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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 6.1910

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Münzel, Gustav: Der Dreikönigs-Altar von Hans Wydyz im Freiburger Münster (Fortsetzung)
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https://doi.org/10.11588/diglit.2638#0074
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Münzel, Der Dreikönig-Altar von Hans Wydyz im Freiburger Münster

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der Zunftmeister und die Ächter der Zunft zum Riesen
und ebenso der Priester und Magister Michael Küblin.
In Anbetracht dieser Interzessionen, der Bitte seines
Weibes und seiner unmündigen Kinder und da er
auch fünf Wochen im Turm gelegen „und sonsten
im malen für eynen beriembten meister hochgelobt
würdet", wendet man gegen ihn nicht die Strenge des
Rechtes an, sondern er kommt mit einer gelinden
Strafe davon (1. Oktober 1599, Bl. 234). Aus dieser

Ob dieser Hans Baer in Anbetracht seiner Be-
ziehungen zu dem Basler Domstift und seiner Ver-
trautheit mit dem Stadtbild Basels aus der ange-
sehenen Basler Familie gleichen Namens stammte,
von der mehrere Mitglieder infolge der Reformation
nach Freiburg auswanderten, mag dahingestellt bleiben.
Damals kam auch der berühmte Professor Ludwig
Baer (Berus) mit Erasmus und Glareanus von Basel
nach Freiburg2.

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11. Kaiser Heinrich und Bischof Pantalas von Hans Baer. Innenseiten der ehemaligen Flügel zu dem Dreikönig-Altar.

allgemeinen Verwendung für den Angeklagten kann
man auf die hohe Schätzung seiner Kunst schließen.
Das Interzessionsschreiben der Basler Domherren
findet sich in ihren Missivbüchern l. In diesem Schrei-
ben wird darauf hingewiesen, dass er mit seiner „be-
wißten männiglich zuofälligen" Kunst den Herren
und gemeiner Stadt wohl fürder dienen könne. Daraus
kann man entnehmen, dass er bei den Arbeiten im
Basler Hof eine große Rolle gespielt hat.

War zunächst das Beziehen der Inschrift „haec
tabula per M. Ioannem Baer pietà est" auf der Rück-
seite der Mariengruppe des Schreins auch auf die
Malereien der Flügel eine durch den Aufschluss über
die Persönlichkeit des Hans Baer veranlasste Ver-
mutung, die allerdings eine große Wahrscheinlichkeit
für sich hatte, so wurde diese durch eine weitere
Tatsache zur völligen Gewissheit erhoben. Bei der
Reinigung des Altarblattes „Die Auferweckung des

1 Missivbücher des Basler Domkapitels von 1595 bis 1607, 2 Über die Familie Baer und ihren Stammbaum vgl. Aug.

Bl. 118. Burckhardt in den Basler Biographien 1. Bd. Basel 1900 S. 59ff.
 
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