
im NSV.-Studentenbund ist, die heute 18000 Nkitglieder umfaht, da; sind
40?« aller üeutschen Studentinnen. hauptfaktoren üieser Trziehung sind

die politische 5lrbeit und der Tinsatz, der sich
seit Zahren bewährt hat in Trntehilfe, Land-
und Zabrikdienst, tLinder- und Zamilien-
betreuung, ferner als im tLrieg besonders
wichtig der Tinsatz in der Nüstungsindustrie
und im Sonderdienst, im VNbi., Luftschuh
und Zlugmeldeüienst, in der Zamilien- und
Lazarettbetreuung und ouf wissenschaftlichem
Gebiet im kLriegsleistungskampf und im Dst-
einsah.

wenn sich der Kffentlichkeit allmählich dies
neue Bild der Stuöentin einprägte, so ist das
vor allem der klrbeit der Studentin zu oer-

^utnsbme: Lcbmscbtvndefsek

unbekannt, datz Tausende
von Studentinnen jährlich in
die Zabriken gehen, um er-
holungsbedürftige Nrbeiterin-
nen für einige wochen abzu-
lösen, datz sie hinausgehen
aufs Land, um bei der Tin
bringung der Lrnte;u helsen.

— Lis jetzt haben im Nriege
schon 4000 Studentinnen den
öeutschen klrbeiterinnen rund
1 IMlion Nrbeitsstunden als
Urlaub geschenkt. Weitere

1000 haben als Letreuerinnen, Schulhelferinnen oder trindergärtnermnen
in üen befreiten Dstgebieten Oienst getan, während 6000 zur Trntehilfc
gingen. Zn üiesen Semesterferien arbeiten 10000 Ltudentinnen zehn
wochen in der Nüstungsindustrie.

Neben der wissenschaftlichen und politischen Urbeit haben sich die Stu-
üentinnen die Pflege der werte der Seele und de; Gemüts zur oornehm-
sten Uufgabe gemacht. viese harmonische Trgänzung ;u der Uusbildung
ihrer Geistesanlagen befähigt die Studentin, später als deutsche Zrau
prägend und führend und wahrhaft wohltuend zu wirken. „Gerade die
Studentin ist sich dessen bewutzt, dah bei Üem zukünftigen Nufbau unseres
vaterlandes die Zrau wieder die schöne Nufgabe als tLulturträgerin über-
nehmen mutz. Oie pflege de; Schönen ist deshalb ganz allgemein eine
Nufgabe, die wir uns gerade in der zukünftigen Nrbeit oerstärkt stellen
wollen" (Neichs-5lNSt.-Neferentin vr. 6. tLottenhoff).

vie deutschen Studentinnen gaben anlählich der Neichswettkämpfe der
Studentinnen in Varmstadt ein umfassendes Lild von ihrem Wirkungs-
kreis. Nkit diesen Wetkkämpfen hielten sie die Tradition de; Stuüenten-
tums aufrecht, sich einmal im Zahr im sportlichen Leistungskampf zu
messen. Ganz bewutzt nahmen sie den plah ihrer tiameraden, der Stu-
denten, ein, die wie alle Männer jetzt in hartem tLampf an der Zront
für Zührer und volk einstehen. ven Studentinnen wurde damit die Mög-
lichkeit gegeben, einmal ;u zeigen, wa; ihnen innerhalb der studentischen
Nrbeit als speziell ftaulicher Nnteil zufällt, und die Tage so auszugestalten,
wie es für die junge deutsche Zrauengenerotion oorbilülich ist. vie Tagc
in Oarmstaüt waren ein herrl ches und beglückendes Zeugnis von der
geordneten unö gesammelten tiraft, die nach beinahe 2jährigem lirieg
die kfeimat erfüllt. Wohl jeder der in- und ausländischen Gäste (Stu-
dentinnen-Nbordnungen aus 14 befreundeten Ländern nohmen teil) hat
etwas mitgenommen oon der gehobenen, lauteren Stimmung, wie sie
nur Zrauen oerbreiten können, die gesund und klug sind, die klar und
hochherzig sind, die fähig und bereit sind, das Grohe und Schöne zu tragen
und zu steigern.

vie Nusstellung „6us der Nrbeit der -eutschen Studentin", die in varm-
stadt eröffnet wurde und als wanderausstellung weitergeführt wird,
gab einen ausgezeichneten llberblick über die wissenschaftliche, kulturelle
und politische Nrbeit der deutschen Studentin und ist die erste zusam-
menfassende Schau llber den Lebenskreis der Stuüentin überhaupt. Oie
vielen Kufnahmen von Studentinnen in der Nusstellung zeigten in
gleichem Mahe wie die aus ganz Oeutschland
zum sportlichen Treffen gerufenen iiamera-
dinnen, datz üie deutsche Studentin, mitten
im Leben stehend, aufgeschlossen ist für die
weiten Nufgaben unseres volke; und an ihrem
Teile da; oerwirklicht, wa; üer Zührer fordert,
wenn er sagt: „Im Oritten Neich gilt nicht nur
das wissen, sondern auch die tLraft, unö höch-
ste; Jdeal ist uns der Menschentgp der Zu-
kunft, in dem strahlender Geist sich findet in
herrlichem tiörper, auf datz die Menschen über
Geld und Vesitz den weg zu idealeren Gütern
finden."

SÜcl links oben: Vie Sposrstudenrinnen msf,cbie
f«n »in ru clen L^mnastikvoftübfungvn in Oscmstvclt

^utnabmv: 1-tenkvl
Silcl links: Scbnvll bst sicb ctie Stubvntin an clis
neue ^cdvit ge^übnt uncl stvdt idcen /kfbeitsksmvfs-
binnen in clvf l.sistung nicbt nacb. /kuinabmv: Pufper

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