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Frommel, Otto
Die päpstliche Legatengewalt im deutschen Reiche während des zehnten, elften und zwölften Jahrhunderts — Heidelberg: Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.54722#0040
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Klerikers, der das Recht des Papstes, als oberste Instanz zu gelten,
als ein angemaßtes angriff, blieb vereinzelt und wurde von einem
Laien scharf zurückgewiesen. Die Synode verdammte den Satz des
Mainzer Erzbischofs, ein Beraubter könne nicht vor ein geistliches
Gericht gestellt und exkommuniziert werden.
Den Legaten, der an König Hermanns Ehe als Verwandten-
heirat Anstoß nahm und über den Raub von Kirchengut durch
sächsische und thüringische Große Klage führte, suchten die übrigen
Kirchenfürsten davon abzudrängen mit der Begründung, man sei zu-
summengekommeu, um über Heinrichs Exkommunikation zu verhandeln.
Otto mußte nachgeben 96).
So begnügte er sich mit einer Reihe von Synodalbeschlüssen
über Fragen der kirchlichen Zucht (über Ausschluß Gebannter aus
der kirchlichen Gemeinschaft, solange die Lossprechung vom Bann
nicht erfolgt ist, über Cölibat, Zehnten, Fasten u. a.)^) und ließ
seine Maßnahmen als Legat, namentlich die Einsetzung Gebhards als
Bischof von Konstanz von der Synode feierlich bestätigen^). End-
lich wurde, wie auf den römischen Synoden, unter Auslöschung der
brennenden Kerzen das Anathem über den Gegenpapst Wibert,
Kardinal Hugo, Bischof Johann von Porto und den einstigen päpst-
lichen Kanzler Petrus, über den deutschen Erzbischof Liemar, Bischof
Udo von Hildesheim, Otto von Konstanz u. a. verhängt.
Der Tod Gregors VII. am 25. Mai 1085 veranlaßte Otto von
Ostia, aus Deutschland zu scheiden.
In diese Tage fällt die große Reichssynode, die auf des Kaisers
Veranlassung zu Mainz stattfand und eine Vertretung der anti-
gregorianischen Partei darstellte. Der Gegenpapst hatte zu diesem
IValrain, äo uuitLto ecelssiao, II, 22. Intcccrat etinin Iniio convvntui
rox 8axonuin Rsriinannus. — Otto opisooxus (seil. Ostiensis): ^.uäions oxo, inguit,
guoä rex vostor Icgitimum non dudsat coniugium — Ruins iuäieii sontentiain
cum non axproksssönt nssiclentos oxiscopi, äieontss, nzenäae liuius roi teinpns
tnnc non esso,-
Hefele, Konziliengeschichte, V, 162.
s«) Die Synodalbeschlüsse, s. Lernolcli Okrvo. N8. V, 442 f.
 
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