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Friedländer, Max J.
Die niederländischen Manieristen — Bibliothek der Kunstgeschichte, Band 3: Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.61071#0013
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großen Altar der Lübecker Briefkapelle mit Bild-
flügeln ausgestattet hat. Da der Altar von 1518
datiert und seine Herkunft aus Antwerpen durch
die Stadtmarke gesichert ist, habe ich ihn den
„AntwerpenerMeister von 1518“ genannt. In seinem
Stile gibt es eine Menge geringwertiger Malereien,
so daß fleißiger Werkstattbetrieb anzunehmen ist.
Mehrere andere Werkstätten, die mit Mühe gegen-
einander abgegrenzt werden, sind um 1520, kon-
kurrierend mit der des Meisters von 1518, in Ant-
werpen tätig.
Eine umfangreiche Gruppe von Bildern, in der
viele derb ausgeführte zu finden sind, habe ich
einem Flügelaltar mit der Anbetung der Könige im
Mittelfeld angeschlossen, der zu Kitzburg im Besitz
des Herrn v. Groote bewahrt wird. Dieser Meister
bevorzugt eine nüchtern steife Anordnung. Seine
Männer halten den Mund oft ein wenig geöffnet,
so daß die Zähne sichtbar werden.
Wieder andere Gemälde in großer Zahl gruppieren
sich um einen kleinen Flügelaltar mit der Anbetung
der Könige in der Antwerpener Galerie. Charakte-
ristisch für diesen Meister ist der große Mund, der
namentlich den Frauen ein etwas freches Aussehen
gibt.
Eine beträchtliche Anzahl manieristischer Bilder
ist in keine der Gruppen unterzubringen. Dabei
sind wilde und maßlose Gestaltungen.
Die Flügelbilder der großen Altäre mit Holz-
schnitzerei, die aus AntwerpenerWerkstätten über-

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