Von Gartenarchitekt Ditzel, z. Zt. Skierniewice.
ändert bleiben können, trotz aller auf ihre
augenblickliche Gestalt verwendeten Liebe. In
Rumänien, Serbien, Mazedonien und anderen
entlegenen Gebieten ist noch viel zu schaffen.
Überall, wo unsere Truppen gekämpft und geblutet
haben, sind deutsche Künstler am Werke, das Ge-
dächtnis der Toten durch Schaffung würdiger
Grabstätten zu sichern. Da sollte man doch er-
wägen, ob der Grundgedanke dieser polnischen
Kriegergräber nicht bei Gestaltung der Grab-
stätten künftig in weitgehender Weise zur Er-
zielung einer gewissen Einheitlichkeit dienen
könnte. Von künstlerischen Gründen abgesehen
würde die Ersparnis bei den Kosten der Anlage
und Unterhaltung sehr wesentlich sein. Wenn
in der Heimat der Gedanke der Einheitlichkeit
der Kriegerehrung in weitenKreisenBeifall finden
konnte, wie es in der vielseitigen Zustimmung
zu den aus andern Gründen schwer durchführ-
baren Heldenhainen zum Ausdruck gekommen
ist, sollte man meinen, dürfte die hier vertretene
Auffassung keinem grundsätzlichen Widerspruch
begegnen können.
Und noch eins! Ich glaube, daß einem schlichten
Hünengrab gegenüber, das nur einfach und sachlich
denZweck betont, dieRuhestätte im Kriege Gefal-
lener unmißverständlich und ohne jeden entbehr-
lichen Aufwand dauernd zu kennzeichnen, jeder
Anlaß und Vorwand für den Gegner fortfällt, Nei-
gung zu Zerstörungen zu betätigen, wie sie in den
von unseren Truppen geräumten Gebietsteilen
vorgekommen sind. Und es kommen ja nicht al-
lein die Gefühle inBetradit, die während der Fort-
dauer des Kampfes zwar nicht zu entschuldigen,
wohl aber zu begreifen sind. Auch nach Abschluß
sehen den bürgerlichen Stadthäusern und den
Sitzen der Reichen und des Adels in den ver-
schiedenen Gegenden. Aber es sind immer nur
Unterschiede des Grades, nicht Unterschiede des
Wesens. Haus ist Haus, überall und für Jeden
als solches erkennbar. Worin soll ein grund-
sätzlicher Unterschied für die Ruhestätten der
Gefallenen auf den verschiedenen Kriegsschau-
plätzen begründet sein ?
Sogar für die Ruhestätten der in der Heimat
an Verwundungen und Krankheiten gestorbenen
Kriegsteilnehmer auf den bürgerlichen Fried-
höfen könnte ich mir den Grundgedanken des
Hünengrabes anwendbar denken. Man stelle
sich den Bezirk des „Ehrenfriedhofs“ auf einem
unserer großen Gemeindefriedhöfe vor, abge-
grenzt von dem allgemeinen Teil durch Wall
und Graben und in seinem Mittelpunkt betont
durch eine mächtige aus Bodenmassen getürmte
Pyramide, die ja unter Umständen auch aus Stein
gefügt sein könnte. Nicht auf Unterscheidung
von Kriegerruhestätten in den verschiedenen
Gegenden und Landesteilen kommt es an, son-
dern auf Herausarbeitung einer den Unterschied
zwischen bürgerlichen Begräbnisstätten und
denen unserer fürs Vaterland Gefallenen be-
tonenden Grundform.
Freilich haben diese Betrachtungen im Hin-
blick auf die vielen bereits fertig gestellten
Friedhöfe in den Kampfgebieten und in der Hei-
mat nur noch sozusagen akademischen Wert.
