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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 6.1910

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Münzel, Gustav: Der Dreikönigs-Altar von Hans Wydyz im Freiburger Münster
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https://doi.org/10.11588/diglit.2638#0028
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Münzel, Der Dreikönig-Altar von Hans Wydyz im Freiburger Münster

Nach der Chronologie ihres Auftretens läge es
nun viel näher, den Freiburger Meister als den Sohn
des Bartholomäus anzunehmen, wie den Holzschnitt-
meister. Jener, der Bildhauer, ist im Jahre 1500
selbständig, also nach Freiburger Gewohnheit min-
destens 25 Jahre alt, möglicherweise aber acht Jahre
älter, dieser, der Holzschnittmeister, ist nach Annahme
Röttingers in den achtziger Jahren des 15. Jahrhun-
derts geboren, was man in Verbindung mit dessen
anderer Annahme, dass er 1515 etwa 28 Jahre alt
war, genauer auf etwa 1487 fixieren kann'. Von jenem
zeigt das Jahr 1505 ein völlig reifes, absolut sicheres
Werk, diesem werden die ersten Holzschnittzeich-
nungen von 1515 ab zugewiesen, die Hauptwerke
beginnen mit dem Jahre 1519, und der Künstler setzt
seine Tätigkeit fort bis zur zweiten Hälfte der drei-
ßiger Jahre2.

Die Chronologie würde sogar die Vermutung

1 Röttinger a. a. O. S. 23 und 47.

2 Das Jahr 1565, das A. Seyboth (Verzeichnis der Künstler,
welche in Urkunden des Straßburger Stadtarchivs vom 13. bis
15. Jahrhundert erwähnt werden: Repertorium für Kunstwissen-
schaft Bd. 15, Jahrg. 1892, S. 37 ff.) als ein Lebensdatum von
Hans Widitz genannt hatte, ist nicht zu verwenden. Röttinger
(a. a. O. S. 19) gab an, dass sich diese Stelle nicht mehr finden
lässt. Eine Anfrage beim Straßburger Stadtarchiv ergab, dass
auch heute diese Stelle nicht bekannt ist, vielmehr anzunehmen
sei, dass die Angabe Seyboths auf einem Irrtum beruhe, vielleicht
auf einer Verwechslung mit Christoph Widitz.

(Schluss

erlauben, in dem Holzschnittmeister Weiditz einen
Sohn des Freiburger Wydyz anzunehmen3.

Was nun die Namensform des Künstlers an-
belangt, so ist es selbstverständlich, dass man dabei
zunächst seiner eigenen Schreibung, wie sie sich auf
dem Freiburger Altar findet, folgen muss. Dort steht
nun Wydyz mit einem Abbreviaturstrich über dem
zweiten y. Da aber diese Kürzung nicht völlig sicher
aufgelöst werden kann und das dafür häufig gesetzte
n, wonach der Name Wydynz gelautet hätte, nur einen
Wahrscheinlichkeitswert hat, so muss man auch die
Namensform im Steuerregister heranziehen. Hier
heißt er nun Widitz. Da man bei dem Schwanken
und der Unsicherheit in der Form der Namen um
die Wende des 16. Jahrhunderts annehmen kann,
dass auch dieses Lautbild für den Namen üblich ge-
wesen ist, so scheint es gerechtfertigt, wenn man den
Künstler mit dieser Namensform, aber unter Zu-
grundelegung der Schreibweise auf dem Altar, also
Wydyz benennt.

3 Setzt man voraus, was eine erlaubte Vermutung ist, dass
der Bildhauer 1467 geboren wurde, so konnte er im Anfang der
neunziger Jahre einen Sohn haben. Man braucht daher nur
statt Ende der achtziger Jahre die Jahre 90—92 als Geburts-
datum des Holzschnittmeisters anzusetzen, was mit dessen
übrigen Lebensdaten durchaus verträglich ist. Denn dass der
Augsburger Christoph, dessen Geburtsjahr auf 1510 gesetzt
wird, des Holzschnittmeisters Sohn sei (Röttinger a. a. O. S. 20,
23, 47), ist reine Hypothese.

folgt.)

Wasserspeier vom dritten östlichen Strebepfeiler der Südseite.

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