364 Max Fürbringer,
— sehr im Unterschiede zu den meisten Sauropsiden, namentlich
aber den Theromorphen und Dinosauriern — der Proc. lateralis
wenig in die Länge entwickelt, indem er gewöhnlich nur das proxi-
male lli bis 7s des Humerus einnimmt. Diese Konfigurationen
lassen darauf schließen, daß die Mm. supracoracoideus (supracoraco-
scapularis), scapulo-humeralis posterior und subcoracoscapularis
eine relativ hohe Entfaltung besaßen, der M. pectoralis dagegen
keine so abnorme Stärke darbot, wie es von vornherein von einem
fliegenden Tiere erwartet werden konnte, und der M. deltoides
nur mittelstark entwickelt war1). Nicht selten ist auch die In-
sertionsstelle des M. latissimus dorsi durch eine Eminentia m. lat.
dorsi gekennzeichnet. Das distale Ende des Humerus zeigt die
beiden Epicondylen (radialis und ulnaris) in ziemlich schwacher
Ausbildung und bietet daher, im diametralen Gegensatze zu den
Theromorphen und Rhynchocephalen, nur eine geringfügige Ver-
breiterung dar. Nervenlöcher wurden ebensowenig wie bei den
Dinosauriern bisher beobachtet.
§ 14.
Nerven für die Schultermuskeln2).
Litteratur3).
Fübbringeb, M., Zur vergleichenden Anatomie, der Schultermuskeln.
III. Morph. Jahrb. I, 1875, S. 636—816. Leipzig 1876.
Jhbring, H. v., Das peripherische Nervensystem der Wirbeltiere.
Leipzig 1878. (Angaben über die Wurzelzahlen des Plexus bra-
chialis bei vielen Lacertiliern und Crocodiliern.)
1) Ich halte deshalb die von verschiedenen Autoren gewählten
Bezeichnungen Crista deltoidea, Orista deltoideo-pectoralis für den
Proc. lateralis gerade bei den Patagiosauriern für nicht sehr glück-
lich. Die von Wiluston, wie es scheint, für den Proc. medialis
gebrauchte Benennung Bicipital Crest ist mir unverständlich, da der
M. biceps brachii bei allen lebenden Sauropsiden keine Anheftung
am Humerus hat, sondern denselben nur passiert; ich glaube nicht,
daß sich die Patagiosaurier in diesem Stücke wesentlich anders
verhielten. Am Proc. medialis inserieren die Mm. scapulo-humeralis
posterior und subcoracoscapularis.
2) und 3) auf folg. Seite.
— sehr im Unterschiede zu den meisten Sauropsiden, namentlich
aber den Theromorphen und Dinosauriern — der Proc. lateralis
wenig in die Länge entwickelt, indem er gewöhnlich nur das proxi-
male lli bis 7s des Humerus einnimmt. Diese Konfigurationen
lassen darauf schließen, daß die Mm. supracoracoideus (supracoraco-
scapularis), scapulo-humeralis posterior und subcoracoscapularis
eine relativ hohe Entfaltung besaßen, der M. pectoralis dagegen
keine so abnorme Stärke darbot, wie es von vornherein von einem
fliegenden Tiere erwartet werden konnte, und der M. deltoides
nur mittelstark entwickelt war1). Nicht selten ist auch die In-
sertionsstelle des M. latissimus dorsi durch eine Eminentia m. lat.
dorsi gekennzeichnet. Das distale Ende des Humerus zeigt die
beiden Epicondylen (radialis und ulnaris) in ziemlich schwacher
Ausbildung und bietet daher, im diametralen Gegensatze zu den
Theromorphen und Rhynchocephalen, nur eine geringfügige Ver-
breiterung dar. Nervenlöcher wurden ebensowenig wie bei den
Dinosauriern bisher beobachtet.
§ 14.
Nerven für die Schultermuskeln2).
Litteratur3).
Fübbringeb, M., Zur vergleichenden Anatomie, der Schultermuskeln.
III. Morph. Jahrb. I, 1875, S. 636—816. Leipzig 1876.
Jhbring, H. v., Das peripherische Nervensystem der Wirbeltiere.
Leipzig 1878. (Angaben über die Wurzelzahlen des Plexus bra-
chialis bei vielen Lacertiliern und Crocodiliern.)
1) Ich halte deshalb die von verschiedenen Autoren gewählten
Bezeichnungen Crista deltoidea, Orista deltoideo-pectoralis für den
Proc. lateralis gerade bei den Patagiosauriern für nicht sehr glück-
lich. Die von Wiluston, wie es scheint, für den Proc. medialis
gebrauchte Benennung Bicipital Crest ist mir unverständlich, da der
M. biceps brachii bei allen lebenden Sauropsiden keine Anheftung
am Humerus hat, sondern denselben nur passiert; ich glaube nicht,
daß sich die Patagiosaurier in diesem Stücke wesentlich anders
verhielten. Am Proc. medialis inserieren die Mm. scapulo-humeralis
posterior und subcoracoscapularis.
2) und 3) auf folg. Seite.