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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 8.1912

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Münsters, [12]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2636#0093
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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

statt ye einen andern Schuldner oder bürgen als gueten
und gewissen als der erre was und den si benampzent
zue netnende an eins abgegangenen, verbrochenen oder
unnützen worden statt geben in vierzehen tagen, den
nechsten, so ein Schuldner oder ein bürge also abgangen,
verbrochen hette oder unnütze worden were, der sich
ouch harzue verbinde und verschribe mit sinem eide
und versigleten briefe alles, des sich der erre an disem
brief verbunden hat, und söllent die lebendigen schuldnere
von mannes namen und bürgen bi iren obgeschriben
eiden verbunden sin zue leisten, so si gemant werdent
zue glicher wise als umb den zinse davor geschriben stat
yemer also lange unz das inen ye also ander Schuldner oder
bürgen in obgeschribener masse gegeben und ersetzet wer-
dent, damit si wol benüget. Wenne ouch ein monat der
nechste yegliches jares nach dem obgenanten zile fürkompt
die obgenanten schuldnere und bürgen, so yetz sind oder
hienach werdent, sient gemant oder nit, si leistent oder so
mögent die obgenanten pfründlihere und caplan oder
ir nachkomen an der obgenanten pfründe statt und ir
heitere den obgenanten schuldnere und alle ir erben und
nachkomen und alles ir guet und ir Iute, libe und guet
umb zinse fürbasser wisung umb ander Schuldner und
bürgen zue ersetzen umb kosten und schaden umb ein
yeglich stuck, waran sü denne gebresten hettent, an-
grifen, bekümberen, heften, verbieten, frönen und pfenden
glicher wise als in dem angriffe davor stat yemer also
lange unz das inen umb ein yeglich stuck, warumb denne
ye gemant oder angegriffen were oder daran si gebresten
hettent, genzlich vergolten und ufgericht würt, damit si
wol benüget. Was ouch die obgenanten pfründlihere
und caplan oder ir nachkomen von dis koufes und zinses
wegen kosten oder schaden nement oder empfiengent,
es were mit manung, mit angriffen umb zinse fürbasser
wisung, umb ander Schuldner und bürgen zue ersetzen
oder suste in ander wege, wie sich der koste und schade
hievon gefüget hette, denselben kosten und schaden allen
söllent die obgenanten verköifere und alle ir erben und
nachkomen inen genzlich und gar ufrichten und bezalen
derselben pfründlihere und caplan oder ir nachkomen
eins einvaltigen Worten one eide und one alle ander
kuntschaft und bewisung umb allen kosten und schaden
und umb ein yeglich stucke und artikel besunder in
disem briefe verschriben zue gloubende und söllent
schuldnere und bürgen umb allen kosten und schaden
verbunden sin zue leisten, so si gemant werdent und
mögent ouch darumb angrifen glicher wise als davor ge-
schriben stat, unbeschadet aller Einsprache vor geist-
lichen oder weltlichen Gerichten, Gerechtsamen und
Gesetzen und sunderlich des rechten, das da sprichet
gemeine verzihung vervahe nit, es gange denne ein
sundere vor.

Aufder Rückseite steht vermerkt: „Ufden21.aprilis
anno [15]70 haben die amptherren den Johannitern alhie
disen brief abgelöst und für jeden goldgulden fünf ort
erlegt."

Stadtarchiv.

582. 1446 Mai 6. — Johannes Lu'tolt priester, caplan
in unser lieben frouwen münster zue Friburg, verkauft
unter dem Siegel des Schultheißenamts der Stadt dem
erbern priester herrn Niclausen Speichinger ouch caplan
in unser lieben frouwen münster zue Friburg ein zweiteil
reben mit boden, gründe und grat und mit allen begriffen.

rechten und zuegehörden, gelegen bi Fryburg am Nu'wen-
berg zue einer siten nebent Cunrat Vögten und zue der
andern siten nebent Heinrichen Su'terlin und stosset
herab uf Benz Egkstein den küfer, für lidig, eigen nach
vier pfenninggeltes umb zwenzig guldin alles gueter
und gerechter rinscher guldin an golde und an gewichte
mit der üblichen Währschaft und unter Ausfolgung
dreier in seinem Besitz befindlichen Briefe über das
Rebstück.

Münsterarchiv.

583. 1446 Juli 21, Freiburg. -- Hans Snewlin von
Landegk ritter, der Bürgermeister und der Rat zuo Fri-
burg schreiben an Meister und Rat der Stadt Straßburg,
sie möchten her Martin Roeichlin vicarien der meren stift
zuo Stroßburg als Erben des Nachlasses seinerSchwester
Barbel Roeichlin veranlassen, dass er den Priester her
Heinrich Me"der caplan in unser lieben frouen münster
zu Freiburg und dessen Schwägerin Ennelin Mederin
wegen dieses Erbes nicht vor das Straßburger Ge-
richt lade, sondern sich mit ihrem Spruch begnügen
lasse.

Stadtarchiv: Missiven Bd. 1, VI, BI. 30 f.

584. 1446 Juli 30, Freiburg. — Die erbern priester
hern Claus Undermrein und Niclaus Symon beide caplan
in unser lieben frouen münster zue Friburg und zue disen
ziten drier der caplan gemeinlich in demselben münster
und mit inen herre Niclaus Kanswol genant Kannen-
giesser wissenthafter Schaffner der benanten caplan er-
wirken vor dem Schultheißengericht der Stadt gegen
die Pfleger, Schaffner und Meister des Heiliggeist-
spitals umb sechs schilling pfenning ihnen von jenen
verweigerten hüriges zinses und umb zwen ganzer ver-
sessener jarzinse das Urteil, „das denn der spital den
obgenanten herren den caplan den hürigen zinse geben,
hinanthin zinsen, und umb die versessen zins, das recht
sie, beschehen solte."

Stadtarchiv. — Vgl. Die Urk. d. Hlgeistspitals 2, 146ff.
Nr. 1072 a.

585. 1446 Juli 31, Freiburg. — Bürgermeister und
Rat von Freiburg antworten Bürgermeister und Rat
der Stadt Ulm wegen etlichen Gelds, das ihr Kirch-
herr meister Johans Tanheim selig dem Ulmer Bürger
Hans Hutz schuldig bliben sin sol, dass sie in der
Angelegenheit Tanheims Schwager Hans Graff be-
fragt und dessen bestimmte Versicherung erhalten
haben, „das [weder] er noch sin husfrouen — meister Jo-
hans Tanheims seligen swester — sich des benanten
meister Johans Tanheims sins swogers seligen verlossen
guets und erbs nit annemen und in nit erben wellen",
außerdem liege Tanheims Hinterlassenschaft „in fro-
nung und gebot von dem geistlichen gericht zue Costentz",
wonach sich Hans Hutz richten und seiner Sache
weiter nachgehen möge.

Stadtarchiv: Missiven Bd. 1, VI BI. 37.

586. 1446 Dezember 7. — Berchtolt herre zue Stouffen
und Gisel froue zue Stouffen sin eliche gemahel ver-
 
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