Wendigkeit einer
gesunden Bevöl-
kerungspolitik
und auch die Not-
wendigkeit der
Ernährung aus
eigenem Grund
und Boden hat
diesenFragen er-
höhteBedeutung
verliehen.
An ganz we-
nigen Beispielen
wollen wir un-
sere heutigenBe-
strebungen ver-
sinnbildlichen,
Um dann deren Berücksichtigung in der neueren
Wohnungs- und Siedlungsgesetzgebung aufzu-
zeigen. Die Verbesserung des Baublocks, seine
Durchdringung mit Luft und Licht, die Erhal-
tung größerer Freiflächen im Innern des
Blocks zeigt ein Ausschnitt aus dem an erster
Stelle preisgekrönten Wettbewerbsentwurf
Jansens für Groß-Berlin und auch sein Ent-
wurf für die Bebauung eines Geländes in
Berlin-Treptow (Abbildung Gartenkunst Ja-
nuar 1918, Seite 19 und 21): Sie sehen da
den langgestreckten Block mit unverbauter Innen-
fläche, geeignet zur Anlage von Gärten oder
Spielflächen. Und weil Sie in Stuttgart tagen,
zeige ich Ihnen einen neuen Bebauungsplan
für ein Gelände beim Leipziger Platz in Stutt-
gart (Entwurf Stadtbaurat Muesmann, Abb. S. 125
oben), nahe an der enger bebauten inneren Stadt
gelegen: Langgestreckte Blocks mit 2 bis 3 stok-
kiger Bauweise und mit einer vorderen und einer
hinteren Baulinie zur Erhaltung freier Hof- und
Gartenflächen. Wenn wir von der Förderung
des Einfamilienhauses in der Großstadt reden,
müssen wir un-
ser Vorbild in
Bremen suchen,
der Großstadt
Deutschlands, in
der etwa die
Hälfte aller Ein-
wohner in Ein-
familienhäuser
lebt, vom reichen
Handelsmann
herab bis zum
einfachen Arbei-
ter. Sie sehen in
Abb. Seite 125
unten ein Bau-
quartier, das
vorzugsweise
mit Einfamilien-
häusern bebaut
ist. AmRande das
vornehme, grö-
ßereEinfamilien-
haus, im Innern
kleinere Wohn-
häuser, die mei-
sten Grundstücke
mit Gartenland,
vielfach mit reich-
lichem Garten-
land ausgestat-
tet. Ein Entwurf
des Stadterwei-
terungsamtsBre-
men (Stadtbau-
rat Muesmann,
Abb. S. 125 oben):
einstöckige Arbeiter-Einfamilienhäuser an
schmalen Wohnwegen, sogenannten Garten-
gängen, zweistöckige Mehrfamilienhäuser an
den breiteren Verkehrsstraßen. Im Innern des
einen Blocks sehen sie Pacht-, Nutzgärten, die von
den Inhabern der Mietswohnungen oder von den
Besitzern der Einfamilienhäuser, wenn sie grö-
ßeres Gartenland wünschen, gepachtet werden
können. Von den übrigen deutschen Städten er-
möglichte in erster Linie Ulm durch seine Boden-
politik den Bau von Einfamilienhäusern mit
Gärten, auch für den kleinen Mann. Die Abb.
Seite 126 oben zeigt eine Wohnkolonie solcher
Häuser mit einem, wenn auch bescheidenem,
aber in vielen Fällen für den Gemüsebedarf ge-
nügenden Gartenland. Abb. Seite 126 unten
zeigt den Blick in eine solche Straße. Die Kolonie
ist nicht neuesten Datums. Mit viel reichlicherem
Gartenland ist die neueste und beste würt-
tembergische Kleinwohnungskolonie, das Zeppe-
lindorf in Friedrichshafen (Entwurf: Professor
Bonatz und Scholer), ausgestattet (Abbildung
Seite 127 oben. Hier hat jedes Haus gegen
1000 qm Gar-
tenland, was al-
so den Gemüse-
bedarf einer
5köpfigen Fa-
milie einschließ-
lich eines erheb-
lichen Teils des
Kartoffelbe-
darfs deckt, wäh-
rend sonst für
eine solche Fa-
milie außer Kar-
toffelland 300
qm angesetzt
werden. Einen
Blick auf eine
Wohnhaus-
gruppe dieser
Kolonie zeigt
Grundriß eines Berliner Massen-Miethauses.
(Aus Eberstadt, Handbuch des Wohnungswesens.)
S w i n e rr< ti r» de:' 'Strasse
Grundriß eines Baublocks aus einem Berliner Miethaus-Viertel.
