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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 10.1941-1942

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Heft 10
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https://doi.org/10.11588/diglit.2783#0199
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Dft haben wir uns in den letzten INonaten an dieser 5telle zu den Iahres-
feiern unseres volkes zum wort gemeldet. wir haben davon berichtet, wie
deutscher Elaube «inst all die kleinen und grotzen Zeierstunden im Kinge der
Zahres und des Lebenr schuf, wie das deutsche Srauchtum si« heut« noch in
engster verbindung mit dem Glauben unü der weltanschauung unserer Khnen

^utn,Nm»! bi»»»

die Xraft zur klat wächsi. venn war für dar ganze Zabr in Alltag und Heier
oilt, wa» wir üben in den kletnsten vingen unserer Zayrerringer, üar findet
seine iirönung im Gestalten der Weihnachtrzeit.

wieder und wieder gestaltet. Und wir haben gezeigt, wie dar arohe Lrleben,
dar nordischer Llut seit jeher im Xreirlauf setne; Zahre» fand, hinubergriff in
den Xreir des Lebens und dort stets von neuem nach Zormung drängte.

Srauchtum der deutschen volker!

va sind die gröheren Zeiern unserer Gemetnschaft. „Gestaltete weltanschau-
una" sind sie zu den Zestzeiten unseres Zahrer und Lebenr! Uralte» Ledenrgesetz
unserer Sasse schwingt mit in ihren Zormen und in threr 5orach« — im Lebenr-
grün von Saum und Slume, im Leuchten der Zeuerr alr „der 5onn« Sild" und
in der klaren, lebenspendenden Xrast der wasserr, der „Lebenrwasserr". All
diesen Glauben und Srauch ttug dar wissen nordischen Sluter über die Srücke
oon Zahrtausenden. wohl konnten 5prache und Gesetz birweilen erschüttert
werden, verschüttet auch wohl durch feindlich-stemden Ginfluh. 5olange aber
unser üeutsches volk sich immer wieder auf sich selbst besinnt und zum Uampf«
schreitet für di« werte seiner vaseinr, solange deutsche Menschen ihr Leben
einsetzen für di« Zukunft deutscher Zugend,
ebenso lange werüen auch lolaube und
örauch zu Zest und Zeier wert und Gel-
tung behalten unü immsr wieder erzäblen
von der ewigen 5chöpferkraft nordisch-
deutschen ölutes.

5o ist unser Srauchtum keinersallr und
niemals — auch nicht in Zeiten äuherer Un-
ruhe und Luheren ningenr — etwar 5inn-
oder wertloser! Lebensgestaltuna und Le-
benrbekenntnis unsersr Lemeinschaft darf
niemals schweigen — nicht im grohen tireise
de; volkes und erst recht nicht im kleinsten
Ureise der deutschen Zamilie! venn hier —
in der deutschen Zamilie und im deutschen
heim — ist ja doch nicht zuletzt der „Ur-
arund" dieser vinge zu suchen, der Nähr-
boden gleichsam, aus dem alle; Gemein-
schaftrdenken unserer volker aurstrahlen soll
in den weiteren Raum von heimat und
volkrtum.

All dar ist oft gesagt worden. Unü mu
doch immer wieder gesagt werden — mu,
besonüerr jetzt, in den wochen vor der dritten
Uriegsweihnacht, immer wieder gesagt wer-
den! — um er dem venken der dsutschen
Menschen, der deutschen Zrauen und Mütter
vor allem, einzuhämmern, damit daraur

und

w-g

eiern soll unr diermal der Weg fü^ren, die al, Lebenr- und Zahrerfeiern an
bedeutsamen wendepunkten im grohen ewigen Singe der Zahre, und Lebenr
stehen! venn wir meinen, dah wohl damit der Ureir dessen, war man „Zeier"
nennt, noch nicht adgeschlossen ist. Und dah wir gerade heute, da die laute oder
verhaltene Zreude unserer gröheren Zeiern in 5ippe und volk stiller aeworden
stt — ebrfürchtig vor bem Lrnst des Urieger! — dah wir gerade jetzt für unser
Leben ben anderen Sahmen unsere; Zeiernr brauchen, den kleinen, warmen
Sahmen, der sich in Notzeiten «nger denn j« um die deutsche Zamilie schliehen
soll. Oer Zamilie, dieser kleinsten Linheit unserer volker, >st er ia alr heiiige
Pflicht gegeben, das zu hüten, war Urväter-Lrbe unsere; volker ist und war in
'eid und Zreude di« deutlche 5eele trägt und hält. Und so soll er heute einmal
ehen um dar stillste „Zeiern" im Zamilientteise — um all jene kleinen und
«insten Zeierstunden, die unr auch heut« — bei aller Unruhe und bei aller

seelischen Not der Zeit — zusammenschliehen
können ;u starkem und frohem Grleben.
Nu; dem Lrleben solcher Zeierstunden aber
wird stets von neuem die rkraft und Einsatz-
bereitschaft unserer herzen wachsen.

„Zeierstunden?" Va werden wir schon
nachdenklich. was ist denn noch kllltag in
diesem kleinsten Xreise und war ist hier schon
,,§eier"? Libt denn nicht der Nlltag hundert,
>a, tausend Möglichkeiten, findet sich nicht -
ttotz Nrieg! — beinahe an jedem Tag ein
Grund zu einer kleinen, festlichen Sesinnung?
5o sollte er sein!

5o sollte man morgenr — auch jetzt! —
mit offenen Nugen und osfenem herzen den
neuen Nrbeitrtag, die neuen kleinen und
grohen vflichten begrühen. Und ein schüch-
terner vogellied vor llage, «in früher 5on-
nenstrahl, eine klein« Blüt«, di« sich öffnete
über Nacht, dar stille, ttaftoolle Neifen einer
Zrucht ober die wundersamen Zormen der
Lirblumen und der 5chneeflocken können
unr stetr von neuem eine kleine festliche
Zreube inr herz zaubern. 5o sollte auch
einmal über Tage ein leiser Sesinnen uns
das her; ftei machen inmitten ber Krbeit,
die unr bineinstellt in den Lebenrkamps
unserer volker, und wir sollten unserer Nräfte
 
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