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Gegenbaur, Carl
Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie der Wirbelthiere (Heft 1): Carpus und Tarsus — Leipzig, 1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.14898#0127
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Dritter Abschnitt.

Verfiele hu Hg zwischeo Carpus und Tarsus.

Die Ausführung der Vergleichung der Zusammensetzung' der Hand- und
Fusswurzel der Wirbeltliiere führt mich zu einer Vergleichung dieser beiden
Skelettheile unter sieh. Seit Vicq d'Azyr (1774) ist diese Aufgabe Gegenstand
vielfacher Arbeiten gewesen, jedoch immer nur in der Weise, dass entweder nur
innerhall) einer einzigen Classe, der der Säugethiere, oder gar nur von einer ein-
zigen Species, dem Menschen aus, die Vergleichung geführt worden ist. Nur
Owen hat noch die Reptilien, und da nur die Schildkröten, mit in Betracht ge-
zogen. Wie aus meiner Untersuchung hervorgeht, ist das Verhalten des Carpus
und Tarsus bei den gesclnvänzten Amphibien überaus wichtig und lehrreich für
das Verständniss der höheren Formen. Nur durch die Untersuchung dieser Ab-
theilung ist es möglich gewesen die fortlaufende Entwicklungsreihe der Hand- und
Fusswurzelzusammensetzung und die mehrfachen Abzweigungen von der ursprüng-
licheren, einfacheren Anlage her zu verstellen, die einzelnen Bildungen untereinander
wirklich zu vergleichen, und genau nachzuweisen, welche Theile einer höheren
Ordnung denen einer niederen entsprechen. Es scheint mir, dass erst nach der
Durchführung ejner Vergleichung des Carpus oder des Tarsus diese beiden unter
sich vergleichend behandelt werden können und ich glaube, dass das Abweichende
meiner Ansichten von früheren Darstellungen darin seinen Grund findet.

Dass mit der Vergleichung des Carpus und Tarsus auch die übrigen
Skelettheile der Extremitäten in Betracht gezogen werden müssen, ist wohl uner-
la'sslich, obgleich ich nicht der Meinung bin. dass dabei die mannichfaltigen Fort-
satzbüdungen, Leisten nnd Articulationen. wie sonstigen Verbindungen der einzelnen
Stücke unter einander Ausschlag gebend seien. Es sind das nicht bloss nach den einzel-
nen Classen, sondern auch innerhalb derselben, nach deu einzelnen Ordnungen, Familien,
ja bis auf die Gattungen lierab wechselnde oder doch schwankende Zustände, welche
 
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