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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 18
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Heicke, C.: Die Gartenkunst in deutschen Mittel- und Kleinstädten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0278
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Lageplan der Stadt Limburg a. d. L. mit den Anlagen des Verschönerungsvereins.

der Mitbürger und im Ausland zu Reichtum ge- und Gelegenheit zu Neupflanzungen gewonnen

langter Söhne der Stadt seine Pläne durchzu- wurde. Ein Netz von Wegen wurde angelegt,

führen. Besonders auf dem letzteren Wege hat welches den Berg zugänglich macht und in aus-

man es verstanden, nicht unbeträchtliche Sum- reichendem Maße mit Ruhesitzen ausgestattet

men flüssig zu machen, welche nicht nur der Her- ist. Auch auf den angrenzenden Tannenwald

Stellung der Anlagen dienten, sondern auch wurden diese Maßnahmen ausgedehnt,

deren dauernde Unterhaltung sichern, ohne daß Nachdem man so gezeigt hatte, was man

der Verein oder die Stadt selbst dadurch beson- wollte und worauf es abgesehen war, fand man

ders belastet werden. Unterstützung und Förderung bei weiter greifen-

Auch hat man nicht etwa hier und da eine den Maßnahmen. Auf der im Süden an das
Grünanlage geschaffen, sondern die künftige Ent- Stadtgebiet angrenzenden Höhe wurde durch Be-
wickelung der Stadt im Auge gehabt und Vor- pflanzung des Stephanshügels und Herstellung
sorge getroffen, daß sie einst, wenn sie sich der Egenolfanlage auf dem sogenannten Kissel
ausgewachsen hat, mit einem Netz zusammen- der Grund für den weiteren Ausbau des Anlagen-
hängender Grünanlagen durchsetzt sein wird, das netzes gelegt. Die letztere Anlage trägt den Na-
auch den Anforderungen, die man vom städte- men ihres Stifters, des Herrn Peter Egenolf in
baulichen Standpunkt aus zu stellen hat, genü- Elizabeth in New-Jersey, der, ein geborener Eini-
gen wird. burger, dem Verein die Mittel zu ihrer Ausfüh-

Die erste Probe der Betätigung wurde durch rung zur Verfügung stellte,
die Erschließung des vorhin schon genannten Die Ausführung wurde der Wiesbadener
Schafsberges geleistet. Er bildet eine die Um- Gartenbaufirma Friedrich Hirsch übertragen,
gebung der Stadt beherrschende Basaltkuppe mit die hierbei sich die Zufriedenheit ihrer Auftrag-
malerischen Felsgruppen im Westen der Stadt, geber erwarb, sodaß man auch bei allen weiteren
etwa 1000 Meter von ihrem Mittelpunkt ent- Ausführungen ihre Mitwirkung in Anspruch
fernt an der nach Diez führenden Landstraße. nahm. Der Verschönerungsverein ist hierbei
Er ist bewachsen mit einem dichten Bestand ge- nicht schlecht gefahren, und es verdient anerkannt
mischten Holzes, unter dem Eichen vorherrschen, zu werden, wie die Gartenbaufirma ihre Vor-
Im Westen schließt sich eine 15 —20 jährige schlüge den Verhältnissen und den zur Ver-
Tannenschonung an. Der Bestand des Berges fügung stehenden Mitteln anzupassen und durch
selbst wurde in angemessener Weise unter Sdio- Vermeidung allen Aufwandes und gediegene
nung zahlreicher alter Kiefern ausgelichtet. Da- Arbeit die Durchführung der Unternehmungen
bei ging man an den Hängen maßvoll zu Werke, des Vereins zu fördern bestrebt war. Es kam
während die Hochfläche energischer angegriffen ja auch nicht darauf an und war nicht die Ab-
wurde, sodaß hier auch Rasenflächen entstanden sieht des Verschönerungsvereins, Anlagen zu

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