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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1): Buchstabe A bis F — München, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27089#0414
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Tode des Grafen Franz (der Genannte ist am 7. Septbr. 1898 ge-
storben) wurde über den freivererblichen Nachlass der Konkurs
verhängt. (Wiener Tagesblätter vom Nov. 1900 „Neues Wiener
Abendblatt“ 23. Nov.) In diesem Nachlass war auch die Kunst-
sammlung mit einbegriffen, die nach Wien, ins Versteigerungsamt
geschafft und dort Ende Februar 1902 versteigert wurde. Von
den Falkenhaynschen Bildern hatte ich schon vor Jahren eines
kennen gelernt, jenes hervorragende kleine norditalienische Bild-
nis, das ich 1889 veröffentlicht habe und dessen Benennung als
Pietro da Feltre ich so gut wie sicher nach weisen konnte. (Vgl.
„Monatsblatt des Wiener Altertums Vereins“ 1889, S. 48.) Später-
hin veröffentlichte ich die Abbildungen der Schönseite und der
Kehrseite mit der alten Inschrift in der „Zeitschrift für bildende
Kunst“. Das wertvolle Bild ist ohne Nennung des Namens Pietro
da Feltre zuerst in Kürze als vorhanden angedeutet durch A. Ilg
im oben erwähnten Monatsblatt d. Wiener A. t. ver. 1889 S. 34-
Dort steht auch erwähnt ein Bildnis mit dem Monogramm R. F.,
das wieder nicht aufgelöst ist, jedoch unzweifelhaft sich auf Rueland
Frueauf den Jüngeren bezieht (vgl. die Abbildungen), mit dessen
I^eopolslegende im Stiftsmuseum zu Klosterneuburg es stilistisch
enge zusammenhängt. (Die erwähnte Beihe in Klosterneuburg ist
nebstbei bemerkt mit i5ö7 datiert, nicht mit l5oi.)

Bei der Versteigerung von 1902 kamen beide Bildnisse in die
Sammlung Figdor, deren jetzigem Besitzer die Abbildungen ver-
dankt werden. Ein dem Antonello da Messina versuchsweise zu-
geschriehenes Bildnis kam zu James Simon nach Berlin.

Aus vielen Kopien verschiedenen Alters stachen als Originale
hervor mehrere Werke von Christoph Paudiss, von denen eines
an den Erzherzog Eugen auf Schloss Hohenwerffen, ein anderes
an Gaston R. v. Mallmann nach Wien, dann nach Blaschkowund
Berlin gelangte. (Nr. 682 mochte eine alte Wiederholung des
Bildes hei E. Miller v. Aichholz gewesen sein.) Malhnann erwarb
auch ein oberdeutsches Bild mit den Heiligen Florian und Seba-
stian, das verfehlterweise als Werk aus der Schule Memlings
(Nr. 585 des Kataloges) gebucht war. Es kehrte wieder auf der
Versteigerung Frederik Müller zu Amsterdam vom Ende April
 
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