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Gottsched, Johann Christoph [Hrsg.]; Gesellschaft der Freyen Künste <Leipzig> [Hrsg.]
Sammlung einiger ausgesuchten Stücke der Gesellschaft der Freyen Künste zu Leipzig — 1.1754

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https://doi.org/10.11588/diglit.25957#0311
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286

XXll.

M. Zohann Fn'ednch Burschers

Abhandlung

V0N

der heydnischen Fabellehre/

vorgelesen

im Monathe Junius 175z.

I.

ch darf mich nicht erst darüber erklären, was ich
durch die Fabellehre verstehe. Denn wer den Ho-
mer, Hejrod, Dvid und die übrigen Poeten
gelesen hat, die Griechenland und Rom hervorbrachte, da
die Wolken der dicksten Finsterniß diese Länder überzogen,
und das Licht der wahren Erkenntniß des Lebendigen dar-
aus vertrieben hatten, der wird mir keine Erklärung da-
von abfodern.

II.

Die Sage aber heißt alles dasjenige, was einer auf
den andern durch mündliche Erzählungen fortpflanzet, ohne
daß man es irgendwo schriftlich aufgezeichnet findet. Eine
jede Sage hat einen gewissen Ursprung, aus welchem
fie zuerst entstanden, ist. Dieser kann entweder gut oder
böse gewesm seyn. Und demnach ist eine Sage entwe-
 
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