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Eohinodcrmen.
Zwischenräumen organische Substanz sich forterhält, Auch die solidesten
Skeletstücke werden so von Weichgebilden durchzogen, die, wie es scheint,
ein feines Canalsystem einschliessen. Auch da, wo die Bildung des Kalk-
skelets nur durch vereinzelte mikroskopische Einlagerungen repräsentirt
wird, erscheinen diese meist in bestimmter Gestalt, charakteristisch für Gat-
tungen und Arten. — Ein meist aus einem Gerüste zierlich zusammen-
gefügter zuweilen gitterförmig durchbrochener Stäbe gebildeter Stützapparat
zeichnet auch die Larven einzelner Classen der Echinodermen , nämlich der
Echinoiden undOphiuren aus, sowie auch bei den Larven der Holothurien noch
Kalkgebilde als Rädchen u. dergl. vorkommen. In dem Vorhandensein eines
Kalkskelets bei den Larven ist zwar das beim Echinoderm sich ausprägende
Verhalten im Allgemeinen gegeben, allein dabei ist nicht zu übersehen, dass
jenes Larvenskelet der Form der Larve entspricht und nicht jener des Echi-
noderms. Es ist deshalb nicht als Anlage des Hautskelets des Echinoderms
anzusehen, sondern als ausschliesslich der Larve angehörig, wie denn auch
meist kein Theil von ihm in die Echinodermanlage übergeht.
Da bei den ausgebildeten Echinodermen Verkalkungen auch an inneren mit dem In-
tegumente in gar keiner Verbindung stehenden Organen vorkommen, so liegt dem gan-
zen Verhältniss der Verkalkung eine den Gesammtorganismus ergreifende Erscheinung
zu Grunde. Ausser den zum Wassergefässystem gehörigen Verkalkungen der zuleitenden
Röhren, sind auch an vielen andern Organen Einlagerungen von Theilen eines Kalknetzes
oder von Kalkstäbchen u. s. \v. bekannt! Bei Holothurien in den Wanden der Ge-
schlechtsdrüsen, in den baumförmigen Athemorganen.
Die Differenzirung des Integuments ist auch bei den Echinodermen die erste Er-
scheinung, die beim Aufbau des Körpers aus dem indifferenten Zellenmateriale bemerk-
bar wird. Dieses primitive Perisom, wie es genannt werden kann, da es nicht blos das
eigentliche Integument hervorgehen lässt, stellt zugleich die Anlage für die wichtigsten
inneren Organe her, die von ihm aus mittelbar oder unmittelbar ihre Entstehung neh-
men. Dieses Verhalten verweist mit der allgemeinen Bewimperung des Körpers auf
niedere Zustände, und darin vor allem auf Verbindungen mit Würmern. Dass auch bei
den Infusorien das Perisom von dem Innern des Leibes bleibend verschieden ist, darf
gleichfalls hier nicht übersehen werden. Nach den Beobachtungen von Hensen (Aren.
Nat. 1863) über die Entwickelung einer Seesternlarve (Brachiolaria) , besteht der innere
Theil des Körpers sogar aus einer homogenen, wohl dem indifferenten Protoplasma ver-
gleichbaren Substanz, während die zu Zellen geformten Elementartheile die äussere
Umhüllung bilden. Durch einen von dieser Perisomschichte ausgehenden Wucherungs-
process gerathen nach und nach Zellen in den centralen Theil, der damit erst eine histio-
logische Organisation gewinnt. Eine Auflösung der centralen Zellen nach geschehener
Dottertheilung in eine mehr gleichartige Substanz beschreibt auch W. Thomson bei An-
tedon (1. c. S. 520).
Von den Sonderungsvorgängen am primitiven Perisom ist die ungleichmässige
Vertheilung der Wimperhaare der bemerkenswertheste Vorgang. Die Gilien schwin-
den auf einem grossen Theile der Oberfläche, und es bleibt nur eine wimpernde
Leiste bestehen, die schärfer sich hervorhebend, an der noch einfach ovalen oder
elliptischen Larve ein die Mundöffnung tragendes Feld umzieht. In dieser Form stim-
men die Larven der Echiniden, Ophiuren und Holothurien vollkommen mit einander
überein. Nur die Seesternlarven (Fig. 76. B) zeigen in dem Verlaufe der Wimper-
schnur eine Abweichung, da hier ausser dem Mundfelde noch ein zweites über dem
Eohinodcrmen.
