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Fritz, Rudolf
Ueber Verfasser und Quellen der altfranzoesischen Estoire de Seint Aedward le Rei — 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.53125#0009
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3) Diese Biographie wieder ist die Quelle aus
welcher der Stoff für die „Vita S. Edwardi Regis“
geschöpft ist, die im Jahre 1163 von dem Abte
Alred von Rieval für Heinrich II. von England ver-
fasst wurde1).
4) Alred’s Werk ist dann ebenfalls von anderen
Schriftstellern als Vorlage benutzt; so beruht erstens
die im Jahre 1245 geschriebene „Estoire de Seint
Aedward le Rei“ darauf, die der Königin Eleonore
von England, Heinrichs III. (1216—1272) Gemahlin,
gewidmet ist.
5) Ferner geht auf Alreds „Vita S. Edwardi
Regis“ die zwischen 1440 und 1450 entstandene, in
Hexametern abgefasste „Vitaßeati Edwardi Re-
gis et Confessoris“ zurück2), die auf Wunsch
Heinrichs IV. von England (1422—1471) gedichtet
wurde und diesem Herrscher zugeeignet ist. Der
Name ihres Verfassers ist unbekannt.
6) Schliesslich gibt es noch eine „Vita S. Ed-
wardi Confessoris, Regis Angliae“, die in Di-
stichen geschrieben und zum Teil in das Altfranzösi-
sche übertragen ist. Dieses Werk ist früher auch
Alred zugeteilt worden, da über einer Handschrift
die Worte „per Aluredum Rievallensem“ stehen,
herausgegeben; H. S. in Corpus Christi College zu Cambridge
Nr. 161 (N. B. X. S. 386 ff. Lives S. XLI. f.).
') A. v. Rieval, geb. ca. 1109 zu Hexham, seit 1131 Mönch
und 1146 Abt der Cistercienserabtei von Rieval; 1191 heilig ge-
sprochen. Er schrieb die „Vita S. Edwardi Regis“ aus Anlass der
Umlegung von Edward des Bekenners Leichnam im Jahre 1163
auf den Wunsch des Abtes Laurenzius von Westminster (Abt
1160- 1176); abgedruckt: Patrol. Lat. 195. S. 737—790 und i. Dec.
Script. S. 369—414 (vgl. Prologus und Praefatio zur „Vita“ Patrol.
Lat. 195. S. 737-740. Lives S. XXIII. N. B. Bd. XVIII. S. 33 ff.
Grdr. 2a S. 274. Westmonasterium II. S. XV—XVII.
2) abgedruckt Lives S. 359—377.
vgl. auch Lives S. XXVII ff.
 
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