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Schuster, Das Grab Herzog Bertholds V. von Zähringen

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war jedenfalls der Durchgang, der unter dem süd-
lichen Hahnenturm hindurch und an der Sakristei
vorbeiführt, gegen den viele Jahre unfertig geblie-
benen Neubau in irgend
einer Weise abgeschlos-
sen. Nach der Vollen-
dung des neuen Chores
musste dieser Abschluss
entfernt werden und der
Chorumgang und damit
auch der Zugang zur
Sakristei wurden wohl
schon damals durch die
Gittertüren in den Hah-
nenturmportalen von der
Kirche getrennt. Um
einen unmittelbaren Zu-
gang vom Querschiff in
die Sakristei zu schaffen,
wurde somit der Durch-
bruch der Türe notwen-
dig. Die Ausstattung der-
selben ist sehr reich und
zierlich, die Gewände
sind mit den Statuetten
der hl. Katharina und
des hl. Stephanus ge-
schmückt, derSturzzeigt
in Halbfigur einen Prie-
ster, den Kelch haltend,
begleitet von zwei En-
geln. Allem Anschein
nach ist das Werk eher
eine Arbeit des 15. als des
beginnenden 16. Jahr-
hunderts, die Darstel-
lung des Priesters weist
aber darauf hin, dass die
Türe schon ursprüng-
lich zur Sakristei führte.
Sie wurde also wahr-
scheinlich im Jahre 1511
nicht erst neu ange-
fertigt, sondern von einer
andern Stelle hierher
versetzt. Die Sakristei
hat von 1354 bis zur
Vollendung des Chors
ersichtlich mehrere Um-
bauten erfahren, die
ebengenannte Annahme

liegt daher durchaus im Bereiche der Möglichkeit.

Wie oben berichtet, gibt die Thanner Chronik

den Chor als Begräbnisort an, es liegt aber wohl eine

Freiburger Münsterblätter VI, 1.

/. Angebliches Standbild Bertholds V. im Frauenehörlein.

Verwechslung mit dem Frauenehörlein im südlichen
Seitenschiff vor, wo seit 1667 das jetzige Grabmal
steht. Der kleine spätromanische Chor bot hinter

dem Hochaltar kaum
genügend Platz für ein
so großes Grabmal und
eine Krypta war sehr

wahrscheinlich nicht
vorhanden. Dieser alte
Chor wurde erst kurz

vor Vollendung des
neuen abgetragen, dessen
Gewölbe an jener Stelle
die Jahreszahl 1510 zeigt.
In das Querschiff, wo
es sich 1511 befand, ist
daher das Grabmal nicht
erst aus dem Chor ver-
setzt worden.

Nach dem Berichte
Sattlers hat man die
Überreste „wider in ein
Bau gelegt". Nach dem
Wortlaute ist anzuneh-
men, dass dieser Bau
nicht der nämliche war,
in dem man die Leiche
gefunden hatte, und diese
Ansicht gewinnt noch an

Wahrscheinlichkeit
durch folgenden Bericht
des Stadtschreibers Dr.
Franz Karl Vogel im
Kopialbuch C S. 270, im
Stadtarchiv: „Zinstag
den 17ten May 1667 als
die Pfleger der Hütten,
alle Grab und ander
Stein zur mehreren Zürd
des Münstergebeus glatt
und eben legen lassen,
hat sich begeben, daß
auf der Seiten gegen
Mittag ob der undern
Porten versus meridiem
tendentem, und unser
Lieben Frauen Chörlein
hinter dem Taufstein,
den die Pfleger auch
zierlicher, doch im alten
Ort setzen lassen, ein
Loch hinunder, endlich ein Grüften im Boden bei
9 Schuh tief 41/, breit 11 Schuh lang gefunden worden,
die mit großen Stein wohl erbaut und schön ausge-

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