OASEN&LEtCHE
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NEULU-5TH6I M NO-3 ' LA6EPLAM
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LINDE Mir
JANK
Abb. 2. Entwurf 3 zum Eigenheim „Neulustheim“. Lageplan 1 :500.
Von Architekt Otto Völckers, Mündien.
tens ist die durch ihn leicht zu bewirkende innige
Verbindung zwischen Haus und Garten, die den
Garten erst wirklich zur Fortsetzung des Hauses,
zum Wohngarten, macht und die namentlich da
deutlich wird, wo, wie in Abbildung 1, 2, 3 u. 4
(S. 53 — 55), das Haus selbst einen Teil des Gar-
tens umfaßt.
Bei der Anlage Abb. 1 (Seite 53), die in einer
ziemlich dicht bebauten „Villen“-straße liegen
soll, umzieht südlich von dem hart an der Straße
errichteten Hause ein einfacher gedeckter Gang
das Grundstück in seiner ganzen Breite und auf
etwa Zweidrittel seiner Länge, wodurch ein völ-
liger Abschluß gegen beide Nachbarn erzielt wird.
Beim Haus „Neulustheim Nr. 3“ (Abb. 2 — 4,
Seite 54 u. 55) bildet das Haus selbst den größten
Teil der Umfassung: hinter dem nach Süden ge-
öffneten Wandelgang und in dem Fachwerkbau
liegen Wirtschaftsräume und zwei Ateliers.
Während der Hauptkörper des Hauses, der
Wandelgang und die Hecke des anschließenden
Grasgärtchens einen versenkten Garten für Stein-
pflanzen und Stauden umschließen, erstreckt sich
vor dem Fachwerkgiebel dieses Grasgärtchen
selbst, ein hofartiger Raum, dessen Boden ein
grüner Rasen, dessen Wände eine Hecke und
dessen Decke die Kronen der vorhandenen Bir-
ken bilden. Eine Plastik hält durch ihre axialen
Beziehungen diesen Teil des Gartens mit den
übrigen in Zusammenhang.
Es wird sich nur bei sehr großen Anlagen
ermöglichen lassen, ohne Gewaltsamkeiten im
Grundriß das ganze Haus um einen auch nur
einigermaßen genügend großen Hof zu grup-
pieren; dazu reichen auch die zur Verfügung
stehenden Grundstücke meist nicht aus. Dagegen
ist bei den die Regel bildenden schmalen und
tiefen Plätzen eine Anlage des Hauses in L-form
das Gegebene, besonders da, wo die Schmalseiten
im Osten und Westen liegen, denn dann sind
schon zwei Wände für einen umschlossenen Gar-
tenraum gegeben, der sich natürlich nach der
Sonne kehren muß. Auch bei größeren Häusern,
denen etwa ein Stallgebäude, eine Gärtner- oder
Hausmeisterwohnung angegliedert werden soll,
läßt sich leicht von vorneherein dem Gartenhof
Vorarbeiten. Eine Andeutung, wie auch bei
kleinsten Häusern ein wohnlich-abgeschlossener
Gartenraum zu erzielen wäre, habe ich bereits
an anderer Stelle gegeben („Moderne Bau-
formen“, Stuttgart, Jahrgg. 1917, S. 106 f.)
Mitunter werden an den Hausgarten be-
sondere Zweckanforderungen gestellt werden.
So kam es in der auf Abb. 5 — 7 (Seite 56 u. 57)
dargestellten Anlage darauf an, für einen Maler
ein Freilichtatelier zu schaffen. Aus dem Lage-
plan ist zu sehen, daß zunächst im Winkel des
L-förmigen Hauses der Keim zur Anlage des
großen Hofes Abb. 6 (Seite 57) gegeben ist, in
dem ausgewählte Exemplare der vorhandenen
Bäume stehen bleiben sollen. Ferner aber ist das
Atelier vom eigentlichen Hauskörper abgetrennt,
und durch seine Stellung ist sowohl ein besonderer
Küchenhof, als auch in der äußersten Ecke des
Grundstücks ein kleines völlig abgeschlossenes
weltfernes Brunnenhöfchen entstanden. Gegen
nachbarliche Einsicht ist auch dieser Garten ganz
und gar geschützt.
