Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]: Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters (7.1911)

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Sauer, Reste alter Wandmalereien im Freiburger Münster

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rinnen wurde seine ganze untere Partie abgescheuert,
so dass sie als endgültig zerstört zu betrachten ist.
Hätte man von Anfang an eine Schutzvorrichtung an-
gebracht, so würde uns dieses wertvolle Werk nahezu
völlig erhalten geblieben sein, noch vor zwei bis drei
Jahrzehnten wäre jedenfalls der Donator noch einiger-
maßen zu retten gewesen.

Da das Gemälde allem Anschein nach nie eine
Restaurierung erfahren hat, so wurden im Frühjahr
diesesjahres die nötigsten Maßnahmen zur ferneren Er-
haltung der Reste getroffen; Kunstmaler Viktor Mezger
von Überlingen wurde mit dieser Aufgabe betraut.

Nach einer gründlichen, aber schonenden Reinigung,
durch die erst wieder die alte Leuchtkraft der Far-
ben zum Vorschein kam, wurde die vielfach ge-
lockerte oder aufgerollte Farbschicht in sorgsamster
Weise fixiert, der große und störende Fugenriss, der
die Bildfläche senkrecht durchzog, geschlossen und die
Ausfugung mit Farbe ausgetupft, das Ganze schließ-
lich mit fixierendem Tränkungslack übergangen. Es
wurde also nur eine konservierende Behandlung, wie
anerkannt werden darf, mit ebenso viel Verständnis
wie schonendster Sorgfalt vorgenommen, um weiter-
hin, was von dem Bild noch vorhanden ist, zu retten.

Abb. 20. Gewölbe Schluß stein
in der St. Peter- und Paulskapelle des Münsters.