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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0150
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Mehrere Fetis sind übersehen worden, so jenes Bild
mit den Blinden, das später über Prag nach Dresden ge-
kommen ist (engl. Kat., Feti Nr. i), ferner eine Menge Bil-
der zu den biblischen Parabeln (engl. Kat., Feti Nr. 3 bis 7),1)
die alle nach Dresden gewandert sind, endlich der Traum
Petri und der Traum Jacobs, die in kaiserlichem Besitz ver-
blieben und jetzt in Wien ausgestellt sind. Bei den letzteren
hat Engerth die Herkunft aus der Buckinghamgalerie an-
gemerkt.

Sicher aus Buckingham’s Galerie wurde auch noch eine
Copie nach Michelangelo gekauft, mit einer Figur aus
der Seite der Seligen des jüngsten Gerichtes in der Sixtina.
Der Copist hat sich den schlechten Witz erlaubt, den Seligen
nunmehr doch ins Höllenfeuer zu stecken. Dieses Bild ist
im englischen Katalog (S. 15) beschrieben. In der Prager

Galerie ist es 1718 nachweisbar. 174g kam es aus Prag
nach Dresden.2)

Auch das eine oder andere Bildniss von Tintoretto’s
Hand, das jetzt in Wien hängt, mag aus Buckingham’s
Sammlung herkommen.

Sicher stammt auch Sim. Cantarini’s Bild mit Abel
und Kain aus derselben Quelle (engl. Kat., S. 14, Nr. 1),
was wieder einmal ein ganz neuer Nachweis ist. Dass dieses
Gemälde in der Galerie Leopold Wilhelm vorkommt, habe
ich längst ausgesprochen.3) Das Bild hat denselben Weg ge-

*) Hierzu Woltmann, a. a. O., S. 48.

2) Hierzu Woermann’s Katalog und Phillips: The gallerie of
pictures of Charles, I, S. 60, wo noch andere Nachweise dieser Art
versucht werden.

3) Vgl. Gemalte Galerien. Der Führer hat meinen Fund ohne-
weiters angenommen, aber nicht unter Angabe der Quelle.
 
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