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George, Stefan [Editor]; Kronberger, Maximilian [Honoree]; Lechter, Melchior [Ill.]
Maximin: ein Gedenkbuch — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.20529#0015
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offenbar!. Keiner wird dann mehr das haupi schütteln über eigensüchiige abschliessung
die sich um das weh der mixbrüder nichx Kümmere: denn der isi der grössie wohliäxer
für alle der seine eigne schönheil bis zum wunder vervollKommnei.
Maximin hat nur Kurz unxer uns gelebi. Gemäss einem frühen vertrag den er geschlossen
wurde er auf einen andren sxern gehoben ehe seine göTilichKeii unsresgleichen geworden
war. Er zog dem farbigen mannigfachen geschicKe des glorreichen sierblings das erhabne
siille wahen der Himmlischen vor. Schon seine Kinderjahre waren angefüllx mix sprengenden
jenseiisgefühlen mix dem Kampf wider den Unnennbaren . Zu ihm wandle er sich als dem
Einzigen mix dem sich zu messen er für wen hielt- ihn bai er um prüfungen und auf-
gaben und flehie als lohn in seinen sehnsüchtigen nächxen um das schauen des heiligen
aniliizes . Als er erfahren haue dass Gou sich solchermaassen nichi eröffnen Könne box
er ihm diesen bund an: so zeig dich mir im besien deiner sichtbaren Schöpfung! gib
mir Leda die geliebte! gib mir den grossen menschen den Meisier! und wenn es wahr
isi dass hier jeder bau fällt- jede flamme lischt- jede blume wekt: so lass mich einmal
auf deine höhe ireien und dann von deinem adler schnell enxrissen werden!
Und Maximin ging im rauschenden frühling an der hand der geliebien durch die gärten-
die belaubenden blüien schwellten sein herz von danK und lusi und er sanK nieder
vor dem Kinde das für ihn geschaffen war und das er als engel im eignen spiegel sah.
In dieser frisi seines vollen erglühens durften wir ihm den hiniergrund bereiten- wir
deuieien ihm die schauer des erdenruhms an und machten ihn zum heimlichen König
unsrer Feiertage . Dies aber war Maximins stolzester abend als er unter langen gesprächen
mit dem Meister durch die halbentschlafnen fluren gegangen war und dieser sagte
während sich hinter dem schloss eine weinrote woke erhob: Mein Maximin' was du
mir entgelten wolltest ist reichlich zurücKgegeben . Mit einem satze hast du ein quälendes
geheimnis gelöst zu dem Kein buch und Keine rede mir den Schlüssel brachte: du hast
über grosse eisige flächen nun ein gleichmässiges und wärmendes licht verbreitet. Ich
entlasse dich als schüler- nimm mich zum freund! denn immer bleib ich ein teil von dir
wie du ein teil von mir. Maximin hing sich in seligKeit an den Meister bevor er antwortete:
ich weiss nicht ob ich diese wesen je werde verstehen lernen die aus ihrem Wohnsitz
sich eine hölle bauen und darüber sich paradiese erfinden- soweit mein auge reicht
seh ich nur glänz- ich habe die ganze brüst voll glüCK und über jedes ende hinaus
winKt mir mit goldnen flügeln unsterblichst.
 
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