(Aus Eberstadt, Handbuch des Wohnungswesens,)
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gesunden Bevöl-
kerungspolitik
und auch die Not-
wendigkeit der
Ernährung aus
eigenem Grund
und Boden hat
diesenFragen er-
höhteBedeutung
verliehen.
An ganz we-
nigen Beispielen
wollen wir un-
sere heutigenBe-
strebungen ver-
sinnbildlichen,
Um dann deren Berücksichtigung in der neueren
Wohnungs- und Siedlungsgesetzgebung aufzu-
zeigen. Die Verbesserung des Baublocks, seine
Durchdringung mit Luft und Licht, die Erhal-
tung größerer Freiflächen im Innern des
Blocks zeigt ein Ausschnitt aus dem an erster
Stelle preisgekrönten Wettbewerbsentwurf
Jansens für Groß-Berlin und auch sein Ent-
wurf für die Bebauung eines Geländes in
Berlin-Treptow (Abbildung Gartenkunst Ja-
nuar 1918, Seite 19 und 21): Sie sehen da
den langgestreckten Block mit unverbauter Innen-
fläche, geeignet zur Anlage von Gärten oder
Spielflächen. Und weil Sie in Stuttgart tagen,
zeige ich Ihnen einen neuen Bebauungsplan
für ein Gelände beim Leipziger Platz in Stutt-
gart (Entwurf Stadtbaurat Muesmann, Abb. S. 125
oben), nahe an der enger bebauten inneren Stadt
gelegen: Langgestreckte Blocks mit 2 bis 3 stok-
kiger Bauweise und mit einer vorderen und einer
hinteren Baulinie zur Erhaltung freier Hof- und
Gartenflächen. Wenn wir von der Förderung
des Einfamilienhauses in der Großstadt reden,
müssen wir un-
ser Vorbild in
Bremen suchen,
der Großstadt
Deutschlands, in
der etwa die
Hälfte aller Ein-
wohner in Ein-
familienhäuser
lebt, vom reichen
Handelsmann
herab bis zum
einfachen Arbei-
ter. Sie sehen in
Abb. Seite 125
unten ein Bau-
quartier, das
vorzugsweise
mit Einfamilien-
häusern bebaut
ist. AmRande das
vornehme, grö-
ßereEinfamilien-
haus, im Innern
kleinere Wohn-
häuser, die mei-
sten Grundstücke
mit Gartenland,
vielfach mit reich-
lichem Garten-
land ausgestat-
tet. Ein Entwurf
des Stadterwei-
terungsamtsBre-
men (Stadtbau-
rat Muesmann,
Abb. S. 125 oben):
einstöckige Arbeiter-Einfamilienhäuser an
schmalen Wohnwegen, sogenannten Garten-
gängen, zweistöckige Mehrfamilienhäuser an
den breiteren Verkehrsstraßen. Im Innern des
einen Blocks sehen sie Pacht-, Nutzgärten, die von
den Inhabern der Mietswohnungen oder von den
Besitzern der Einfamilienhäuser, wenn sie grö-
ßeres Gartenland wünschen, gepachtet werden
können. Von den übrigen deutschen Städten er-
möglichte in erster Linie Ulm durch seine Boden-
politik den Bau von Einfamilienhäusern mit
Gärten, auch für den kleinen Mann. Die Abb.
Seite 126 oben zeigt eine Wohnkolonie solcher
Häuser mit einem, wenn auch bescheidenem,
aber in vielen Fällen für den Gemüsebedarf ge-
nügenden Gartenland. Abb. Seite 126 unten
zeigt den Blick in eine solche Straße. Die Kolonie
ist nicht neuesten Datums. Mit viel reichlicherem
Gartenland ist die neueste und beste würt-
tembergische Kleinwohnungskolonie, das Zeppe-
lindorf in Friedrichshafen (Entwurf: Professor
Bonatz und Scholer), ausgestattet (Abbildung
Seite 127 oben. Hier hat jedes Haus gegen
1000 qm Gar-
tenland, was al-
so den Gemüse-
bedarf einer
5köpfigen Fa-
milie einschließ-
lich eines erheb-
lichen Teils des
Kartoffelbe-
darfs deckt, wäh-
rend sonst für
eine solche Fa-
milie außer Kar-
toffelland 300
qm angesetzt
werden. Einen
Blick auf eine
Wohnhaus-
gruppe dieser
Kolonie zeigt
Grundriß eines Berliner Massen-Miethauses.
(Aus Eberstadt, Handbuch des Wohnungswesens.)
S w i n e rr< ti r» de:' 'Strasse
Grundriß eines Baublocks aus einem Berliner Miethaus-Viertel.
(Aus Eberstadt, Handbuch des Wohnungswesens,)
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