anreift«, da waren er Dberschlesier, üie sich fteiwillig zusammenschlossen,
bereit zum letzten widerstand und bereit zum letzten Dpfer für Veutschland.
Sie haben viele der grotzen wichtigen Setriebe und produktionrstätten oer-
teidigt und gesichert für veutschland. Es ist nicht abzuschätzey, was es für
unsere gesamte iiriegsführung bedeutet, Üatz diese oberschlesischen Letriebe
unzerstört blieben.
vurch preuhisches Gesetz vom 20. vezernber 1440 wurde die Teilung der
alten prooinz in zwei neue prooinzen — Dberschlesien und Niederschlesien —
angeordnet. vie Teilung ist deshalb erfolgt, weil infolge des grohen Sieger
der deutschen wehrmacht der vergrötzerte Naum Dberschlesien «rstmalig in
der Geschichte üar ganze Znüustriegebiet im Dsten ües Keiches zusammen-
faht und dadurch Lntwicklungsmöglichkeiten eröffnet, die noch gar nicht
abzusehen sind.
var heutige Dberschlesien ist, trotz der halbierung ües bisherigen Gesamt-
schlesien, eine prooinz, die nach Lrötz« und Sedeutung ganz erheblich den vurch-
sch nitt der übrigin verwaltuogsbezirke de; Seiche; in der Mittelstufe übertrifst.
vie innere Struktur Dberschlesiens ist trotz weiter ebener Zlächen mit namhaster
Land- und Zorstwirtschaft, trotz des westlichen Gebirgsrande; mit allmählich
sich verstärkendem Zremdenoerkehr und trotz der wasserwirtschaftlich bedeut-
samen Knlagen an Neitze, Malapane und Nlodnitz im wesentlichen bestimmt oom
Nohlenbergbau unü der Schwerindustrie. ver Numpel, der tief unter Tage seine
harte Pflicht tut, der Arbeiter, der Tag für Tag vor der Glut seiner Dfens
steht, di« Zrau, die still und anspruchslo; die ihr vom Schicksal aufgebürdeten
Lasten trägt. vas sind seine Menschen.
wenn man das häusermeer der Zndustriestädte hinter sich läht und dar Suge
weit über üie Lande schweifen kann, dann wird e; deutlich, welcher Seiz diesem
Soüen mit seinen unendlichen wäldern, Zeldern, den vörfern, den unzähligen
Z ördertürmen und ewig rauchenden Schloten innewohnt. Sicher wirst der kiauch
der Nrbeit seinen Sch atten, aber der ftische wind, der von der höh« der Serkiden
herkommt, atmet Gesundheit. Sn klaren Tagen sieht man von den grotzen Städten
ües Zndustriegebiete; aus am horizont die blauen Gipfel. Gewaltige Aufgaben
werden auch hier bewältigt werden müssen, um die Lerg« zu dem werden zu
lassen, was sie werden können: zur Lunge des Landes.
wenn die Nachi hereinbricht und ander« Gaue schlafen, dann pocht durch
Dberschlesien in immer gleichem Nhgthmus die Nrbeit. Vie Schlote qualmen,
unter dem flachen vach der Zördertürme drehen sich die Räder mit fieberhaster
Eile. wie unzählige Sonnen lodern die Zeuer der mächtigen neuen Nüstungs-
schmieden unserer Nation gen himmel und überschütten Staüt und Land mlt
gleitzendem Licht. ver jüngste deutsche Gau dankt dem Zührer für sein«
Zreiheit, indem er Tag und Nacht in zäher, unermüdlicher, schwerer Nrbeit
für den Sieg schafst.
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»cdke»Ien aucd fsicd »n janclsedaflkicdsn Lcdündsiten. (ttimmek^itr. Kf. LtfedMr)
Lenkst öu des Schlosses noch aufstiller ehöh'?
Las khorn lockt nöchtllch dork, als ob's mich rlefe-
Äm Äbgrund grast das Neh-
Eo rauschk der Mald verwirrend aus der Mefe.
0 stlllel Mecke nlcht! So war, alo fchliefe
Lork unten ein unnennbar Meh.
Kennst du den Garten? - Menn stch der Lenz erneut,
Geht bort ein Mödchen auf den küylen Göngen
Still durch die Sinsamkeit
Und weckt ben leisen Strom von?aubrrklöngen,
2lls ob die Alumen und die Äüume süngen
Ningo von der alten schünen?eit.
I7hr Mipfel unb iyr Vronnen, rauscht nur zu!
Moyin du auch in wilder Lust magst dringen,
Lu findest nirgenbs Nuh',
Srreichen wlrd dich das geheime Singen, -
2lch, dieses Bannes zauberischem Ningen
Sntfliehn wir nimmer, ich und du!
Srelherr v. Slchendorff, der qroße Llchter Schlesten»
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Es sind in letzter Zeit eine ganze Nkenge kleinc Geschichten unü Nkodewörter
genossen charakterisieren. wir meinen Nusdrücke wie
Leziehungen, und „UT.-Ware" oder „Sückware",
! wie „vitamin L", die belebenüen
die man „unter dem Tisch"
oder durch kleine liebenswürdige vestechungen de; Naufmannes erhalten kann.
vie Leitsätze von vr. Goebbels, die vor kurzem in der Dffentlichkeit erschienen,
und die Todes- und Zuchthausstrafen gegen Lebensmittelschieber und wucherer
lassen keinen Zweifel darüber, dah der Staat mit aller Schärfe des Gesetze; gegen
diese Saboteure der volksernährung vorgeht. Sosehr diese strengen Nkatznahmen
die Zustimmung aller verantwortungsbewuhten volksgenossen finden, so ein-
dringlich sollte sich auch jeder einzelne stagen, ob er in seinem Lebenskrei; sich
nicht mancher Übertretungen und Ungenauigkeiten schuldig macht, die im
kleinen in gewissem Sinne ein« Zortsehung der grohen vergehen darstellen.
