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wurde, Aehnlichkeit mit einem — allerdings viel feineren — Motivr
das die frühen Heiligenberg-Töpfer verwendeten. (Vgl. Knorr, T.-S.-
Gefässe von Cannstatt, Taf. XIII, 3.) Ferner hat das in Western-
dorf auch sonst benützte Motiv, das einer kleinen Walze ähnelt,,
nahe Verwandte auf guten Sigillaten von Lezoux; es ist auch in
Rheinzabern zu finden, z. B. bei Cobnertus, der zu den Töpfern ge-
hört, die sehr wahrscheinlich zwischen 100 und 150 dort gearbeitet
haben. Der Umstand, daß das Figürehen auf II, 9, das auch auf
III, 6 sich findet, sehr häufig auf dem Geschirr des Janus vorkommt,,
mahnt ebenfalls zur Vorsicht, die Westerndorf-Fabriken nicht zu spät
anzusetzen. —• Was die Verbreitung dieser Westerndorf-Sigillaten be-
trifft, so bin ich nachzuweisen in der Lage, daß sie die Donau hinab
mindestens bis Carnuntum Verbreitung fanden. In Heft VI des
R. L. in Ö. findet sich Seite 107 eine schöne Schüssel von Car-
nuntum abgebildet, die ganz genau die gleiche Dekoration
wie die Münchener Schüssel mit dem Stempel Veneri
und wie die Stuttgarter Schüssel III, 4 hat.
Tafel Figur
I. 12. VITALIS (Mus. Rosenheim). Auf flachem Gefäßboden;.
2 Exemplare. Der Stempel nicht genau so wie bei Ludo-
wici in Rheinzabern.
III. 2. CSS VOLO . . . (Mus. München, Hi 19). Auf dem glatten
Rand einer 37-Schüssel. Bär und Pferd wie auf III, 1;
II, 7 und I, 6.
I. 11. CSS VOLOGESVS F (Mus. München, H. 19). Auf dem
glatten Rand einer 37-Schüssel.
II. 8. (Mus. München). Bruchstück mit in Westerndorf nicht
häufigem Eierstab ; oben auf dem glatten Rand ein Stempel,
vgl. Saciro, I, 9. Auf einem Bruchstück mit dem gleichen
Eierstab oben auf dem glatten Rand: REPANVS F; vgl. I, 9.
II. 5. (Mus. Stuttgart). Unter einem Rundbogen ein Flöten-
bläser ; auf dem gleichen Schüsselrest ist der Adler II, 6.
Das Antiquarium in München hat eine kleine 37-Schüssel,
welche als Dekoration nur diesen Flötenbläser in Wieder-
holung zeigt. (Saal 2, Schrank 8.)
II. 6. (Mus. Stuttgart). Adler auf einer 37-Schüssel: ein wenig
erinnernd an einen mittelalterlichen Wappenadler. Auf der
gleichen Schüssel, rechts vom Adler, der Flötenbläser II, 5.
Das Museum in Stuttgart hat außer den hier beschriebenen
Sigillaten1 noch eine ziemliche Anzahl Westerndorf-Bruchstücke der
1 Die Aufschrift „Zweibrücken“ auf einigen Sigillaten der WüRTH’schen
Sammlung bezieht sich nicht auf den Fundort. Scherben mit dieser Bezeichnung-
passen mit den Bruchstellen an Stücke, die den Fundortvermerk „Rosenheim“ haben.
Das von mir benützte Material der Sammlung Würth wird nicht berührt
durch die bekannten Michael KAUFMANN’schen Stücke, die sehr leicht aus-
zuscheiden sind.
wurde, Aehnlichkeit mit einem — allerdings viel feineren — Motivr
das die frühen Heiligenberg-Töpfer verwendeten. (Vgl. Knorr, T.-S.-
Gefässe von Cannstatt, Taf. XIII, 3.) Ferner hat das in Western-
dorf auch sonst benützte Motiv, das einer kleinen Walze ähnelt,,
nahe Verwandte auf guten Sigillaten von Lezoux; es ist auch in
Rheinzabern zu finden, z. B. bei Cobnertus, der zu den Töpfern ge-
hört, die sehr wahrscheinlich zwischen 100 und 150 dort gearbeitet
haben. Der Umstand, daß das Figürehen auf II, 9, das auch auf
III, 6 sich findet, sehr häufig auf dem Geschirr des Janus vorkommt,,
mahnt ebenfalls zur Vorsicht, die Westerndorf-Fabriken nicht zu spät
anzusetzen. —• Was die Verbreitung dieser Westerndorf-Sigillaten be-
trifft, so bin ich nachzuweisen in der Lage, daß sie die Donau hinab
mindestens bis Carnuntum Verbreitung fanden. In Heft VI des
R. L. in Ö. findet sich Seite 107 eine schöne Schüssel von Car-
nuntum abgebildet, die ganz genau die gleiche Dekoration
wie die Münchener Schüssel mit dem Stempel Veneri
und wie die Stuttgarter Schüssel III, 4 hat.
Tafel Figur
I. 12. VITALIS (Mus. Rosenheim). Auf flachem Gefäßboden;.
2 Exemplare. Der Stempel nicht genau so wie bei Ludo-
wici in Rheinzabern.
III. 2. CSS VOLO . . . (Mus. München, Hi 19). Auf dem glatten
Rand einer 37-Schüssel. Bär und Pferd wie auf III, 1;
II, 7 und I, 6.
I. 11. CSS VOLOGESVS F (Mus. München, H. 19). Auf dem
glatten Rand einer 37-Schüssel.
II. 8. (Mus. München). Bruchstück mit in Westerndorf nicht
häufigem Eierstab ; oben auf dem glatten Rand ein Stempel,
vgl. Saciro, I, 9. Auf einem Bruchstück mit dem gleichen
Eierstab oben auf dem glatten Rand: REPANVS F; vgl. I, 9.
II. 5. (Mus. Stuttgart). Unter einem Rundbogen ein Flöten-
bläser ; auf dem gleichen Schüsselrest ist der Adler II, 6.
Das Antiquarium in München hat eine kleine 37-Schüssel,
welche als Dekoration nur diesen Flötenbläser in Wieder-
holung zeigt. (Saal 2, Schrank 8.)
II. 6. (Mus. Stuttgart). Adler auf einer 37-Schüssel: ein wenig
erinnernd an einen mittelalterlichen Wappenadler. Auf der
gleichen Schüssel, rechts vom Adler, der Flötenbläser II, 5.
Das Museum in Stuttgart hat außer den hier beschriebenen
Sigillaten1 noch eine ziemliche Anzahl Westerndorf-Bruchstücke der
1 Die Aufschrift „Zweibrücken“ auf einigen Sigillaten der WüRTH’schen
Sammlung bezieht sich nicht auf den Fundort. Scherben mit dieser Bezeichnung-
passen mit den Bruchstellen an Stücke, die den Fundortvermerk „Rosenheim“ haben.
Das von mir benützte Material der Sammlung Würth wird nicht berührt
durch die bekannten Michael KAUFMANN’schen Stücke, die sehr leicht aus-
zuscheiden sind.