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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 3.1926

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Fundberichte
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Alamannisch-fränkische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43774#0158
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2. Einen zweiten Reihengräberfriedhof vermutet Pfarrer Aich im
Raum zwischen der Böttinger Kirche, dem Rat- und Schulhause, sowie
hinter dem Wohnhaus und Garten des Franz Flad, wo man beim Ausheben
von Baumlöchern auf Skelettreste stieß. V.

Bubsheim OA. Spaichingen. Bei Anlage einer Wasserleitung in
der Weihergasse 93 wurden 30 cm unter der heutigen Dorfstraße Stein-
plattengräber gefunden. Totenbaumreste waren deutlich zu erkennen. Früher
sollen an der gleichen Stelle Scherben, Knochen und Rüstungsteile zutage
gekommen sein. Eine Gürtelschnalle barg Pfarrer Aich-Deilingen.
D a p f e n OA. Münsingen. In Flur „Rübenäcker“ am Nordostausgang
des Orts, etwa 50 m von den nächsten Häusern entfernt, fand man in 1 m
Tiefe 2 Skelette mit Eisenmesser, noch 9,7 cm lang. A 215. Außerdem wurden
aus dem Schutt Eisenreste und ein der Renaissancezeit angehörender Bronze-
ring aufgelesen. Das Messer ist alamannisch. — Vielleicht ist durch diesen
Fund der im Kgr. Wbg. III. Bd. S. 738 verzeichnete und von Prof. Goessler
in der OA.-Beschreibung S. 235 Anm. 5 bezweifelte Reihengräberfriedhof
wiederentdeckt.
Dettingen a. E. 1. Beim Bau der Wasserleitung wurden im Jahre
1871 am Nordende des Dorfs Skelette mit Eisenwaffen und silbernen Fibeln
gefunden (OA.-Beschreibung S. 172). Funde verschollen. Nach dem Kriege
wurde in einer Kiesgrube am Nordrande des Ortes eine alamannische eiserne
Schere, 23,5 cm lang, gefunden. Privatbesitz. Gemeindepfleger Müller-Dettingen
teilt mit, daß an derselben Stelle vor 1914 eine Pfeil- oder Danzenspitze
gefunden sei, welche sich in der AS. Urach befinde. Es scheint wahrschein-
lich, daß es sich um solche aus dem oben erwähnten Friedhof handelt. Wir
haben also hierdurch einen Anhaltspunkt, wo wir das Grabfeld, dessen genaue
Dage nicht mehr feststeht, ungefähr zu suchen haben.
2. Ein zweites alamannisches Grabfeld wurde 1909 im Süden des Orts
beim Neubau des Hauses Nr. 53, Besitzer G. Bertsch, angeschnitten. Die
Gräber lagen 3—4 m tief. An Funden kamen in Privatbesitz: Langsax,
69 cm lang. Lanzenspitze mit Weidenblatt und kräftigem Mittelgrat,
am Uebergang zur Tülle einige eingegrabene Winkel, 38 cm lang. Lanzen-
spitze mit Weidenblatt und runder Tülle.
Dürrenmettstetten OA. Sulz. Zu dem Fundber. NF II, S. 44
genannten Grabfeld am Nordwestausgang des Orts kommt noch ein zweites.
Am Südausgang des Orts am Hopfauer Weg hat Bauer Steinwandt im
Verlaufe der letzten Jahre 3 westöstlich gerichtete Skelette aufgedeckt.
Beigaben sind nicht beobachtet worden. (Mitt, von Reg.-Rat Enslin.)
Gächingen OA. Urach. Beim Wasserleitungsbau wurde im Früh-
jahr 1926 an der neuen Steige beim Adler eine Lanzenspitze mit Weiden-
blatt, schwachem Mittelgrat und runder, unten ausgebrochener, noch 35 cm
langer Tülle gefunden. Es ist unsicher, ob es sich um einen Grabfund handelt.
A 2140.
Hailfingen OA. Rottenburg. Der Fundber. N. F. I, S. 112 ge-
nannte Reihengräberfriedhof in Flur „in der vorderen Breite“ wurde im
April 1925 bei Feldbereinigungsarbeiten erneut angeschnitten. Das Ur-
geschichtliche Forschungsinstitut Tübingen hat nach Blättermeldungen
dort etwa 25 Gräber ausgegraben, von denen einige Waffen und Perlschmuck
führten. Ein Fundbericht war nicht zu bekommen.
 
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