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So kam allmählich eine kleine Galerie zusammen, aus der
Bühlmayer l85o im ersten Kunstverein und dann sogleich noch
l85o, 1851, i852 und später im neu gebildeten Kunstverein
mehreres ausstellte. 1868 wird bei Bücher & Weiss („Das heutige
Wien“, S. l37) dieser Sammlung ein verhältnismässig langer Ab-
schnitt gewidmet, der von einundzwanzig Werken Gauermanns
spricht, von zwölf Bildern Neugebauers, von mehreren Danhausers,
R. Alt, von Waldmüllers Ruine in Schönbrunn und vielen anderen
handelt, die fast alle im späteren Katalog von 1884 wiederkehren.
Ein Braekeleer „Musiklektion“ wird in jenem Katalog nicht ver-
zeichnet. Ein allgemeiner Hinweis nennt noch Aquarelle „von den
besten Wiener Künstlern“ und „vierzehn Dosen aus Prof. Stöbers
Sammlung“. Im ganzen wird Bühlmayers Besitz als „die reichste
Sammlung von Gemälden der Wiener Schule“ „seit dem Ver-
kauf der Arthaberschen Galerie“ bezeichnet. Bühlmayer sam-
melte noch weiter. 1869 kaufte er in der Auktion Galvagni „Ein
Blumenmädchen“ von Verheyden, in der Auktion Sedelmayer
einen Ch. Jacques, später Makarts Medizeerhof. 1877 stellte er
eine ganze Reihe von Bildern in der Wiener Akademie aus, als
das neue Gebäude am Schillerplatz eröffnet wurde.
Noch zu Lebzeiten des Besitzers wurde die Galerie versteigert.
Es war 1884. Man kam der Sache freundlich entgegen, und die
Tagesblätter brachten zum Teil lange Artikel über die Galerie
(vgl. u. a. den Artikel „Collection Bühlmayer“ von Friedr. Stern
in der Wiener „Montagsrevue“ 1884, Nr. 8). H. 0. Miethke hatte
die Versteigerung übernommen und einen illustrierten Katalog
mit Radierungen von W. Unger herstellen lassen. Die Sammlung
war vor der Auktion ungewöhnlich lang, vom 20. Februar bis
4. März ausgestellt.
Den Katalog abzudrucken ist nicht nötig. Er ist in aller Hän-
den. Einige Notizen dürfen genügen. Rud. Alt: Die Kleinseite in
Prag, von der Brücke aus gesehen, ein kleines überhöhtes Bild kam
zu Paul von Schoeller. Das Portal des Domes zu Como kam zu
Ludw. Lobmeyr. (Über die übrigen Alts vgl. L. Hevesi, R. v. Alt
1911, passim). Unter den Amerlings befanden sich das Bildnis
Grillparzers aus dem Jahre 1858, oft besprochen als Eigentum
So kam allmählich eine kleine Galerie zusammen, aus der
Bühlmayer l85o im ersten Kunstverein und dann sogleich noch
l85o, 1851, i852 und später im neu gebildeten Kunstverein
mehreres ausstellte. 1868 wird bei Bücher & Weiss („Das heutige
Wien“, S. l37) dieser Sammlung ein verhältnismässig langer Ab-
schnitt gewidmet, der von einundzwanzig Werken Gauermanns
spricht, von zwölf Bildern Neugebauers, von mehreren Danhausers,
R. Alt, von Waldmüllers Ruine in Schönbrunn und vielen anderen
handelt, die fast alle im späteren Katalog von 1884 wiederkehren.
Ein Braekeleer „Musiklektion“ wird in jenem Katalog nicht ver-
zeichnet. Ein allgemeiner Hinweis nennt noch Aquarelle „von den
besten Wiener Künstlern“ und „vierzehn Dosen aus Prof. Stöbers
Sammlung“. Im ganzen wird Bühlmayers Besitz als „die reichste
Sammlung von Gemälden der Wiener Schule“ „seit dem Ver-
kauf der Arthaberschen Galerie“ bezeichnet. Bühlmayer sam-
melte noch weiter. 1869 kaufte er in der Auktion Galvagni „Ein
Blumenmädchen“ von Verheyden, in der Auktion Sedelmayer
einen Ch. Jacques, später Makarts Medizeerhof. 1877 stellte er
eine ganze Reihe von Bildern in der Wiener Akademie aus, als
das neue Gebäude am Schillerplatz eröffnet wurde.
Noch zu Lebzeiten des Besitzers wurde die Galerie versteigert.
Es war 1884. Man kam der Sache freundlich entgegen, und die
Tagesblätter brachten zum Teil lange Artikel über die Galerie
(vgl. u. a. den Artikel „Collection Bühlmayer“ von Friedr. Stern
in der Wiener „Montagsrevue“ 1884, Nr. 8). H. 0. Miethke hatte
die Versteigerung übernommen und einen illustrierten Katalog
mit Radierungen von W. Unger herstellen lassen. Die Sammlung
war vor der Auktion ungewöhnlich lang, vom 20. Februar bis
4. März ausgestellt.
Den Katalog abzudrucken ist nicht nötig. Er ist in aller Hän-
den. Einige Notizen dürfen genügen. Rud. Alt: Die Kleinseite in
Prag, von der Brücke aus gesehen, ein kleines überhöhtes Bild kam
zu Paul von Schoeller. Das Portal des Domes zu Como kam zu
Ludw. Lobmeyr. (Über die übrigen Alts vgl. L. Hevesi, R. v. Alt
1911, passim). Unter den Amerlings befanden sich das Bildnis
Grillparzers aus dem Jahre 1858, oft besprochen als Eigentum