Fritz Loescher, Leitfaden der Landschafts-
photographie. Fünfte Auflage, neu bearbeitet von
Karl Weiß. Union Deutsche VerlagsgeseUschaft,
Zweigniederlassung Berlin, 1917. Brosch. M. 6. — ,
geb. M. 7. — . Audi den Besitzern älterer Auflagen
dieses für den Landschaftsphotographen wichtigen
Buches bringt die neue Auflage manche wertvolle
Bereicherung. Die Bilderbeigaben sind zum großen
Teil neu, da es dem Herausgeber darauf ankam, an
Hand des Bildermaterials den Leser in möglichst
folgerichtiger und verständnisvoller Weise in das
photographisch-künstlerische Bildschaffen einzufüh-
ren. Diesem Zweck zuliebe sind auch einige Kapitel
neu hinzugekommen, andere gründlich umgearbeitet.
Der Verfasser steht dabei auf dem sehr an-
zuerkennenden Standpunkt, daß die Lichtbildkunst
sehr wohl Gelegenheit zu wirklich künstlerischer
Betätigung bieten kann, nur will er diese nicht in
der Handhabung von allerlei Kunstgriffen und vir-
tuosen Manipulationen bei der Herstellung der
Bilder erblicken, sondern in der Wahl und Behand-
lung des Motivs, Beachtung der Lichtwirkungen zu
den verschiedenen Tageszeiten, Ausnutzung der
Möglichkeiten, die dem Photographen durch die
hochwertigen Objektive an die Hand gegeben sind
und dergleichen mehr. Er verwirft das von vielen
sogen. Kunstphotographen angewandte Verfahren,
bei dem von der ursprünglichen Aufnahme bei dem
fertigen Bild fast nichts mehr übrig geblieben und
das meiste dem Zweck geopfert ist, eine äußerlich
den Werken der Malerei angenäherte Wirkung zu
erzielen und diese dann als künstlerische Leistung
des Photographen hinzustellen. Er will die Mittel
der photographischen Technik angewandt wissen,
um möglichst viel aus jeder Aufnahme herauszu-
holen, verlangt aber weiter, daß Photographie
immer Photographie bleibt und nicht durch einen
gewissen Mißbrauch der technischen Hilfsmittel die
Grenze zwischen Erzeugnissen der Malerei und der
Photographie verwischt werde. H.
Prof. Dr. W. Scheffer, Die Grundlagen der
Photographie. Union Deutsche Verlagsgesellschaft,
Zweigniederlassung Berlin, 1917. Brosch. 3,60 M.,
geb. 4,30 M. Das Buch bezweckt, eine kurze und
übersichtliche Darstellung der wichtigsten Fragen
der praktischen Photographie zu geben. Dabei hält
sich der Verfasser fern von allzu tiefem Eingehen
auf die fachwissenschaftlichen Grundlagen, behandelt
alles Wissenswerte so einfach, daß jeder einiger-
maßen Gebildete ihm folgen kann, ohne dabei die
Errungenschaften der wissenschaftlichen Photo-
graphie außer acht zu lassen. Er bedient sich viel-
fach mit gutem Erfolg der graphischen Darstellungs-
weise, um seine Ausführungen dem Verständnis
näher zu bringen, und fügt zu diesem Zwecke dem
Text eine Reihe Tafeln bei, die in bequemer Weise
am Ende des Buches angeordnet, aber zum Heraus-
klappen eingerichtet sind, so daß das sonst lästige
Umblättern beim Lesen vermieden wird. H.
Krieg er - Ehrung Buxtehude - Altkloster.
Eine Nutzanlage als Kriegerdankstätte. Von Architekt Walter Melcher, Hamburg.
Vor allem ist wohl das Kunstwerk berufen,
große Ereignisse würdig und auch der Nachwelt
faßbar zu schildern. Als ein Stück Gefühlsleben
stets seiner Zeit, ist es doch deren Taten typisch-
ster Ausdruck.
Ein Denkmal adelt erst der durch Größe und
Tiefe des verkörperten
Gedankens bedingte
innere Wert zum Kunst-
werk. Daß Male ohne
diese Voraussetzung
notwendig ihren Zweck
verfehlen müssen, leh-
ren die traurigen Erin-
nerungszeichen der letz-
ten Kriege zur Genüge.
Jene, den sterbenden
Krieger, die Germania,
sogar den lorbeerkral-
lenden Adler haben wir
überwunden, ob aber die
weit geschmackvolleren
Handwerker - Kunst-
stücke von heute das
sagen, was jene so ver-
geblich anstrebten?!
Meistens kaum!
Ihnen allen fehlt eben
der Charakter, das heißt
die große innere Wahr-
heit des Kunstwerks. Und nicht zuletzt ist es
wohl das Unbenutzte, Zwecklose, das jene so
leer und ausdruckslos erscheinen läßt, trotz Or-
nament und Embleme. Um aber den gewaltigen
Erlebnissen unserer Tage gerecht zu werden,
bedarf es mehr denn schöner Formen und
Symbole. Die besten
Denkmale sind daher
die mit einem weiter-
gehendenDaseinszweck,
denn lediglich „zu Eh-
ren“ (Brunnen, Brücken,
Türme etc.). — Die
neuesten Bestrebungen
gehen denn auch dar-
auf hinaus, bestehende,
hervorragend gemein-
nützige Anlagen durch
geeignete künstlerische
Maßnahmen zu Dank-
stätten zu weihen. Das
scheint umsomehr als
die beste Lösung der
Denkmalfrage, als es
auch kaum ratsam
wäre, dem monumen-
talen Schwulst von
1870/71 noch Gegen-
stücke zu schaffen.
Als ich meiner Hei-
Kriegerehrung Buxtehude-Altkloster (Grundriß).
