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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters
s[ub]s[cripsi]t , unter demselben: «RJecipe] 1 lib[ram]
d[enariorura]».
Münsterarchiv. — Vgl. oben Nr. 231 und 337.
812. 1466 März 31. -- Date sunt absencie Hainrieo
Hutter, capellano altaris corporis Christi in ecclesia pa-
rochiaü beate Marie virginis opidi Friburg, et inducie ad
annum.
Erlbischöfliches Archiv Freiburg: Liber absentiarum 1463
bis 146S.
813. 1466 April 13. — Bürgermeister und Rat der
Stadt Freiburg übersenden dem ersamen herr Melchior
Humel, priester und Kaplan der Bernhard Schnewlin-
pfriinde auf dem St. Peter- und Paulsaltar im Münster,
dafür, dass er dis hailig zit verschinen das wort gottes
gemeinem volk loblich verkündt habe, nach ihrer bis-
herigen Gewohnheit, uf disen tag date dis briefs solich
gutdet zu belönen und zu bedanken, das an seine per-
son och beschehen, wo er anheimsch were, bi Hansen
von Husen vier guldin und danken ihm gar fruntlich
der gutwilligen bewisung, die er ihnen erzeigt habe,
und pitten ihn verzog diser ding nit zu Unwillen ufze-
nemen.
Stadtarchiv. — Vgl. oben Nr. 699.
814. 1466 Mai 2. Date sunt absencie Johanni
Furer, capellano altaris sancte Katherinc in ecclesia pa-
rochiali Friburgensi, et inducie ad annum.
Erzbischöfliches Archiv Freiburg: Liber absentiarum 1463
bis 1468.
815. 1466 August 16, Freiburg. -- Der ersam hern
Johans Bro'ttler (von Kentzingen) caplan der pfruond
uf unscrs lieben Herren gottes fronlichamenaltar in unser
lieben frönen münster zuo Friburg verleiht vor dem
Schultheißengericht der Stadt mit dem vesten Hansen
von Tottno('w, derselben pfruond liher, anstatt und in
namen derselben pfruond Hans Brieffentantz von Mün-
singen, yetzo zuo Zeringen im dorf wonhaft, zuo einem
rechten, steten, ewigen erb derselben pfruond hof und
gesesse genant Schetzlishoff zuo Zeringen im dorf am
bach gelegen, stoßt zuor andern siten an Hanman
Günthern, inhin und binden an allen orten an Jeckli
Günthern, stost ouch an eim ort an Peter Meyland und
o-bnan an die almandgassert, also daz derselb Briefen-
tantz, alle sine erben und nochkomen den vorgemelten
hof mit allen begriffen, witen, rechten und zuogehörden,
ouch alle und jedü gütere, wunn und weid, so zuo dem-
selben hof gehört, nützit usgenomen noch hindangestelt,
gegen die Verpflichtung, hof, gesess und guter in
guoten ufrechten wesenlichen büwen und eren, als erbs-
recht ist, zu halten und dem vorgenanten caplan
und allen sinen nochkomen caplan in namen und
anstatt der vorgerürten pfruond hinanthin alle jore
zwüschent den zweien messen, daz ist zwüschent
den zweien unser lieben frouwen tegen der erren
und der Jüngern davon zuo rechtem eigen zins
richten, weren und gen Friburg in die statt, für welhes
hus si das ye bescheiden, on allen iren kosten und
schaden antwürten söllent acht mutt weissen und acht
mutt rogken und mit rechtem geding yedü mutt bi zweien
pfening des besten weissen und rogken, so man eins
yeden jors der zit zuo Friburg in offem markt veil
vindet, alles on arglist und geverde.
Münsterarchiv.
816. 1466 August 18. - Begräbnis des Junkers Hans
Ulrich Meyer von Weiler im Münster.
