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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 6.1910

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2638#0055
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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

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münster ze Friburg in sinem überrück gegenwurtig sin
ze fronermesse und ze vesper und sol ouch sust ge-
horsam sin der dinge und tuon als andere capelan in
demselben gotzhus tuont und tuon söllent, ane geverde.
Wenne ouch dazselbe gelt gar mit sechtzig marken oder
der halbe teil mit drissig marchen wurde abgelöset und
widergekouft, so söltent die vorgenanten drizehen, der
dein rate ze Friburg, dasselbe guot widerumb anlegen
an ander gelt, so vil sü denne darumb gekoufen möch-
tent, ane geverde, das ouch denne an die vorbenempten
pfruonde dienen und vallen sol, in allem recht als das
erre gelt nach dem als vorgeschriben ist, ane alle ge-
verde. Und wände wir, der burgermeister und der rate
ze Friburg vorgenant, mit guotem Urkunde und mit be-
sigelten briefen eigenlich underwiset sint, das die vor-
genante pfruonde gestiftet, geordenet und gemacht ist
in die wise als vorgeschriben stat, so hant wir zuo
ewiger gedenknisse und durch daz dise ordenunge stete
blibe und gehalten werde, als vorgeschriben stat, und
der ordenunge nit vergessen werde, disen unsern brief
geben und besigelt mit unsrer stette gemeinem an-
hangendem ingesigel dem minren und hant offenlich in
unserm rate erkant, das die nun, der dein rate ze Fri-
burg, hinanthin das halten und usrichten söllent, das
davor von den drizehenen, dem deinen rate, geschriben
stat, wände die drizehen geendert sint und an ir stat
nun geordenet und ufgesetzet sint. Dirre brief wart
gegeben ze Friburg vor offe m rate in der ratstuben
an der nehesten mitwuchen vor sant Hilarien tag des
jares, da man zalte von gottes gebürte drüzehenhundert
nünzig und ein jare.

Münsterarchiv.

300. 1391 Februar 14. — Hans Atscher ein edel-
kneht verkauft für sich und alle seine Erben und
Nachkommen dem erbern herren hern Götfrit Meiger
kilcherren ze Friburg und dem bescheiden manne Hein-
rich Blageben von Friburg, sinen guoten fründen in
namen und anstat der pfruonde ze sant Johans altar
in unser fronen münster ze Friburg, die man nemet der
alten Atscherin pfruonde, derselben pfruonde lihere sü
und ouch er sint und die zuo disen ziten der erber
herre her Johans von Sigeltzhein priester mit irem der

vorgenanten pfruondliher gunst, wissen und willen be-
singet, besitzet und het, sechzehen schöffel korngeltes
halb weissen und halb roggen, rentes jerliches zinses
ze gebende demselben hern Johansen von Sigeltzhein
und allen sinen nachkomen, weihe priester denn je die
vorgenante pfruonde besingent, besitzent und hant mit
irem der egenanten pfruondliher oder irer nachkomen
derselben pfruondeliher gunst, wissen und willen hinant-
hin alle jar zwüschent den zwein messen unserr frouen
tagen der erren und der Jüngern und mit namen bi vier
Pfenningen des besten weissen und roggen, so man der
zit jares ze Friburg an dem kornmarkt veil vindet, un-
gevarlich, und inen denselben zins jerlich ze antwurtende
gen Friburg in die stat für welhes hus sü da wellent
ane allen iren kosten und schaden, ee söllent sü nit
gewert sin. Und gat das vorgenante korngelt ab Hans
Atschers hofe ze Opfingen und ab allem dem, so dar-
zuo und darin gehöret, es sien schüren, hüser, garten,
acker, matten, holz, velt, wasser, wunne und weide,
zinse, nütze und gevelle, nüt usgenomen, wie und wo
das alles gelegen, genemet oder geschaffen ist, und ab
allen den gütern, Zinsen und gelte, so er in demselben
dorf und banne hat, usgenomen die manlehen, die er da
hat, die söllent dahinder nit verbunden noch haft sin.
Und sint dise vorgeschriben guter alle lidig, eigen nach
anderhalber mark und einem vierteil einer mark silber-
geltes, so Ludwig von Wiggershein von Friburg vormals
von dem obgenanten hofe ze Opfingen het. Der Kauf
geschieht umb sibenzehen mark silbers lötiges und
gebes Friburger brandes und geweges mit der üblichen
Währschaft und mit Bewilligung des Wiederkaufs
um dieselbe Summe. „Es ist ouch ze wissende, daz
der erber herre meister Johans von Tonsul der vor-
genanten pfruonde jerlich ze zinse gab drü pfunt und
aht schilling pfenninggeltes ab sinem huse bi Lehemertor,
die gundent im die vorgenanten pfruondliher wider ze
koufende umb die obgenanten sibenzehen mark silbers
und dasselb silber hant sü derselben pfruonde widerumb
angeleit an dis vorgenant korngelt." Lutfrit Atscher,
desselben Hans Atschers bruoder bekennt, daz dirre
kouf und alle dise vorgeschribenen dinge mit siner wissen,
gunst und goutem willen beschehen sint.

Münsterarchiv.

Freiburger Münsterblätter VI, Ï.
 
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