Zwischenräumen organische Substanz sich forterhält, Auch die solidesten
Skeletstücke werden so von Weichgebilden durchzogen, die, wie es scheint,
ein feines Canalsystem einschliessen. Auch da, wo die Bildung des Kalk-
skelets nur durch vereinzelte mikroskopische Einlagerungen repräsentirt
wird, erscheinen diese meist in bestimmter Gestalt, charakteristisch für Gat-
tungen und Arten. — Ein meist aus einem Gerüste zierlich zusammen-
gefügter zuweilen gitterförmig durchbrochener Stäbe gebildeter Stützapparat
zeichnet auch die Larven einzelner Classen der Echinodermen , nämlich der
Echinoiden undOphiuren aus, sowie auch bei den Larven der Holothurien noch
Kalkgebilde als Rädchen u. dergl. vorkommen. In dem Vorhandensein eines
Kalkskelets bei den Larven ist zwar das beim Echinoderm sich ausprägende
Verhalten im Allgemeinen gegeben, allein dabei ist nicht zu übersehen, dass
jenes Larvenskelet der Form der Larve entspricht und nicht jener des Echi-
noderms. Es ist deshalb nicht als Anlage des Hautskelets des Echinoderms
anzusehen, sondern als ausschliesslich der Larve angehörig, wie denn auch
meist kein Theil von ihm in die Echinodermanlage übergeht.
Da bei den ausgebildeten Echinodermen Verkalkungen auch an inneren mit dem In-
tegumente in gar keiner Verbindung stehenden Organen vorkommen, so liegt dem gan-
zen Verhältniss der Verkalkung eine den Gesammtorganismus ergreifende Erscheinung
zu Grunde. Ausser den zum Wassergefässystem gehörigen Verkalkungen der zuleitenden
Röhren, sind auch an vielen andern Organen Einlagerungen von Theilen eines Kalknetzes
oder von Kalkstäbchen u. s. \v. bekannt! Bei Holothurien in den Wanden der Ge-
schlechtsdrüsen, in den baumförmigen Athemorganen.
Die Differenzirung des Integuments ist auch bei den Echinodermen die erste Er-
scheinung, die beim Aufbau des Körpers aus dem indifferenten Zellenmateriale bemerk-
bar wird. Dieses primitive Perisom, wie es genannt werden kann, da es nicht blos das
eigentliche Integument hervorgehen lässt, stellt zugleich die Anlage für die wichtigsten
inneren Organe her, die von ihm aus mittelbar oder unmittelbar ihre Entstehung neh-
men. Dieses Verhalten verweist mit der allgemeinen Bewimperung des Körpers auf
niedere Zustände, und darin vor allem auf Verbindungen mit Würmern. Dass auch bei
den Infusorien das Perisom von dem Innern des Leibes bleibend verschieden ist, darf
gleichfalls hier nicht übersehen werden. Nach den Beobachtungen von Hensen (Aren.
Nat. 1863) über die Entwickelung einer Seesternlarve (Brachiolaria) , besteht der innere
Theil des Körpers sogar aus einer homogenen, wohl dem indifferenten Protoplasma ver-
gleichbaren Substanz, während die zu Zellen geformten Elementartheile die äussere
Umhüllung bilden. Durch einen von dieser Perisomschichte ausgehenden Wucherungs-
process gerathen nach und nach Zellen in den centralen Theil, der damit erst eine histio-
logische Organisation gewinnt. Eine Auflösung der centralen Zellen nach geschehener
Dottertheilung in eine mehr gleichartige Substanz beschreibt auch W. Thomson bei An-
tedon (1. c. S. 520).
Von den Sonderungsvorgängen am primitiven Perisom ist die ungleichmässige
Vertheilung der Wimperhaare der bemerkenswertheste Vorgang. Die Gilien schwin-
den auf einem grossen Theile der Oberfläche, und es bleibt nur eine wimpernde
Leiste bestehen, die schärfer sich hervorhebend, an der noch einfach ovalen oder
elliptischen Larve ein die Mundöffnung tragendes Feld umzieht. In dieser Form stim-
men die Larven der Echiniden, Ophiuren und Holothurien vollkommen mit einander
überein. Nur die Seesternlarven (Fig. 76. B) zeigen in dem Verlaufe der Wimper-
schnur eine Abweichung, da hier ausser dem Mundfelde noch ein zweites über dem