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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 10.1941-1942

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Heft 7
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https://doi.org/10.11588/diglit.2783#0138
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OLe cier ^eit

Wenn üer Lauer üie letzte Zuhre Getreide eingebracht hat und unter vach
und Zach gesichert weitz, erfüllt ihn eine tiefe vankbarkeit gegenüber dem Schick-
sal, -das ihm vergönnte, Mühe und Lchweitz eines ganzen Iahres nunmehr durch
Reife, Zruchl und Gewinn belohnt ;u sehen. Er, der Bauer, weih auch, oon
wieviel Unberechenbarkeiten seine Ernte abhängt, wie sehr ihr Uusfall sich nach
der witterung richtet und welche Gefahren ihr drohen, bis er sie in die Scheune
gefahren hat. veshalb bemüht er sich, den Lrtrag seiner Zelder so schnell wie
möglich auszuwerten, das Getreide ;u üreschen und vermahlen ;u lassen, damit
es als Mehl und Brot unmittelbar der Ernährung des volkes ;ugute kommen
kann, für das sich der Landmann in hitze und Regen Monat um Monat ge-
müht hat.

Oaran wollen wir denken, wenn wir das frische Brot auf unserem Dsch
sehen, denn fast ausnahmslos hat der moderne Mensch, vor allem der Stadt-
mensch, schon gar keine vorstellung mehr davon, welches Unmatz an Mühe
vor den Gewinn der Lrnte gesetzt ist. wer in gesicherter Lebensstellung
wöchentlich oder monatlich sein fejtes Linkommen nach hause trägt, verliert
leicht den Sinn für Gefahren und wagemut, hat keinen Jnstinkt mehr für ein
Risiko, das vor allem für den Bauern gilt. Je länger nämlich eine Zrist bis ;u
einem eintretenden Erfolge dauert, desto härter mutz um ihn gerungen werden
und desto grötzer ist allerdings auch seine Reichweite. Oer Lohnempfänger
müht sich oon einem Wochenende ;um anderen und gewinnt dafür die Lebens-
kosten weniger Tage. Wer monatlich ein festes Gehalt bezieht, sorgt auch kaum
über die nächsten wochen hinaus, da ihm der nächste Zahltag schon wieder den
Unterhalt für weitere vier wochen bringt. vas Landvolk dagegen oerliert
oder gewinnt mit der Lrnte ein gan;e; Zahr. Seine Sorgen, aber
auch seine vankbarkeit, sinü deshalb auch viel natürlicher als die des Ltadt-
menschen, weil sie sich dem natürlichen Lebensrhgthmus anpassen.

So ist es nun einmal im Leben, datz in einem ständigen Wellenspiel von Zähr-
nis und Glück, Risiko und verlust letzten Lndes sich die Uräfte durchsetzen, die
am meisten innere Beständigkeit aufweisen. Oer steht am festesten, den
Rückschläge nicht umwersen, sondern ;u neuem widerstand aufrufen. Oer ge-
winnt am meisten, der auch einen verlust ;u ertragen oermag'und in kühnem
wurf nach dem hohen Siegespreis greift, ob er auch gleich kleinere Gewinne
darüber liegen lietze.

Genau so geht es auch im Leben der völker die engherzigen, niemals vor
echte Gefahren gestellten völker greifen nach dem sicheren geringen Zins
des angelegten Uapitals ihrer Behäbigkeit, während die jungen, kühnen
völker jedem Uisiko trotzen und den grohen endgültigen Sieg, die Lntschei-
dung suchen.

Zn einer weltpolitisch so bewegten Zeit wie der unsrigen tun wir als veutsche
gut daran, unseren Blick über die kleinen Unannehmlichkeiten und auch Zreuden
des Tages ;u erheben unü uns der grotzen Lntscheidungen bewuht ;u werden,
in die wir gestellt werden.

wissen wir doch in diesem Zahre nicht nur eine Lrnte oon den Zeldern
hinter uns, die, mag sie nun örtlich gut oder schlecht gewesen sein, auf
jeden Zall un; das Brot für ein weitere; Zahr sichert, sondern wir haben
als volk eine Lrnte eingefahren, die unseren Rindern und Rin-
deskindern noch das Leben sichert. Zweimal in diesem Uriege schon
schenkte uns das Schicksal durch des Zührers hand den grotzen Lrntesegen des
Sieges: IdZ9 auf den Schlachtfeldern polens und 1940 im Uamps gegen die
Zeinde im Westen.

heute wissen wir, dah Uüolf hitler in diesem Sommer, da er gegen den
Bolschewismus aufbrach, ein Schicksal von uns und gan; Luropa abgewen-
det hat, welches den aufbauenden Zleitz vieler Zahrhunderte zunichte ge-
macht hätte, wäre es über uns hereingebrochen. ver Bauer oermag Regen
und Sonnenschein nicht;u befehlen und kann auch kein Unwetter abwenden,
wenn es mit Naturgewalt über seine Ncker hereinbricht, aber der Staatsmann
und volksführer, der die Gewitterwolken fremder Mächte sich zusammenballen
sieht, hanüelt gewissenlos, wenn er ihnen nicht mit der iiraft des Willens und
der iiühnheit de; Lntschlusses entgegentritt. venn im Rampfe der völker treten

sich Menschen und Menschenwerk gegenüber: die Lntscheidung liegt daher auch
in der besseren und höheren menschlichen Leistung.

