gefiihl werden. Leider eine Tugend, die in allen
künstlerischen Berufen merkwürdig wenig ent-
wickelt erscheint. EinUmstand, zu dem die leidige
Gewohnheit der papierenen, aufgedonnerten
Schaufensterauslagen, mit denen der „Kunde“
geleimt wird, und der auf verlogene Effekte ge-
stellten Konkur-
renzmalereien
das seinige bei-
trägt.
Ein anderer
Übelstand, der
dem Fachmann
seine Aufgabe er-
schwert, mag mit
in der Tatsache
liegen, daß ihm
eine Fühlung mit
den Schwester-
künsten fehlt
oder nicht an-
erzogen wurde.
Unsere Künstler-
welt ist eine am
Berufsschaffen
der verwandten
Künste vorbei-
sehende und -füh-
lende Speziali-
stenschar, und sie
gerät meist in
arge Schwierig-
keiten, wenn sie
vor Aufgaben all-
gemeinerer
künstlerischer
Art gestellt wird.
Mit geschwol-
lener Überlegen-
heit ob der Un-
zulänglichkeit des Bruders in Apoll ist nichts
geholfen. Man sehe, so lange wir nicht besser
erzogen werden, mehr in die Werkstatt des Be-
rufsgenossen von der anderen Zunft hinein, und
schelte weniger über ihn.
Da, wo sich Architekt, Bildhauer und Garten-
fachmann ver-
ständnisvoll die
Hände reichen
und sich ergän-
zen, wird auch die
beste Friedhofs-
arbeit geleistet.
Überhaupt kann
zusammenfas-
send gesagt wer-
den, daß der
Soldatenfriedhof
der beste ist, bei
dem man nie an
seinen Urheber
als den Ange-
hörigen einer be-
stimmten Zunft
denkt.
Durch die Ab-
bildungen von
Friedhofsan-
lagen aus dem
Generalg ouver-
nement War-
schau,denen diese
Worte als Beglei-
tung beigegeben
sind, soll bewie-
sen werden, mit
wie wenigMitteln
fern von jeder
„Gartenkunst“
im gewöhnlichen
• CSBE08- ÖDEM
B-WBJ88-H8BM = WHIP
Lageplan 1 :500, Schnitt 1 :250.
Kriegerfriedhof Drobin, Kr. Plodi, Gen.-Gouv. Warschau (Polen).
Von Gartenardiitekt W. Heilig, z. Zt. Sierpc.
27
künstlerischen Berufen merkwürdig wenig ent-
wickelt erscheint. EinUmstand, zu dem die leidige
Gewohnheit der papierenen, aufgedonnerten
Schaufensterauslagen, mit denen der „Kunde“
geleimt wird, und der auf verlogene Effekte ge-
stellten Konkur-
renzmalereien
das seinige bei-
trägt.
Ein anderer
Übelstand, der
dem Fachmann
seine Aufgabe er-
schwert, mag mit
in der Tatsache
liegen, daß ihm
eine Fühlung mit
den Schwester-
künsten fehlt
oder nicht an-
erzogen wurde.
Unsere Künstler-
welt ist eine am
Berufsschaffen
der verwandten
Künste vorbei-
sehende und -füh-
lende Speziali-
stenschar, und sie
gerät meist in
arge Schwierig-
keiten, wenn sie
vor Aufgaben all-
gemeinerer
künstlerischer
Art gestellt wird.
Mit geschwol-
lener Überlegen-
heit ob der Un-
zulänglichkeit des Bruders in Apoll ist nichts
geholfen. Man sehe, so lange wir nicht besser
erzogen werden, mehr in die Werkstatt des Be-
rufsgenossen von der anderen Zunft hinein, und
schelte weniger über ihn.
Da, wo sich Architekt, Bildhauer und Garten-
fachmann ver-
ständnisvoll die
Hände reichen
und sich ergän-
zen, wird auch die
beste Friedhofs-
arbeit geleistet.
Überhaupt kann
zusammenfas-
send gesagt wer-
den, daß der
Soldatenfriedhof
der beste ist, bei
dem man nie an
seinen Urheber
als den Ange-
hörigen einer be-
stimmten Zunft
denkt.
Durch die Ab-
bildungen von
Friedhofsan-
lagen aus dem
Generalg ouver-
nement War-
schau,denen diese
Worte als Beglei-
tung beigegeben
sind, soll bewie-
sen werden, mit
wie wenigMitteln
fern von jeder
„Gartenkunst“
im gewöhnlichen
• CSBE08- ÖDEM
B-WBJ88-H8BM = WHIP
Lageplan 1 :500, Schnitt 1 :250.
Kriegerfriedhof Drobin, Kr. Plodi, Gen.-Gouv. Warschau (Polen).
Von Gartenardiitekt W. Heilig, z. Zt. Sierpc.
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