Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 13.1944-1945

DOI Heft:
Heft 4
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2781#0037
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
srauen-Vartc

c! i 6 sinrlgs p 3 >-t 6 i s m t I i csl e f-f s u e si ^ s i t 5 c^i >-i i t

kinrslpi-si; 2/ kpi. ^rsi l"isu! ZO kpi.
j s ji r l i cti r^völi l-lsils

1 Z. 1944/45

Vi s s t s l j s k r l i ck sin 5 ck n i tt m u!ts c b o g s n

l>« Kopf «1« S»«nd«g»r ir»s»«, s»>»»»»^- «»«», «»«»


sangen junge deutsche 6>tudenten lm Hooember 1914 westlich Langemank -
warfen den 8emd und bestegelten ihr Lied mit ihrem Hod. i7hre Hak wuröe
der fchönste Gedenkstein und das gewaltigste Mahnmal, das je Menschen ge--
setzt werden konnte - und wird es bleiben, so lange man oon deukscher
Größe und kialtung sprechen wird.

Hach ihnen hal-en ihresgleichen oier Zta>,re gekömpft, gelitten und stnd ge--
storben - das Lied nicht immer auf den Lippen - atzer im kicrzen und im
ganzen Mesen. Äls dann die IZacht über unser Dolk kam, schwieg daa Lieö,
-dieLippen wurdenschmalundfestaufeinandergepreßt, -diekierzenbluteten-
und suchken doch fiebernd und ruhelos ^fag und IZacht einen Meg zum Licht.
Sines Äages wurde cs wieder u nser Lied - unser Sigentum, um daa nun
nicht nur der Kampf der Mönner, Söhne und 2?rüder oier Ztahre gegangen
war, sondern um öeffen Zreiheit in vielen weiieren -^ahren alte und junge
Mönner, Krauen, Greise und kjalbwüchfige alles aufs Spiel gesetzthatken.
Hoch wußten wir damals nicht, daß dasGchilksal die höctesteProbe auf unser
Gekenntnis noch in seiner kjand hielt und uns nur eine Ätempouse zu-,
gebilligk hatte, sondern wir lebten, arbeiieten unö freuten uns, suchten und
fanden unser Dolk und fühlten uns geborgen in dec vbhut unseres Zührers.
Immer bewußter erleblen wir, daß Großes an una geschay, weil einer an
dasGroße in uns geglaubt yatte und töglich aufsHeue gloubte. Mitunserem
Selbstoertrauen wuchs das Gefüyl tiefster Lankbarkeit und Derpflichtung
gegenüber diesem Ginen, oor dem wir nach jeder Stunde feierlichen 2Üel-
sammenseina stngen: ^Seutschland, Seutschland übec alles!^

Secha ^ahre stehen wir nun in der Bcwührung dieses Bekenntniflea, sechs
)tahre haben kjunderte und ^kausende löglich persönlich Änkwort gcben
müssen, ob unser Lied ein Lippenbekenntnis oder ticfe wohchaftige kiingabe
des ganzen Menschen bedeutet.

2>iei dem einen heißt dies ,über alles^: über mcln kjaus, über meinen kjof,
über mein mühsam erworbeties kjab und Gut, —

beim zweiten: über meineSorgen, über meineHöte, übcrdiebntbehrungen,
über meine 2lngst oor allem Ungewissen, —

beim dritlen ist die Zlntwort schon schwerer: über meinen gefallenen, oer>
wundeten, gefangenen Sohn, über meine durch Herroe gefallenen Iln-->
gehörigen - über ollen Kummer des Leibeo und der Seele, den dieser Krieg
mir schon gebracht hat, - über dies alles geht mir und höher als öies alleo
steht mir: Leukschland. So leben wir seil >tahren in einem ununkerbrochenen
Kampf mit den Maffen gegen den Zeind, - mit den kjerzen um unsere Ue>
wöhrung, den Blilk fest auf den Hührer gerichtet, unsere kjönde unlösbar ln
den seinen. Mit jeöem Hag meyr kommen olke Kampfzeiterinnerungen,
manches, was die guten Z/ahre uns verwischten, bringt die schwere Feit in
alter Zrische wieöer hecvor, - und allein aus unseren Grinnerungen steigen
?uverstcht und Glaube, Kraft und Selbstvertrauen wie gute Geistcc empor
und störken unseren Lebenswillen. Zlus ihm hecaua vollbringen wir heute
unsere Leistungen, die unserer I7dee Gestalt und §orm in mannigfachsterArt
geben. Unsere ^taten oon heuke werden unsere Richter von morgen sein, das
Gebot unserer Zlhnen, bewöhrt durch )tahrhunderte, ist zum Gebet unserer
«eit geworden: ^ttf Lir selbst, so hilft Sir Gott!

loig«. »ucti !n I>«uiig«n Xsmpi um !«in oSs« liict>t5«in unisc« Vottl« linct ^iesesGebet lebt der ganze fttensch von heute: unserekjände in öerIxüstung,
ciis tlsrnpisrirctisn Xcsits ctsc ctsutrctisn Voiilirssis, cti« sn ctsn emntsn unct in ctsc ttsinisi unsere kjirne in der borschung, unsere Liebe in der Getreuung der Decwun>
tstsn von g«ict>icnii!ct>«c Ocst,« voiibnngsn, ctsc unsci-tiütisciic»,- kunSsnisn» -t«5 Iisi-t>«5. deten und kjilfsbedürftigen aller Ärt, - am tiefsten wohl aber leben eo vielk

deutsche Mükter, die gerade heute töglich unserem volke Kinder schenken.
Sie beweisen am eindeutigsten, daß ihnen ,Seutschland über alles^ geht, daß ihr Glaube an seinen bortbestand unerschütterlich und ihr Mille zu ihrem
Aeikrag ein absoluter ist. Menn irgendwo Sorge und ernsthastes jlrüfen oerstanden weröen kann, so bei den 8rauen, die in der heutigen ?eit Kindern
das Leben geben wollen, denn keine von ihncn weiß am Änfang, ob fie am Gndc ihr Kind in Ruhe und Sicheryeit gebören, es in der sorglichen 2lrt einer
guten Mutter betceuen und mit ihrem Kinde beisammenbleiben kann. Menn sie nach Oberprüfung iyrer Kraft trotz allem »^a' sagt, so hat fie dos kjöchste

korlsulgsbscxk l.slpeig
 
Annotationen