Die Gartenkunst (31.1918)

Das fürstliche Schloß in Arolsen von der Anfahrtseite.

ken, anTden Ausbau einer umfassenden Vortrags-
tätigkeit, an die Schaffung von Mustergärten seitens
der Stadtgärtnereien, an die Bestellung von Garten-
architekten als Geschäftsführer von Siedelungsge-
sellschaften und dergl. Erst wenn durdi derartige
Mittel unter den Gartenbesitzern und Nutznießern
das Verständnis für Gartenschönheit und für die
Ausnützung der dazu dienlichen Mittel verbreitet
ist, wenn also die jetzt fehlenden, früher vorhanden
gewesenen Kenntnisse auf diesem Gebiete wieder
Allgemeingut weiter Kreise geworden sind, dann
wird man die Bewegung sich wieder mehr selbst
überlassen können.

Daß dem Gartengestalter sich hier ein sehr dank-
bares Arbeitsfeld erschließt, wird ohne weiteres ver-
ständlich sein. Mehr als je wird es Pflicht, sich der
kleinsten Aufgabe mit der gleichen Liebe anzunehmen

wie der größten. Ob es sich um Kleingärten, Krie-
gerheimstätten, Arbeiter- und Beamtensiedelun -
gen, Gartenstädte, Eigenheimviertel mit geräumigen
Hausgärten handelt, alles muß mit der gleichen
Sorgfalt bearbeitet werden. Es sind dies für
die Durchführung der dargestellten Auf-
gabe alles Gärten ohne grundsätzlichen
Unterschied. Ein Unterschied kann hödi-
stens hinsichtlich des Grades, nicht des
Wesens anerkannt werden. Der einzelne
Kleingarten bildet das unterste Glied, der im Eigen-
besitz befindliche große Hausgarten das obere Glied
einer zusammenhängenden Reihe. Auf alle werden
die gleichen Mittel anzuwenden sein, auch nur dem
Grad, nicht dem Wesen nach verschieden. Es darf
sogar gesagt werden, daß dem einfachen, wenige
Ruten großen Kleingarten mehr Liebe und Beach-

Das fürstliche Schloß in Arolsen von der Parkseite.

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