Aber an vielen Orten ist die Gestaltung der
Grabstätten noch nicht abgeschlossen, es kom-
men, leider, noch immer neue hinzu, andere sind
so unzulänglich gestaltet, daß sie kaum unver-
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ändert bleiben können, trotz aller auf ihre
augenblickliche Gestalt verwendeten Liebe. In
Rumänien, Serbien, Mazedonien und anderen
entlegenen Gebieten ist noch viel zu schaffen.
Überall, wo unsere Truppen gekämpft und geblutet
haben, sind deutsche Künstler am Werke, das Ge-
dächtnis der Toten durch Schaffung würdiger
Grabstätten zu sichern. Da sollte man doch er-
wägen, ob der Grundgedanke dieser polnischen
Kriegergräber nicht bei Gestaltung der Grab-
stätten künftig in weitgehender Weise zur Er-
zielung einer gewissen Einheitlichkeit dienen
könnte. Von künstlerischen Gründen abgesehen
würde die Ersparnis bei den Kosten der Anlage
und Unterhaltung sehr wesentlich sein. Wenn
in der Heimat der Gedanke der Einheitlichkeit
der Kriegerehrung in weitenKreisenBeifall finden
konnte, wie es in der vielseitigen Zustimmung
zu den aus andern Gründen schwer durchführ-
baren Heldenhainen zum Ausdruck gekommen
ist, sollte man meinen, dürfte die hier vertretene
Auffassung keinem grundsätzlichen Widerspruch
begegnen können.
Und noch eins! Ich glaube, daß einem schlichten
Hünengrab gegenüber, das nur einfach und sachlich
denZweck betont, dieRuhestätte im Kriege Gefal-
lener unmißverständlich und ohne jeden entbehr-
lichen Aufwand dauernd zu kennzeichnen, jeder
Anlaß und Vorwand für den Gegner fortfällt, Nei-
gung zu Zerstörungen zu betätigen, wie sie in den
von unseren Truppen geräumten Gebietsteilen
vorgekommen sind. Und es kommen ja nicht al-
lein die Gefühle inBetradit, die während der Fort-
dauer des Kampfes zwar nicht zu entschuldigen,
wohl aber zu begreifen sind. Auch nach Abschluß
sehen den bürgerlichen Stadthäusern und den
Sitzen der Reichen und des Adels in den ver-
schiedenen Gegenden. Aber es sind immer nur
Unterschiede des Grades, nicht Unterschiede des
Wesens. Haus ist Haus, überall und für Jeden
als solches erkennbar. Worin soll ein grund-
sätzlicher Unterschied für die Ruhestätten der
Gefallenen auf den verschiedenen Kriegsschau-
plätzen begründet sein ?
Sogar für die Ruhestätten der in der Heimat
an Verwundungen und Krankheiten gestorbenen
Kriegsteilnehmer auf den bürgerlichen Fried-
höfen könnte ich mir den Grundgedanken des
Hünengrabes anwendbar denken. Man stelle
sich den Bezirk des „Ehrenfriedhofs“ auf einem
unserer großen Gemeindefriedhöfe vor, abge-
grenzt von dem allgemeinen Teil durch Wall
und Graben und in seinem Mittelpunkt betont
durch eine mächtige aus Bodenmassen getürmte
Pyramide, die ja unter Umständen auch aus Stein
gefügt sein könnte. Nicht auf Unterscheidung
von Kriegerruhestätten in den verschiedenen
Gegenden und Landesteilen kommt es an, son-
dern auf Herausarbeitung einer den Unterschied
zwischen bürgerlichen Begräbnisstätten und
denen unserer fürs Vaterland Gefallenen be-
tonenden Grundform.
Freilich haben diese Betrachtungen im Hin-
blick auf die vielen bereits fertig gestellten
Friedhöfe in den Kampfgebieten und in der Hei-
mat nur noch sozusagen akademischen Wert.
Aber an vielen Orten ist die Gestaltung der
Grabstätten noch nicht abgeschlossen, es kom-
men, leider, noch immer neue hinzu, andere sind
so unzulänglich gestaltet, daß sie kaum unver-
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