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photographie. Fünfte Auflage, neu bearbeitet von
Karl Weiß. Union Deutsche VerlagsgeseUschaft,
Zweigniederlassung Berlin, 1917. Brosch. M. 6. — ,
geb. M. 7. — . Audi den Besitzern älterer Auflagen
dieses für den Landschaftsphotographen wichtigen
Buches bringt die neue Auflage manche wertvolle
Bereicherung. Die Bilderbeigaben sind zum großen
Teil neu, da es dem Herausgeber darauf ankam, an
Hand des Bildermaterials den Leser in möglichst
folgerichtiger und verständnisvoller Weise in das
photographisch-künstlerische Bildschaffen einzufüh-
ren. Diesem Zweck zuliebe sind auch einige Kapitel
neu hinzugekommen, andere gründlich umgearbeitet.
Der Verfasser steht dabei auf dem sehr an-
zuerkennenden Standpunkt, daß die Lichtbildkunst
sehr wohl Gelegenheit zu wirklich künstlerischer
Betätigung bieten kann, nur will er diese nicht in
der Handhabung von allerlei Kunstgriffen und vir-
tuosen Manipulationen bei der Herstellung der
Bilder erblicken, sondern in der Wahl und Behand-
lung des Motivs, Beachtung der Lichtwirkungen zu
den verschiedenen Tageszeiten, Ausnutzung der
Möglichkeiten, die dem Photographen durch die
hochwertigen Objektive an die Hand gegeben sind
und dergleichen mehr. Er verwirft das von vielen
sogen. Kunstphotographen angewandte Verfahren,
bei dem von der ursprünglichen Aufnahme bei dem
fertigen Bild fast nichts mehr übrig geblieben und
das meiste dem Zweck geopfert ist, eine äußerlich
den Werken der Malerei angenäherte Wirkung zu
erzielen und diese dann als künstlerische Leistung
des Photographen hinzustellen. Er will die Mittel
der photographischen Technik angewandt wissen,
um möglichst viel aus jeder Aufnahme herauszu-
holen, verlangt aber weiter, daß Photographie
immer Photographie bleibt und nicht durch einen
gewissen Mißbrauch der technischen Hilfsmittel die
Grenze zwischen Erzeugnissen der Malerei und der
Photographie verwischt werde. H.
Prof. Dr. W. Scheffer, Die Grundlagen der
Photographie. Union Deutsche Verlagsgesellschaft,
Zweigniederlassung Berlin, 1917. Brosch. 3,60 M.,
geb. 4,30 M. Das Buch bezweckt, eine kurze und
übersichtliche Darstellung der wichtigsten Fragen
der praktischen Photographie zu geben. Dabei hält
sich der Verfasser fern von allzu tiefem Eingehen
auf die fachwissenschaftlichen Grundlagen, behandelt
alles Wissenswerte so einfach, daß jeder einiger-
maßen Gebildete ihm folgen kann, ohne dabei die
Errungenschaften der wissenschaftlichen Photo-
graphie außer acht zu lassen. Er bedient sich viel-
fach mit gutem Erfolg der graphischen Darstellungs-
weise, um seine Ausführungen dem Verständnis
näher zu bringen, und fügt zu diesem Zwecke dem
Text eine Reihe Tafeln bei, die in bequemer Weise
am Ende des Buches angeordnet, aber zum Heraus-
klappen eingerichtet sind, so daß das sonst lästige
Umblättern beim Lesen vermieden wird. H.
Krieg er - Ehrung Buxtehude - Altkloster.
Eine Nutzanlage als Kriegerdankstätte. Von Architekt Walter Melcher, Hamburg.
Vor allem ist wohl das Kunstwerk berufen,
große Ereignisse würdig und auch der Nachwelt
faßbar zu schildern. Als ein Stück Gefühlsleben
stets seiner Zeit, ist es doch deren Taten typisch-
ster Ausdruck.
Ein Denkmal adelt erst der durch Größe und
Tiefe des verkörperten
Gedankens bedingte
innere Wert zum Kunst-
werk. Daß Male ohne
diese Voraussetzung
notwendig ihren Zweck
verfehlen müssen, leh-
ren die traurigen Erin-
nerungszeichen der letz-
ten Kriege zur Genüge.
Jene, den sterbenden
Krieger, die Germania,
sogar den lorbeerkral-
lenden Adler haben wir
überwunden, ob aber die
weit geschmackvolleren
Handwerker - Kunst-
stücke von heute das
sagen, was jene so ver-
geblich anstrebten?!
Meistens kaum!
Ihnen allen fehlt eben
der Charakter, das heißt
die große innere Wahr-
heit des Kunstwerks. Und nicht zuletzt ist es
wohl das Unbenutzte, Zwecklose, das jene so
leer und ausdruckslos erscheinen läßt, trotz Or-
nament und Embleme. Um aber den gewaltigen
Erlebnissen unserer Tage gerecht zu werden,
bedarf es mehr denn schöner Formen und
Symbole. Die besten
Denkmale sind daher
die mit einem weiter-
gehendenDaseinszweck,
denn lediglich „zu Eh-
ren“ (Brunnen, Brücken,
Türme etc.). — Die
neuesten Bestrebungen
gehen denn auch dar-
auf hinaus, bestehende,
hervorragend gemein-
nützige Anlagen durch
geeignete künstlerische
Maßnahmen zu Dank-
stätten zu weihen. Das
scheint umsomehr als
die beste Lösung der
Denkmalfrage, als es
auch kaum ratsam
wäre, dem monumen-
talen Schwulst von
1870/71 noch Gegen-
stücke zu schaffen.
Als ich meiner Hei-
Kriegerehrung Buxtehude-Altkloster (Grundriß).
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