Rrast der einmaligen Leistung des Zührers rundet sich heute oor unseren
Uugen ein Sieg ab, der für alle Zeiten die furchtbare Sedrohung der öst-
lichen Steppe von uns nimmt. Wenn dieser Rrieg gewonnen sein wird, dann
darf das deutsche volk ;um ersten Male seit Zahrhunderten ruhig schlafen,
denn dann ist seine Sicherheit für Generationen oerbürgt. vann kann kein
feindlicher hah uns jählings mehr überfallen oder durch geheime Linkreisung
heimtückisch umzingeln.

Oie deutschen Soldaten, die im Dsien mit unmenschlicher liamps- und Marsch-
leisiung die weltgeschichtlichen Siege erzwingen, bringen die Lrnte eines
Zahrtausends ein.

Sie erfüllen die Sehnsucht aller guten veutschen seit der Zeit des frühen Mittel-
alters und sie sichern die Zukunft aller kommenden, denen laut eingestandenen
plänen unserer Zeinde sonst nur ein elendes Sklaoendasein beschieden wäre,
wenn nicht sogar die völlige phgsische Nusrottung, die die Zuden in USV. schon
schamlos fordern.

Welchen wahrhaft einmaligen Grund hat also das deutsche volk, sich dieser
Lrnte dankbar ;u freuen! venn nun tritt ein, was Zriedrich Schiller, unser
groher vichter, oor 140 Zahren seherisch formulierte:

„Wenn anders die welt einen Plan, wenn des Menschen Leben irgend nur
öedeutung hat, endlich muh die Sitte und die vernunst siegen, die
rohe Gewalt der Zorm erliegen und das langsamsie volk wird olle die
lchnellen flüchtigen einholen.

Nicht im klugenblick ;u glänzen und seine Nolle ;u spielen isi sein Los, son-
dern den grotzen pro;eh der Zeit ;u gewinnen.

Zedes volk hat seinen Tag in der Geschichte, doch der Tag der
Oeutschen ist die Lrnte der gan;en Zeit."

Nun ist dieser Tag gekommen. ver Tag der Oeutschen drach an mit dem
ersten Nuftreten Udolf hitlers in unserer Geschichte und steigt auf ;ur Mit-
tagshöhe seines herrlichsten Glanzes im Siege über Bolschewismus und
plutokratie.

Nun rechtfertigt sich der ehrliche Zleitz aller der vielen Zahre, da das „volk ohne
Naum" um seinen nackten Bestand rang, nun macht sich der unerschütterliche
Glaube an die Zukunft bezahlt, den immer schon die besten veutschen durch
Trübsal und Zinsternis trugen, nun krönt das Schicksal den Mut derer, die auf
verlorenem posten ausharrten und sich mit ;äher verbissenheit gegen jeglichen
pessimismus oder inneres Lrlahmen stemmten. Wieoiel Stürme sind über die
Saat de; deutschen Zdealismus hinweggebraust! Wieviel Unwetter zerschlugen
srühe hoffnungen und reifende Nräfte! Nber, da der Tag der Oeutschen ange-
brochen ist, gewinnen wir die Lrnte der gan;en Zeit. Langsam wurden wir
volk, da die anderen längst ihrer Linheit sicher unserer Zerrissenheit spotteten.
Nun hat das langsamste volk die schnellen, flüchtigen eingeholt. „wenn andre
welken, werden wir ein Staat", heiht es in „huttens letzten Tagen". Nun sind
sie verwelkt, nun ist ihre Lcheinblüte im Oahinsinken. Noch vor bi' dertvierzig
Zahren, da Lchiller seine bedeutsamen worte als Lntwurf für em grotze; Ge-
dicht schrieb, war Oeutschland in Ouhende von Nleinstaaten und Zürstentümern
zerfallen, die sich miteinander und umeinander balgten, während vor ües Nei-
ches Toren die grotzen Militärmächte unü fremden Nationalstaaten aufmarschiert
waren.

heute hat die vernunft alle guten Veutschen längst zueinandergeführt,
und eine starke führende hand wacht über ihre Unzertrennlichkeit in einem Neich
und einem Willen. Unserer vernünftigen Lebensbestimmung näher gekommen,
bedeutet auch die rohe Gewalt aus üem Gsten nunmehr eine letzte Ledrohung.
Lin neues Licht ist in der Geschichte angezündet worden, eine neue Seite im
Buch des völkerlebens bietet sich dar. ver Tag des veutschen ist die Lrnte
der gan;en Zeit.

wohl wissen wir, dah dieser Nrieg ;war entschieden, aber noch nicht beendet
ist. Lr ist entschieden nach höheren Gesetzen, als denen, die eine hahzersleischte
Gruppe machthungriger Lgoisten aufstellte. vie Gesetze einer natürlichen Lebens-

entwicklung bestimmen den weiteren Nblaus der vinge. Nun, da alle Nräfte in

Zortsehung auf Seite 97

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