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Geissler, Joachim
Die Kunsttheorien von Adolf Hildebrand, Wilhelm Trübner und Max Liebermann: ein Beitrag zur Geschichte der Kunstliteratur in Deutschland — 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.37761#0334
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LEBENSLAUF

Am 29. Oktober 1919 als Sohn des Kaufmanns Emst Geißler und seiner Ehe-
frau Elisabeth geb. Kasmekat in Berlin geboren, besuchte ich nach drei Grund-
schuljahren, von Ostern 1929 bis Ostern 1938 das Berlinische Gymnasium zum
Grauen Kloster. Anschließend leistete ich in Driesen, in der Brandenburg-
ischen Grenzmark sechs Monate Arbeitsdienst und absolvierte seit Herbst 1938
bei der Artillerie in Berlin-Spandau den Wehrdienst. Ich war Kriegsteilneh-
mer von September 1939 bis Januar 1943. In den Feldzügen gegen Polen,
Frankreich und Rußland erlitt ich bis 1942 drei leichtere Verwundungen und
zuletzt in Woronesh am Don eine Hirnverletzung durch Kopfsteckschuß mit
den unmittelbaren Dauerfolgen einer Teillähmung beider Beine und des lin-
ken Armes. Nach Erfrierung auf dem Transport mußten mir beide Füße bi®
zu den Mittelfußknochen amputiert werden. Im Oktober 1949 wurde ich aus
der Lazarettbehandlung entlassen. Mein erster Versuch, in Tübingen zu stu-
dieren schlug fehl wegen anhaltender Schwächezustände aufgrund von Krampf-
anfällen als Hirnverletzungsfolge. Ich bildete mich praktisch künstlerisch aus,
bezog für zwei Semester die Kunstschule im Bernstein bei Tübingen, erwarb
hier die Grundkenntnisse im Malen und Modellieren bei dem Maler Professor
Richard Pfeiffer und dem Bildhauer Hans Ludwig Pfeiffer, vervollkommnete
im Anschluß an diese Grundausbildung meine Fähigkeiten während eines
Semesters an der Karlsruher Akademie in den Klassen bei Professor Karl Hub-
buch und Professor Wilhelm Schnarreriberger. 'Darauf ging ich für vier Se-
mester nach Mannheim, wo ich bis zum Herbst 1953 an der Freien Akademie
in der Bildhauerklasse von Professor Carl Trümmer und in den Malklassen von
Albert J. Cherle und Paul Berger-Bergner arbeitete. 1954 ließ ich mich in Hei-
delberg als Graphiker nieder. Zu dieser Zeit besserte sich mein Allgemeinbe-
finden; ich versuchte erneut, meinen Wunsch nach einer wissenschaftlichen
Ausbildung zu realisieren und begann im Herbst 1955 in Heidelberg Kunst-
geschichte zu studieren mit den Nebenfächern Archäologie und Philosophie.
In Kunstgeschichte waren meine Lehrer die Herren Professoren Paatz, Se-
ckel, Lankheit, in Archäologie Herbig, Hampe, Neutsch, Frau Simon, in Phi-
losophie Gadamer, Rossmann, Brecht, Henrich. Nach Ende des Sommersemesters
1958 ließ ich mich exmatrikulieren, studierte zwei Semester als Hospitant
weiter, wirkte anschließlich über ein Jahr als Ausstellungs- und Buchkritiker
für Badische Tageszeitungen und nahm im Sommer 1960 das Angebot einer
Lehrstelle für Kunstgeschichte an der Freien Akademie in Mannheim an.
Die Ordinarien meiner Nebenfächer, Herr Professor Hampe und Herr Pro-
fessor Gadamer brachten meiner Lage stets teilnehmendes Verständnis ent-
gegen. Ihrer freundlichen Förderung verdanke ich es mit, das Ziel meines
Studiums erreicht zu haben. Darüber hinaus bleibe ich jedoch immer Herrn
Professor Paatz und seiner Frau Gemahlin verpflichtet, deren Fürsorge inner-
halb des Studiums und deren tätige Hilfe in vielen äußeren Schwierigkeiten
mich auf einen neuen Weg im Leben brachten.

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