9. Bebauungsplan für ein Gelände in Berlin-Treptow.
Von Architekt Hermann Jansen, Berlin.
und g eschmackvoller Ausstattung
den lebendigen Reiz unserer
Schmuckanlagen zu erhöhen.
Ich halte es für falsch, Nor-
malgrößen und Normalformen
festzusetzen, wie man es ver-
schiedentlich lesen kann. Wo
räumliche Beschränkungen not-
wendig sind, wird man schon mit
einer Spielfläche von 200 qm
zufrieden sein müssen. Die Grö-
ßenabmessungen der Plätze wer-
den durch denVerkehr auf den-
selben bestimmt. Übergroße Aus-
dehnung erscheint fehlerhaft. Die
Platzanlage ist dann in kleinere
Abteilungen zu gliedern. Das
Rechteck, der Kreis, die Ellipse
sind die zweckmäßigsten Grund-
formen.
Der Platz muß unbedingt ab-
seits von jedem Verkehr liegen.
Die Zuwegungen sind tunlichst
zu beschränken. Durch Pflanzun-
gen vor Winden geschützt, soll
die eigentliche Spielfläche nach
außen hin durch Hecken und Git-
ter ausreichend abgeschlossen
sein. Mauerbegrenzung der Spiel-
plätze für kleine Kinder halte
ich nicht für zweckmäßig. Reich-
liche Sitzgelegenheiten, prak-
tische Spieltische, besser aus ge-
glättetem Beton als aus Holz,
gute Entwässerung der Sandbas-
sins sind selbstverständliche Be-
dingungen. W o Kinderspielplätze
in Verbindung mit Schmuck-
plätzen geschaffenwerden, trenne
man Schmuckfläche und Spielflä-
che so entschieden ab, daß die
Kinder ohne besondere Mühe zu-
sammengehalten werden kön-
nen. Der Platz muß sonnig liegen. Baumpflan-
zungen dürfen niemals so dicht angeordnet sein,
daß sie den ganzen Platz beschatten und der
Boden der Spielfläche feucht bleibt.
Kleine Schutzbauten, verbunden mit Trink-
hallen, sind wünschenswert und können den
Reiz der Anlagen erhöhen, sind aber nicht unbe-
dingt notwendige Einrichtungen. Ob und welche
besonderen Spielgeräte (Schaukel, Rundlauf,
Wippe) auf dem Platze eingebaut werden sollen,
hängt von der Größe des Platzes ab. Nach meiner
Erfahrung darf man aber solche Einrichtungen
nur dann schaffen, wenn der Platz dauernd unter
Aufsicht gestellt werden kann.
Kleinkinderspielplätze sollen möglichst nahe
den Wohnungen liegen. Man nimmt allgemein
an, daß eine Entfernung von 1 km von der
Wohnstätte bis zum Spielplatz — ein Weg von
ca. 15 Minuten — als Höchstmaß zu betrachten
ist. Darum müssen wir Kleinkinderspielplätze so
reichlich wie nur irgend möglich schaffen, und sie
geschickt auf die einzelnen Wohngebiete ver-
teilen.
Neuerdings ist man bemüht, den stillenden
Müttern die Möglichkeit zu bieten, ihre Kleinsten
am Spielplatz zu nähren, damit die größeren,
beim Buddeln und Tummeln beschäftigten Kin-
der nicht ohne mütterliche Aufsicht bleiben, und
errichtet zu diesem Zweck Parkstillstuben in den
Anlagen in der Nähe der Kinderspielplätze. In
Hannover hat man mit dieser Einrichtung, die
während des Krieges entstanden, beste Erfah-
rungen gemacht, und ist entschlossen, sie mit
Eifer zu fördern.
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Von Architekt Hermann Jansen, Berlin.
und g eschmackvoller Ausstattung
den lebendigen Reiz unserer
Schmuckanlagen zu erhöhen.
Ich halte es für falsch, Nor-
malgrößen und Normalformen
festzusetzen, wie man es ver-
schiedentlich lesen kann. Wo
räumliche Beschränkungen not-
wendig sind, wird man schon mit
einer Spielfläche von 200 qm
zufrieden sein müssen. Die Grö-
ßenabmessungen der Plätze wer-
den durch denVerkehr auf den-
selben bestimmt. Übergroße Aus-
dehnung erscheint fehlerhaft. Die
Platzanlage ist dann in kleinere
Abteilungen zu gliedern. Das
Rechteck, der Kreis, die Ellipse
sind die zweckmäßigsten Grund-
formen.
Der Platz muß unbedingt ab-
seits von jedem Verkehr liegen.
Die Zuwegungen sind tunlichst
zu beschränken. Durch Pflanzun-
gen vor Winden geschützt, soll
die eigentliche Spielfläche nach
außen hin durch Hecken und Git-
ter ausreichend abgeschlossen
sein. Mauerbegrenzung der Spiel-
plätze für kleine Kinder halte
ich nicht für zweckmäßig. Reich-
liche Sitzgelegenheiten, prak-
tische Spieltische, besser aus ge-
glättetem Beton als aus Holz,
gute Entwässerung der Sandbas-
sins sind selbstverständliche Be-
dingungen. W o Kinderspielplätze
in Verbindung mit Schmuck-
plätzen geschaffenwerden, trenne
man Schmuckfläche und Spielflä-
che so entschieden ab, daß die
Kinder ohne besondere Mühe zu-
sammengehalten werden kön-
nen. Der Platz muß sonnig liegen. Baumpflan-
zungen dürfen niemals so dicht angeordnet sein,
daß sie den ganzen Platz beschatten und der
Boden der Spielfläche feucht bleibt.
Kleine Schutzbauten, verbunden mit Trink-
hallen, sind wünschenswert und können den
Reiz der Anlagen erhöhen, sind aber nicht unbe-
dingt notwendige Einrichtungen. Ob und welche
besonderen Spielgeräte (Schaukel, Rundlauf,
Wippe) auf dem Platze eingebaut werden sollen,
hängt von der Größe des Platzes ab. Nach meiner
Erfahrung darf man aber solche Einrichtungen
nur dann schaffen, wenn der Platz dauernd unter
Aufsicht gestellt werden kann.
Kleinkinderspielplätze sollen möglichst nahe
den Wohnungen liegen. Man nimmt allgemein
an, daß eine Entfernung von 1 km von der
Wohnstätte bis zum Spielplatz — ein Weg von
ca. 15 Minuten — als Höchstmaß zu betrachten
ist. Darum müssen wir Kleinkinderspielplätze so
reichlich wie nur irgend möglich schaffen, und sie
geschickt auf die einzelnen Wohngebiete ver-
teilen.
Neuerdings ist man bemüht, den stillenden
Müttern die Möglichkeit zu bieten, ihre Kleinsten
am Spielplatz zu nähren, damit die größeren,
beim Buddeln und Tummeln beschäftigten Kin-
der nicht ohne mütterliche Aufsicht bleiben, und
errichtet zu diesem Zweck Parkstillstuben in den
Anlagen in der Nähe der Kinderspielplätze. In
Hannover hat man mit dieser Einrichtung, die
während des Krieges entstanden, beste Erfah-
rungen gemacht, und ist entschlossen, sie mit
Eifer zu fördern.
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