Wir Clewi von Ougspurg und Michel Mittag pflegere
unser lieben fronen buivs ze Fryburg tunt kunt meng-
hchem und verjehent offenlich an disem brief, das der
fromm vest Junker Hans Ulrich Meyer von Wyler mit
uns als pflegern an des yetzgenanten buws statt über-
komen und einsworden ist, uns bar bezalt, geben und
geweret hat achtzig guter rinischer guldin, darumb wir
oder unser nachkomen pfleger nach sinem tod und ab-
gang sin lipvell, sübenden und drisigesten ze begon und
ze halten schaffen, bestellen, usrichten und bezalen
söllent und wöllent in massen er uns das nach dis briefs
wisung empholhen, bescheiden, geschafft und verlassen
hat, wie hernach geschriben stat on allen abbruch, in-
trag und widerred ungevarlich. Des ersten sollen wir
schaffen und bestellen, das die lieh in unser lieben frouen
münster ze Fryburg in sins vaters seligen grab begraben
und der grabstein wider daruf geleit und vermuret werde,
und die lipvell began in süben tagen den nächsten nach
sinem abgang, uf welichen tag uns das allerfüglichest
bedunkt, und uf denselben tag der lipvell uf die bar
legen ein nüw gerücht sidin tuech, das bi drissig guldin
wert sig; item zu der lipfell schaffen und bestellen ze
lüten die groß gloggen als bishar gewonlich gewesen ist,
darzu zwölf stangkerzen und vier barkerzen, der yeg-
liche sechs pfunt wachs haben, die man mit der bare
in die kilchen tragen, die bar uf sin grab, die vier bar-
kerzen darnebent uf sine liechtstöck und die zwölf stang-
kerzen bi sant Johanns altar zu yeglicher siten sechs
stellen und die alle brennen lassen soll bis die gesungen
seimeß uskompt. Und wenn das alles beschehen ist,
sol man von den zwölf stangkerzen dem kirchherrn
geben zwo, sant Niclauscapellen in der Nu'wenburg
eine, dem Armenspital in der Nu'wenburg eine, dem
spital in der statt eine, der Gutenlütkilchen eine und
die uberigen stangkerzen söllent unser frouen bliben.
Item so man die lipvell begat, söllent wir pflegere uf
die bar in einem becki setzen zwei pfunt pfenning und
dem kilchherren emphelhen vor der lipvell an der can-
zeln ze verkünden, wer gott dem allmechtigen, siner
wirdigen muter magt Marien ze lob, allen glöubigen seien
und Junker Hans Ulrichs sele zu trost meß, frümen
oder opfern wöll in dem münster, der möge gelt us dem
becki uf der bare nemen und das frümen1 oder opfern.
Item wir söllent ouch schaffen, das uf den tag des Itp-
vells zu dem sübenden und drissigisten, uf der drier
tag yeglichen, ein gesungen seimeß uf sant Johanns-
altar gehalten und vigilie in dem chor gesungen werd
und yeglichem priester, der zu denselben drin tagen in
dem münster meß halt, geben uf yeglichen tag sechs
Pfenning und von der vigilie zue yeglichen mal zwen
Pfenning. Item wir sollen ouch schaffen und versorgen
mit den caplan und den vierherren, das si nach gewon-
heit der kilchen obends und morgens über das grab
gangent, bis der drissigest end hat und uf den tag des
1 Vrümen, vrumen, vromen d. h. bestellen, machen lassen,
bereiten, besorgen.
Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters
s[ub]s[cripsi]t , unter demselben: «RJecipe] 1 lib[ram]
d[enariorura]».
Münsterarchiv. — Vgl. oben Nr. 231 und 337.
812. 1466 März 31. -- Date sunt absencie Hainrieo
Hutter, capellano altaris corporis Christi in ecclesia pa-
rochiaü beate Marie virginis opidi Friburg, et inducie ad
annum.
Erlbischöfliches Archiv Freiburg: Liber absentiarum 1463
bis 146S.
813. 1466 April 13. — Bürgermeister und Rat der
Stadt Freiburg übersenden dem ersamen herr Melchior
Humel, priester und Kaplan der Bernhard Schnewlin-
pfriinde auf dem St. Peter- und Paulsaltar im Münster,
dafür, dass er dis hailig zit verschinen das wort gottes
gemeinem volk loblich verkündt habe, nach ihrer bis-
herigen Gewohnheit, uf disen tag date dis briefs solich
gutdet zu belönen und zu bedanken, das an seine per-
son och beschehen, wo er anheimsch were, bi Hansen
von Husen vier guldin und danken ihm gar fruntlich
der gutwilligen bewisung, die er ihnen erzeigt habe,
und pitten ihn verzog diser ding nit zu Unwillen ufze-
nemen.
Stadtarchiv. — Vgl. oben Nr. 699.
814. 1466 Mai 2. Date sunt absencie Johanni
Furer, capellano altaris sancte Katherinc in ecclesia pa-
rochiali Friburgensi, et inducie ad annum.
Erzbischöfliches Archiv Freiburg: Liber absentiarum 1463
bis 1468.
