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Entstehung der Sammlung.

Die Glyptothek ist durchaus die persönlichste eigenste
Schöpfung von König Ludwig I. von Bayern.

Den Vorsatz, eine Sammlung antiker Bildwerke in
München zu begründen, fasste der hochsinnige Fürst
schon in jungen Jahren als Kronprinz in Rom, wo er
zuerst 1805 weilte und wo er tiefe Eindrücke von der
Grösse der antiken Denkmäler empfing. Sofort begann
•er zu sammeln,*) und zwar mit dem Grundsatze, den er
•allezeit festhielt, nur das wirklich Gute und Bedeutende
aufzunehmen. Mehrere Agenten waren schon damals für
ihn tätig; Canova und Thorvaldsen mussten die ange-
botenen Werke schätzen; besonders nützlich erwies sich
als Agent der Gemäldekenner Georg von Dillis ;**) dieser
•erwarb auch 1808 für die bayerische Regierung den
sog. Jason (No. 287), für den Kronprinzen aber nament-
lich (1810/11) die Sammlung Bevilacqua in Verona, die
schon von Goethe als herrlich gepriesen worden war.
Doch den grössten Einfluss auf die Gestaltung der
Sammlung hat seit 1810 der aus Würzburg gebürtige
Künstler Martin Wagner gehabt, dem der Fürst sein
•ganzes Vertrauen schenkte und mit dem er durch 48

*) Genaue Nachweisungen über die allmähliche Entstehung
•der Sammlung s. in Ludwig Urlichs, die Glyptothek S. Maj.
des Königs Ludwig I. von Bayern nach ihrer Geschichte und
ihrem Bestände. München 1867- Ferner: L. v. Urlichs, Bei-
träge zur Geschichte der Glyptothek, 22.'Programm des von
Wagnerschen tCunstinstituts der Universität Würzburg. 1889.

**) Ueber Dillis vgl. die Mitteilungen Reber's (Sitzungsber.
der bayr. Akad. 1904 S. 431 ff.).

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