Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vergleich. Anatomie des Brustschulterapparates etc. 587

gegenüber und schließt sich damit im allgemeinen Götte an.
differiert aber auch von diesem, indem er die Anlage der Clavicula
nicht rinnenförmig, sondern plattenförmig findet. — Diese einen
sorgfältigen Eindruck machenden Untersuchungen legen aufs neue
eine auf viele Familien ausgedehute ontogenetische Untersuchung
namentlich auch zur Kontrolle der Angaben W. K. Parker's (vergl.
meine Untersuchungen zur Morph, u. Syst. der Vögel, 1888, p. 75,
76), nahe.

§ 20.
Genealogische und systematische Bemerkungen.

Die ungemein ausdrucksvolle und für die verschiedenen Ab-
teilungen der Vögel sehr charakteristische Züge darbietende Kon-
figuration des Brustschulterapparates und namentlich der Schulter-
muskulatur hatte mir in den Untersuchungen zur Morphologie
und Systematik der Vögel, 1888, an die Hand gegeben, diese
Merkmale in systematischer Hinsicht genauer durchzuarbeiten und
zu taxononischen und genealogischen Schlüssen zu verwerten. Ich
fügte somit den verschiedenen, bisher für die Vogelsystematik be-
nutzten Merkmalen1) eine weitere besonders dankbare Gruppe
von Charakteren2) hinzu, beschränkte mich aber nicht darauf,
sondern versuchte, unter kritischer Verwertung aller bemerkens-
werteren, bisher für die Systematik der Vögel einzeln verwendeten
Züge — künstliche Systeme, Bestimmungs-Systeme — ein Vogel-
system aufzustellen, das zugleich möglichst vielen, nach ihrer

(a. a. 0., p. 74), daß sie sich als Deckknochen auf einem vom
Vorderende des primären Brustgürtels ausgehenden kleinen Knorpel-
streif etc. entwickele.

1) Hinsichtlich des Näheren betreffend die in der Systematik
bisher benutzten äußeren, oologischen und inneren Merkmale der
Vögel, sowie deren Lebensweise, Ontogenese, paläontologische und
geographische Verbreitung vergl. Untersuchungen etc., p. 998—1119.

2) Einzelne Muskeln der Schulter und des Flügels waren schon
seit Nitzsch und Slndevall von verschiedenen Autoren (Jäger,
Reinhardt, Ulrich, Haswell, Weldon, Beddard u. A., namentlich
aber Garrod und Forres) vor mir zu systematischen Zwecken be-
nutzt worden (Untersuchungen etc., p. 1056—1064); eine zusammen-
hängende, genealogischen Zwecken dienende Darstellung dieses Ge-
bietes wurde aber vor 1888 vermißt.
 
Annotationen