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Friedländer, Max J.
Die niederländischen Manieristen — Bibliothek der Kunstgeschichte, Band 3: Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.61071#0012
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darf dieser von Guicciardini genannte (also 1560
noch berühmte)Meister als ein Haupt der Manieristen
gelten. Die Lebensdaten dieses Malers sind uns aus
der Gildenliste bekannt: 1490 tritt Henneken de
Beer bei Gillis van Everen in die Lehre, 1504 wird
er Freimeister, 1515 ist er Dekan, 1536 nicht mehr
am Leben. Das Studienblatt in London trägt das
Datum 1520.
Der Beste unter den Antwerpener Manieristen,
der eine figurenreiche Anbetung der Könige in der
Ambrosiana zu Mailand gemalt hat und dem eine
Reihe von Gemälden und Zeichnungen zugeschrie-
ben werden kann, ist vielleicht identisch mit Jan
de Beer.
Ein zweiter Meister, der in Antwerpen nachweis-
bar, an der Ausbreitung der „Manier“ teilnimmt,
ist Jan de Cock. Er starb spätestens 1526, nach-
dem er 1520 Dekan gewesen war: Vielleicht wurde
er unter dem Namen Jan van Leyen (Leiden) schon
1503 Freimeister. Ein Gemälde mit dem hl. Chri-
stoph in der Sammlung des Herrn Professors von
Bissing in München ist durch die Inschrift auf einem
Kupferstich als sein Werk beglaubigt. Danach
können ihm andere Bilder, Zeichnungen und Holz-
schnitte zugesprochen werden. Auch dem Stile nach
ist seine Herkunft aus Holland wahrscheinlich. Im
besonderen scheint er viel von Hieronymus Bosch
angenommen zu haben.
Der fruchtbarste unter den Manieristen ist jener
dem Namen nach nicht bekannte Meister, der den
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