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ANMERKUNG ÜBER DIE LITERATUR
DIE solide Grundlage bei jeder wissenschaftlichen Bemühung um
Pieter Bruegel bietet das große Werk, das Hulin de Loo und Rene
van Bastelaer herausgegeben haben (P. B. l’ancien, son oeuvre et son
temps . . . Bruxelles, G. van Oest, 1907). Mit diesem Buch ist die ältere
Literatur weit überholt. Die sorgfältig bearbeiteten Verzeichnisse breiten
fast das ganze Material an Gemälden, Zeichnungen und Kupferstichen aus.
Die Zahl der anerkannten Gemälde ist nach dem Erscheinen dieses Buches
um wenige Nummern vermehrt worden. Lückenhaft ist die Liste der
Zeichnungen. Sie läßt sich beträchtlich vergrößern. In meiner Liste der
in diesem Buche abgebildeten Zeichnungen bemerkt man, daß mehrere
der im Berliner Kupferstichkabinett bewahrten Blätter in van Bastelaers
Aufstellung fehlen. Fast makellos ist dagegen das Verzeichnis der nach
Bruegel ausgeführten Kupferstiche. Hier profitierte van Bastelaer von der
Bemühung seines ausgezeichneten Vorgängers, Henri Hymans, der das
BruegeLWerk im Kupferstichkabinett der Bibliotheque Royale zu Brüssel
mit Eifer und Erfolg auf Vollständigkeit hin gesammelt hatte. Van Baste#
laer hat im Jahre 1908 (wieder bei van Oest in Brüssel) einen Band heraus#
gegeben mit dem Titel: Les estampes de Pieter Bruegel. Hier sind dem
Katalog der Stiche mit der Numerierung aus dem größeren mit Hulin
de Loo zusammen herausgegebenen Buche wiederholt Verbesserungen und
genauere Angaben hinzugefügt und sämtliche Stiche reproduziert. Hier#
nach ist in meiner Liste der Abbildungen zitiert mit: Bast.; die Zeich#
nungen sind ebenso zitiert nach dem Buche von 1907.
Mit wenigen Ausnahmen sind die Stiche nach Bruegel bei Hieronymus
Cock erschienen. Über die ausführenden Kupferstecher aber herrscht in
allen Fällen, wo die Signatur fehlt, Unklarheit. Oft nennt sich Pieter
van der Heyden (Petrus a Merica) mit seinem Monogramm als der Stecher.
Gerade die besten Stücke scheinen aber von einem andern Meister aus#
geführt zu sein, vielleicht von Philipp Galle, so die Folge der Tugenden.
Hierüber, wie über die verwickelten Verhältnisse der Verleger, sind van
Bastelaers Ermittlungen kaum weitergeführt worden. Zu berücksichtigen
von späterer Literatur ist nur L. Burchards Aufsatz in den Amtl. Berichten
aus der Kgl. Kunstsammlung in Berlin 1913 Nr. 11 Sp. 223 ff.
Einige Schwierigkeit macht die Beurteilung der Kupferstiche mit ein#
fachen Ansichten des niederländischen Landes. Ich habe diese Blätter als
die „kleinen“ Landschaften bezeichnet und diesen Band reichlich damit

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