Sei Seginn des Nriege; erschien wohl allen jede Zorm des Tausch- und
Schleichhandels grundsätzlich als unmoralisch. <k; gab auch so oiele noch stei-
bleibende Nusweichmöglichkeiten, datz irgendwelche unsauberen Seschastungs-
arten gar nicht in öetracht kamen. Nkit den Nationen wurden aber auch die Nus-
weichmöglichkeiten knapper, und damit steigerte sich bei manchrn üas verlangen,
irgendwelche Sondervorteile zu erhalten. vie Grenzen zwischen dem, wa; bisher
als anständig und unanständig galt, oerwischten sich. INancher sucbte irgendein
hintertürchen und fand es auch. vas Gefühl für die gerechte verteiluiig aller
uns zur verfügung stehenden Güter geriet bei manchen Nkenschen in; wanken.
Nkan muh sich aber darüber im klaren sein, dah nur eiserne visziplin aller
volksgenossen üa; reibungslose Zunktionieren unserer verteilung unü die Sicher-
stellung der volksernährung gewährleistet. Zed« noch so nebensächlich erschei-
nende Übertretung im kleinen wirkt sich, wenn sie von oielen begangen wird,
schäüigend auf di« Gesamtlage aus.
vie hausstauen, die in den Sommermonaten zu den Gbstplantagen und
Grohgärtnereien vor der Stadt fabren, um dort Dbst und Gemüse vom Lrzeuger
dirett in großen Nkengen ;u kaufen, überlegen sich wohl kaum, dah sie damit
die Nkarktordnung stören und durchbrechen. L; können -ann nicht üie Nkengen
abgeliefert unü in den Läden oerteilt werden, mit denen man ursprünglich
rechnete, und diejenigen, die beruflich zu sehr in klnspruch genommen sind und
keine Zeit zum Naufen vor den Toren der Stadt haben, müssen leer ausgehen.
wir müssen un; immer wieüer klarmachen, dah das ganze volk mit einer grohen
Zamilie zu oergleichen ist, die au; einer gemeinsamen Schüssel iht. wenn nun
«inige Zamilienmitglieüer schon vor der verteilung aus der Schüssel naschen,
müssen die anderen, die zurückhaltend und korrett handeln, leer aüsgehen. Es
kommt zu Nkihslimmungen, ;u Unregelmähigkeiten und unerwarteten Zwischen-
fällen, und üas ganze Sgstem der gerechten verteilung, das oom Staate mit soviel
Nküh« ausgewogen wurd«, gerät in; wanken.
Gs soll auch oereinzelt Nkenschen geben, die aus die Sauernhöf« gehen und
den Landwirten für ein <ki preise bi; zu einer Nkark anbieten. Nuch durch solches
verhalten wird die Nkartt- und preisordnung schwerwiegend gestört. Sisher
sind die Nblieferungen an landwiltschastlichen Lrzeugnissen, mit Üenen der Staat
rechnet, oon den vauern oorbildlich eingehalten worden. Ts wäre ein unverzeih-
liche; vergehen, wenn der Sauer durch Überpreise und sonstige verlockungen
de; Städters in versuchung geführt würde. Nuch das Nkitbringen kleiner kiuf-
merksamkeiten für Naufmann und verkäuferinnen, die verteilung oon liino-
karten, Zigaretten unü anderer kleiner Zreundlichkeiten mit dem hintergedonken,
zusätzliche waren ;u erhalten, fällt unter dieses Napitel. <ks bewirtt in gewissem
Sinne eine Überteuerung und ist unkorrett gegenüber den anderen NSufern,
die nicht solche Schleichwege zum herzen der Naufleute benutzen.
ver gröhte Teil der Sevölkerung wirü ganz genau wissen, wo üie Srenze liegt
zwischen üem, was unttagbar und sttafbar ist, und dem, was sich noch recht-
ferttgen läht. Zeder anständige Mensch hat ja ein deutliches Gefühl für Necht und
Unrecht, und wenn er «s betaubt, quält ihn das schlechte Gewissen. wer sich wirk-
lich in manchen ZSllen darüber nicht im klaren ift, sollte sich folgenüen Grundsatz
zu eigen machen: Zeder handel ist strafbar, der Nlangelware zu noch gröherer
kNangelware macht. Ls ift also jeder Tausch oder unzulässige Nauf rationierter
waren zwischen verteiler und verteiler und zwischen verteiler und verbraucher
sttafbar, weil dadurch verschiebungen entstehen, die sich an einer anderen Stell«
als Nkangel auswirken. Gegen ein Tauschen oder verschenken von gewissen
kleinen Zuteilungen zwischen verbraucher und verbraucher ist dagegen nichts
einzuwenden, da ja die warenmengen im grohen gesehen dieselben bleiben.
tteiner von un; soll sich später einmal den vorwurf machen müssen, dah er
in schwerer Zeit die oerwaltend« Gewissenhaftigkeit ües Staate; sabotiert habe,
dah der ttrieg, der von vielen veutschen letzten «kinsah und schwerste Dpfer
forderte, für ihn ein Geschäst gewesen sei! So wi« mit aller Schärfe de; Gesetzes
gegen die Schädlinge der volksernährung im grohen vorgegangen wird, so
sollte jeder einzelne mit aller härte und Schonungslosigkeit sich selbst stagen, ob
«r auch im kleinen sich stets so korrett verhält, dah sein handeln oor seinem
Gewissen und vor den Leistungen und Dpfern unserer Soldaten auch im lehten
bestehen kann. vr. hilde Zimmermann
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