Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gottsched, Johann Christoph [Editor]; Gesellschaft der Freyen Künste <Leipzig> [Editor]
Sammlung einiger ausgesuchten Stücke der Gesellschaft der Freyen Künste zu Leipzig — 1.1754

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25957#0492
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Urspmng u. Herk» dcr freyen Künste. 467

tersuchung und öffcntlichen Bekanntmachung werth sind.
Um Sie nun, hochgebohrne ^eichsgrafen, allerfeits
hochzuehrende Zlnwesende, hiervon desio zuvechchilichee
zu überzeugen: so will ich rhnen gegenwärtig eineetwaS um-
siand!ichere Nachricht vsn einem alten Buche des sechözehn-
Len Jahrhundertes, welches von dem wahren Ursprunge
und Herkoinmen der freyen Künsie handelt, ertheilen. Es
kam mir dieses sehr alte Stück neuiich eben zu einer Zeit in
die Hande, da es vieleicht seinem baldigen Untergange nahe
war. Jch freuete mich siillschweigend über diese a!l e Sel-
tenheit, undgab mir, nach Erlangung derselben, alle Mühe,
von ihr und ihrem eigentlichen Versaffer einige gedruckte
Nachricht aussindrg zu machen. Deffcn ungeachtet aber bin
ich nicht so glücklich gewesen,meine6 Wunsches theilhaftig
zu werdeu. Jch entschloß micb also das Buch selbst zu
prüsen, und dessen Inhalt zu erforschen. Jch werde mich
also, wr'e Sie leicht erachten können, bey meiner vorhaben-
den Untersuchung an die darinnen befindlichen Nachrichten
einzig und allein haltcn müssen. Nachdem ich nun dieseS
im vorauS erinnert habe: so ersuche ich Gie, allerseits
hochzuehrende Tlnwejeirde, mir aufeine kurze Zeit De-
ro gnädige Aufmerksamkeit gütigsi zu gönnen; und mit
den aberglaubischen Fehlern des Versassers, dessen Schrist
ich gegenwartig zu untersucheu gedenke, sattsame Geduld
zu haben. Beurtheilen Sie übrigens den Ausdruck und
die Schreibart meiner Vorlesung, nach den Umsianden der
damaligen Zeit und des Geschmackes, in welcher der Ver-
fasserseine Gedanken niedergeschrieben hat: denn ich werde
meisiens in seiner Sprache, und eigenen Denkungsart zu
Jhnen reden.

Das Buch selbst, von welchem ichJhnen anißo emi-
ge Nachrichtertheilen will, ist in Quarto, auf etlichen Al-
phabethen abgedruckt, und hat folgende lange und dabey
sehr merkwürdige Ausschrift:

Gg 2
 
Annotationen