815. 1466 August 16, Freiburg. -- Der ersam hern
Johans Bro'ttler (von Kentzingen) caplan der pfruond
uf unscrs lieben Herren gottes fronlichamenaltar in unser
lieben frönen münster zuo Friburg verleiht vor dem
Schultheißengericht der Stadt mit dem vesten Hansen
von Tottno('w, derselben pfruond liher, anstatt und in
namen derselben pfruond Hans Brieffentantz von Mün-
singen, yetzo zuo Zeringen im dorf wonhaft, zuo einem
rechten, steten, ewigen erb derselben pfruond hof und
gesesse genant Schetzlishoff zuo Zeringen im dorf am
bach gelegen, stoßt zuor andern siten an Hanman
Günthern, inhin und binden an allen orten an Jeckli
Günthern, stost ouch an eim ort an Peter Meyland und
o-bnan an die almandgassert, also daz derselb Briefen-
tantz, alle sine erben und nochkomen den vorgemelten
hof mit allen begriffen, witen, rechten und zuogehörden,
ouch alle und jedü gütere, wunn und weid, so zuo dem-
selben hof gehört, nützit usgenomen noch hindangestelt,
gegen die Verpflichtung, hof, gesess und guter in
guoten ufrechten wesenlichen büwen und eren, als erbs-
recht ist, zu halten und dem vorgenanten caplan
und allen sinen nochkomen caplan in namen und
anstatt der vorgerürten pfruond hinanthin alle jore
zwüschent den zweien messen, daz ist zwüschent
den zweien unser lieben frouwen tegen der erren
und der Jüngern davon zuo rechtem eigen zins
richten, weren und gen Friburg in die statt, für welhes
hus si das ye bescheiden, on allen iren kosten und
schaden antwürten söllent acht mutt weissen und acht
mutt rogken und mit rechtem geding yedü mutt bi zweien
pfening des besten weissen und rogken, so man eins
yeden jors der zit zuo Friburg in offem markt veil
vindet, alles on arglist und geverde.
Münsterarchiv.
816. 1466 August 18. - Begräbnis des Junkers Hans
Ulrich Meyer von Weiler im Münster.
Wir Clewi von Ougspurg und Michel Mittag pflegere
unser lieben fronen buivs ze Fryburg tunt kunt meng-
hchem und verjehent offenlich an disem brief, das der
fromm vest Junker Hans Ulrich Meyer von Wyler mit
uns als pflegern an des yetzgenanten buws statt über-
komen und einsworden ist, uns bar bezalt, geben und
geweret hat achtzig guter rinischer guldin, darumb wir
oder unser nachkomen pfleger nach sinem tod und ab-
gang sin lipvell, sübenden und drisigesten ze begon und
ze halten schaffen, bestellen, usrichten und bezalen
söllent und wöllent in massen er uns das nach dis briefs
wisung empholhen, bescheiden, geschafft und verlassen
hat, wie hernach geschriben stat on allen abbruch, in-
trag und widerred ungevarlich. Des ersten sollen wir
schaffen und bestellen, das die lieh in unser lieben frouen
münster ze Fryburg in sins vaters seligen grab begraben
und der grabstein wider daruf geleit und vermuret werde,
und die lipvell began in süben tagen den nächsten nach
sinem abgang, uf welichen tag uns das allerfüglichest
bedunkt, und uf denselben tag der lipvell uf die bar
legen ein nüw gerücht sidin tuech, das bi drissig guldin
wert sig; item zu der lipfell schaffen und bestellen ze
lüten die groß gloggen als bishar gewonlich gewesen ist,
darzu zwölf stangkerzen und vier barkerzen, der yeg-
liche sechs pfunt wachs haben, die man mit der bare
in die kilchen tragen, die bar uf sin grab, die vier bar-
kerzen darnebent uf sine liechtstöck und die zwölf stang-
kerzen bi sant Johanns altar zu yeglicher siten sechs
stellen und die alle brennen lassen soll bis die gesungen
seimeß uskompt. Und wenn das alles beschehen ist,
sol man von den zwölf stangkerzen dem kirchherrn
geben zwo, sant Niclauscapellen in der Nu'wenburg
eine, dem Armenspital in der Nu'wenburg eine, dem
spital in der statt eine, der Gutenlütkilchen eine und
die uberigen stangkerzen söllent unser frouen bliben.
Item so man die lipvell begat, söllent wir pflegere uf
die bar in einem becki setzen zwei pfunt pfenning und
dem kilchherren emphelhen vor der lipvell an der can-
zeln ze verkünden, wer gott dem allmechtigen, siner
wirdigen muter magt Marien ze lob, allen glöubigen seien
und Junker Hans Ulrichs sele zu trost meß, frümen
oder opfern wöll in dem münster, der möge gelt us dem
becki uf der bare nemen und das frümen1 oder opfern.
Item wir söllent ouch schaffen, das uf den tag des Itp-
vells zu dem sübenden und drissigisten, uf der drier
tag yeglichen, ein gesungen seimeß uf sant Johanns-
altar gehalten und vigilie in dem chor gesungen werd
und yeglichem priester, der zu denselben drin tagen in
dem münster meß halt, geben uf yeglichen tag sechs
Pfenning und von der vigilie zue yeglichen mal zwen
Pfenning. Item wir sollen ouch schaffen und versorgen
mit den caplan und den vierherren, das si nach gewon-
heit der kilchen obends und morgens über das grab
gangent, bis der drissigest end hat und uf den tag des
1 Vrümen, vrumen, vromen d. h. bestellen, machen lassen,
bereiten, besorgen.