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Gerstenberg, Kurt
Deutsche Sondergotik: eine Untersuchung über das Wesen der deutschen Baukunst im späten Mittelalter — München: Delphin-Verl., 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.47018#0024
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weilige Unterbrechung. Ls hat viel für sich, daß Dehio die
ganze sogenannte deutsche Renaissance eher noch zur letzten Gotik
gerechnet wissen möchte. Denn zweifellos sind Hallenkirchen wie
etwa die von Wolfenbüttel )Ho4—rs und noch mehr die von
Bückeburg )6)3 im Raumgefühl der Gotik mehr als wahlver-
wandt. Für das Ornament wies Deri eine völlige Erneuerung des
gotischen Formgefühls um jsso nach. Die Grundanschauung der
deutschen Gotik stößt wieder siegreich durch. Ls ist keine Willkür,
wenn man den deutschen Barock dem „Barock der Gotik" einfach
anschließen will.
Für die vorliegende Untersuchung ist dies indes irrelevant. Hier
kommt es darauf an, den Stil, wie er sich in Deutschland im
Verlauf der zweihundert Jahre herausgebildet hat, als Einheit der
französischen Gotik gegenüber zu stellen. Ls ergibt sich, daß es sich
nicht nur um einen Umschlag ins Dekorative handelt, sondern um
die Schöpfung eines von Grund auf anderen Stilgefühls.

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