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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 10.1941-1942

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Heft 8
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https://doi.org/10.11588/diglit.2783#0162
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ü«f «r^k» 270 km nüsüilcki vom polssks«!«.

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Lk«f c1«f f>nnl»ck«n
^ulnskm«: ^tl»nttc

Lrenze gegen Ruhland.

Kber die Zinnen, die
schon vorher den Ladoga-
se« erreicht hatten, ran-
gen nun weiter um die
Landstriche jenseitr die-
ser von den Schweden
IZ2Z gezogenen Grenze
teils als Sauern, teilr
ak pelzjäger und wurden
als solche schliehlich durch
«in INonopol des Xönigs
von Lchweüen zu Seherr-
schern des handelsinLapp-
land, Zwar wurde die
glückliche Lntwicklung des
Lande; zur Zeit der schwe-
dischen herrschaft durch im-
mer neue Kriege mit Suh-
land gehindert, voch der
Zinne gewöhnte sich dar-
an, sich zur wehr zu set-
zen gegen den Zriedens-

störer im Dsten und nach ,on u»nn,^v»lm,

beendetem Xampf die oer- ^rm»,,
wüsteten heimstätten neu

aufzubauen, Zn diesen Zahrhunderten steter Sedrohung hat sich wohl jener
starke Lharakterzug der Zinnen herausgebildet, den man heute kurzweg mit
„sisu" bezeichnet, jene Unentwegtheit de; willens, da; unbedingt«, fast eigen-
sinnige vurchsetzen einmal gefahter Lntschlüsse, ein« strenge Gradlinigkeit, die
unerschütterliche Uraft ist, und gerade dieser Lharakterzug hat die Zinnen, da-
mal; al; Kngehörige de; schwedischen Seiche; wie heute al; selbständig«;
volk, zu Siegen über die Sussen befähigt,

Schon 1595 wurde die Lrenz« bi; zur Lismeerküst« gezogen, 1617 die Dst-
grenze, wi« sie, abgesehen vom Norden, jahrhundertelang Geltung hatte, klber
dann iamen die vielen Zahrzehnte schwedischer Lchwäche, wieder fielen die
klussen in das nunmehr unbeschützte finnische Land ein, übten ihr« Schreckens-
herrschaft au; und zwangen Schweden 1721 wie 1742 zu Gebietsabtretungen
von Zinnland, vie Unabhängigkeitsbestrebungen, die sich damal; schon ;u regen
begannen, führten, al; Schweden nun in einem neuen Zrieden 180S Zinnland
vollend; an Suhland abtrat, schliehlich zur Selbstverwaltung de; Landes: Uaiser
Ulexander I. von Suhland gliederte Zinnland seinem Keiche al; autonomes Groh-
fürstentum ein. Seschnitt jedoch schon kllexander III. die verbrieften Sechte, so
mihachtete Niiolau; II, sie völlig, vie Unterdrückung eines volkes, da; sich nach
der restlosen Zreiheit sehnte, setzte ein. Znnere Lmpörung flammte auf, vichter
wie Nuneberg und venker wie Snellman stärkten da; Nationalbewuhtsein, und
mit der verschärfung der Nussifizierungsmahnahmen bäumte sich der Selbst-
behauptungswille üe; volke; «ntschluhkräftig auf. Zn dieser völkischen Not setzte
— wie in den gegenwärtigen auch — schon einmal im Nahmen eine; welt-
krieges, die segensreiche militärische verbindung mit veutschland ein, Zinnische
Zreiwillig« wurden in veutschland ausgebildet. Sie kehrten als Nnführer de;

Sefreiungsheere; zurück, da; nach der Selbftändigkeitserklärung
Zinnland; am 6, vezember 1S17 die russische Sesetzung und
die roten horüen und in ihrem vaterlande unter ihrem Zeld-
marschall Mannerheim an der Seite des deutschen hilfskorp;
-unter Seneral Graf von der Goltz siegreich bekämpfte. Zm Zrüh-
ling 1S18 war die Zreiheit «rrungen, die der Zriede oon vorpat
dann 1S20 besiegelt«,

20 Zahr« des Zriedens wurden dem kampferprobten volke
zuteil, ein Nufstieg sondergleichen vollzog sich in dieser Zeit,
handel und wandel blühte. vie bodenständige finnische Nultur,
die mit der verschmelzung der im volke lebendig gebliebenen
Runengesänge zum volksepos Nalevala, dem Lebensweri von
Elias Lönnrot, ihren Nnfang nahm, entwickelt« sich stetig fort-
schreitend, von lebenden Nünstlern erlangten Sibelius, üer Nom-
ponist, Saarinen, der Nrchitekt, Naltonen, der Sildhauer, un-
bestrittenen weltruf, Zn immer weitere Nreise drang die fin-
nisch« Sprache, vi« Dlgmpischen Spiele im Zahr« 1S40 sollten
die Nrönung dieser überau; glückhaften Lntwicklung sein.

800^1 -

Land der Lchönheit und Kraft

8p05tin»1itut VI«rum»ck>.
umg«d«n von «ig«n«n 8««n
uncl ^LIdsrn.

^ulnskm«: ^»gn»r

Es geht unbestreitbar ein Locken au; von Zinnland, dem Land der vieltausend
Seen und Znseln und der weitgestrecklen wälder. Zst « doch, al; ob di« Schön-
heit der Natur, di« der Nrieg nicht mindern konnt«, da; herz einzutauschen
vermöcht« in di« gnadenreich« Nuhe, voch zur hingab« an di« Schönheit ist
auch in Zinnland gerad« jetzt nicht di« richtig« Zeit, Sesinnlichkeit, Stille, Lin-
samkeit, vertiefung in da; Nll und da; eigene Zch, wie Sommerstunden de;
Zrieden; sie wohl in jener menschenleeren weite von wasser, wald und Zel;
schenken mögen, können im gegenwärtigen vaseinskampf der befreundeten
Nationen veutschland und Zinnland unmöglich befriedigen. voch Zinnland hat
noch mehr ;u geben. Nraft hat es «inst und jetzt erprobt, und deutsch« Menschen
kommen dem finnischen volk erst dann nah«, wenn sie dies« seine Nraft auf-
zuspüren verstehen und auf dem weg zu ihr die Schönheit de; Lande; mit den
Nugen jener Menschen sehen lernen, di« sich im unermüdlichen Ningen mit
der Natur und dem Lrbfeind ein« heimat zu schaffen und zu behaupten
wutzten,

von der Süüseit« de; Zinnischen Meerbusen; her drangen di« finnischen Ur-
väter in die unberührten wälder d«; Sinnenlandes, rodeten, schwendeten, be-
ackerten den felsdurchsetzten Soden in zäher, mühevoller Nrbeit und ahen in

weltabgeschie-enheit ihr
kärgliche; Srot. Sie blie-
ben bi; in die späte
Nachkommenschaft der
Natur verbunden, und
au; ihnen gingen die
Nunensänger de; finni-
schen volke; hervor.

von westen her kamen
in drei schwedischen
Nreuzzügen ab 1150 die
schwedischen Lroberer,
siedelten sich an den Nü-
sten an, liehen bei Zisch-
fang und Schiffahrt den
handel aufblühen, grün-
deten Städte, knüpften
kaufmännische Seziehun-
gen zum Nuslande und
verbreiteten im Lanüe
ihr« Sprache und Nultur,
Si« zogen erstmalig eine
 
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