Ein Sonnen- und Luftbad ist der Wunsch so
vieler Bauherren. Der Versuch, ihn zu erfüllen,
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NEULU-5TH6I M NO-3 ' LA6EPLAM
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LINDE Mir
JANK
Abb. 2. Entwurf 3 zum Eigenheim „Neulustheim“. Lageplan 1 :500.
Von Architekt Otto Völckers, Mündien.
tens ist die durch ihn leicht zu bewirkende innige
Verbindung zwischen Haus und Garten, die den
Garten erst wirklich zur Fortsetzung des Hauses,
zum Wohngarten, macht und die namentlich da
deutlich wird, wo, wie in Abbildung 1, 2, 3 u. 4
(S. 53 — 55), das Haus selbst einen Teil des Gar-
tens umfaßt.
Bei der Anlage Abb. 1 (Seite 53), die in einer
ziemlich dicht bebauten „Villen“-straße liegen
soll, umzieht südlich von dem hart an der Straße
errichteten Hause ein einfacher gedeckter Gang
das Grundstück in seiner ganzen Breite und auf
etwa Zweidrittel seiner Länge, wodurch ein völ-
liger Abschluß gegen beide Nachbarn erzielt wird.
Beim Haus „Neulustheim Nr. 3“ (Abb. 2 — 4,
Seite 54 u. 55) bildet das Haus selbst den größten
Teil der Umfassung: hinter dem nach Süden ge-
öffneten Wandelgang und in dem Fachwerkbau
liegen Wirtschaftsräume und zwei Ateliers.
Während der Hauptkörper des Hauses, der
Wandelgang und die Hecke des anschließenden
Grasgärtchens einen versenkten Garten für Stein-
pflanzen und Stauden umschließen, erstreckt sich
vor dem Fachwerkgiebel dieses Grasgärtchen
selbst, ein hofartiger Raum, dessen Boden ein
grüner Rasen, dessen Wände eine Hecke und
dessen Decke die Kronen der vorhandenen Bir-
ken bilden. Eine Plastik hält durch ihre axialen
Beziehungen diesen Teil des Gartens mit den
übrigen in Zusammenhang.
Es wird sich nur bei sehr großen Anlagen
ermöglichen lassen, ohne Gewaltsamkeiten im
Grundriß das ganze Haus um einen auch nur
einigermaßen genügend großen Hof zu grup-
pieren; dazu reichen auch die zur Verfügung
stehenden Grundstücke meist nicht aus. Dagegen
ist bei den die Regel bildenden schmalen und
tiefen Plätzen eine Anlage des Hauses in L-form
das Gegebene, besonders da, wo die Schmalseiten
im Osten und Westen liegen, denn dann sind
schon zwei Wände für einen umschlossenen Gar-
tenraum gegeben, der sich natürlich nach der
Sonne kehren muß. Auch bei größeren Häusern,
denen etwa ein Stallgebäude, eine Gärtner- oder
Hausmeisterwohnung angegliedert werden soll,
läßt sich leicht von vorneherein dem Gartenhof
Vorarbeiten. Eine Andeutung, wie auch bei
kleinsten Häusern ein wohnlich-abgeschlossener
Gartenraum zu erzielen wäre, habe ich bereits
an anderer Stelle gegeben („Moderne Bau-
formen“, Stuttgart, Jahrgg. 1917, S. 106 f.)
Mitunter werden an den Hausgarten be-
sondere Zweckanforderungen gestellt werden.
So kam es in der auf Abb. 5 — 7 (Seite 56 u. 57)
dargestellten Anlage darauf an, für einen Maler
ein Freilichtatelier zu schaffen. Aus dem Lage-
plan ist zu sehen, daß zunächst im Winkel des
L-förmigen Hauses der Keim zur Anlage des
großen Hofes Abb. 6 (Seite 57) gegeben ist, in
dem ausgewählte Exemplare der vorhandenen
Bäume stehen bleiben sollen. Ferner aber ist das
Atelier vom eigentlichen Hauskörper abgetrennt,
und durch seine Stellung ist sowohl ein besonderer
Küchenhof, als auch in der äußersten Ecke des
Grundstücks ein kleines völlig abgeschlossenes
weltfernes Brunnenhöfchen entstanden. Gegen
nachbarliche Einsicht ist auch dieser Garten ganz
und gar geschützt.
Ein Sonnen- und Luftbad ist der Wunsch so
vieler Bauherren. Der Versuch, ihn zu erfüllen,
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