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Die Gartenkunst — 31.1918

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Heicke, C.: Von mecklenburgischen Landsitzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22268#0043

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Lageplan des Parks von Schloß Mentin i. M. Ungefähr 1:2500.

Von Gartenarchitekt Richard Habich, Laage i. M.

vativ im guten Sinne, was
soviel heißt: man hat

Tradition. Das spricht sich
deutlich in der Form und
Anlage der Behausungen
aus. Diese werden gern
Schlösser genannt, sind
aber doch recht eigentlich,
trotz ihrer räumlich aus-
giebigen Abmessungen,
ländliche Herrschaftssitze
im besten Sinne des Wor-
tes. Daß man sich nicht
demEinflusse derneuzeit-
lichen Kunstrichtung ver-
schließt, erkennt man
schon an ihrem Äußern.
Es sind aber auch wieder
keineBeispiele allerneue-
sten Schlages, wie sie sich
Fabrikanten und Geld-
leute der Großstadt er-
richten lassen, wenn sie,
statt ganz am Überleb-
ten zu kleben, durch em-
porkömmlinghaft gestei-
gerte Überladung die Be-
achtung auf ihre Sommer-
sitze zu lenken suchen.

Das was Schultze-
Naumburg in seinen be-
sten Leistungen brachte,
maßvolle Weiterentwik-
kelung unter Anschluß an
die gute Überlieferung,

Wasserbecken mit Wandbrunnen im Park von
Schloß Mentin i. M. Maßstab 1 : 150.

Von Gartenarchitekt Richard Habich, Laage i. M.

spricht aus diesen Land-
sitzen. Breitgelagert, von
einheitlich guter Form,
stehen sie in der Land-
schaft,Zeugen eines guten
Geschmackes und desWil-
lens zu behaglichem und
vernünftigem Lebensge-
nuß. Und dieser Auffas-
sung hat sich der Garten-
architekt in den Gärten
und Parkanlagen anzu-
passen und sie fortzu-
setzen verstanden.

Von solchen Anlagen
bringen wir drei Bei-
spiele. Sie sind alle nicht
von Grund auf neu; es
sind in der Hauptsache
Umgestaltungen älterer
Anlagen, wie sie im An-
schluß an neu errichtete
Wohngebäude durchge-
führt werden. Der Grund-
stock war vorhanden in
Gestalt landschaftlicher
Parkanlagen, nicht im-
mer gut, aber stets mit
wertvollem Baumschlag,
der der Neuschöpfung
gut zu statten kam; die
Bodengestalt ohne starke
Gegensätze, aber doch
nicht einförmig, welliges
Gelände, reichliche wald-

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