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Gespräche im Reiche der Todten: als wahre unpartheyische Beschreibung von d. Ursachen, d. Anfange, u. d. merkwürdigsten Begebenheiten d. Krieges — 1.1756(1757) (Nr. 1-10)

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Das fünfte Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.22636#0375
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-jetzo -beschiessen,, als wir in unserm Leben Begierde gehabt, den Ausgang dieses Kriegs
izu wissen.
pjccol. Oer H-rrFelomarschall hat mich.durch Dero.Höfilchkeit so sehr verbun-
den, daß ich meinen D.ank nicht ausdrucken kan. Bisweilen schien es, als wenn das
Preußische Herz,m Dero Gesprächen sich entdecke; jedoch dieUnrerredung.muß, wenn
sie angenehm ftyn soll, Gründe und Grgen-Gcünde setzen können; und daö Urrheii
dleidr dem Dritten übrig. Wie vergnügt denkt mein Geest nurimehro.sn dec Stille
Hem Geräusche oec Weit nach, das doch nichts anders zum Zrü hat, als die Ehre zu
erwerven, daß man die Ruhe der Weir gcstvret!
Schw rin- Meine Ausdrucke und Gründe, deren ich mich in unserm Gespräch
bedienet, werden in ihrer Lebhaftigkeit allezeit dem Eifer ähnlich ftpn, den der Herr
General merken lassen. Und rpiessan ein Oesterrejcher anderst reden, als sie geredet
.haben?
Orccol. Vielleicht deyketder Preusse nur an semePflicht, seinen König zu erbeben-
Schwer;« Und der Oesterrercher, daß erliefen König als einen Prinzen vorstckle,
Per diesmal seine Waffen nichtmic dem Rech: unterstützenckan. Wrr sind deede ietzs
über den Arvang hinüber, in welchem-HLe Bürger der Welt.dls Thaten der Grossen
,,mit andern Augen ansehen müssen, als sie sich der Verstand vocgedü'ser. Adieu,
werther General!

Piccol. Adieu, tapferer Feidmarschall! Sie gemessen der ewigen Ruhe!



^^>o, wie der Verfasser dieser Gespräche, in seiner Vorrede verheissen, wirs er bißher daspuj-
qe beobachtet haben, was eine unpartheyische kurze, und doch hinlängliche Geschichte des
jetzigen Kriegs dem Leser vor Augen legen soll. Dös Vsrurcheil von der Leichtigkeit
der Arth dieser Arbeit, in Gesprächen eine Geschichte abzuhandcln, Hst bisher Manchen verfüh-
ret/ haß er es gewaget, gleichfalls Toden-Grspräche in die Welt gehen ru lassen, und man ste-
het da und dorten dergleichen zwischen dem General-FeldmarschaÜ Broun« und Schwerin, zwi-
schen ersterm und dem General Bathiauy, wie auch zwischen eben dem erstem, und dem Rö-
ntgt. prensttst General Friederich von Hollstein-Beck- DepVerfasser des letztem hat der
Frücht sei,ws Äitzes schon dadurch eine unglückliche Vorbedeutung gegeben, daß er diesen »u er-
mm General erhebet, der er niemals gewesen, wenn auch ferne Verdienste diese Ehren-Sceste
verdienet hätten. Die Verfasser der andern hörfen nur selbst von ihrer eigenen Arbeit erwarten,
daß sie von dem Publieo zu den Schriftstellern gerechnet werden, die in SerKenntniß der zu der-
gleichen Arbeit nöthigen Wissenschafften und Mitteln lebendig Lode stirb. Das unterscheidende
Kennzeichen/.welches unsere Gespräche heben sollen, ist nicht in dem Titel , sondern in der Ar.
beit, und dem einen!.jeden Gesp'äch beygelegtcn sauber illuminirtenPIan einer von Zeit zu AerL
Vvrgegangenen Schlacht zu finden Undwie bereits fünf Unterredungen zwischen dem Ge-
neral Schwerin und General Piccolomini hcrvorgetretten: so soll in kurzem das sechste
Gespräch zwischen dem fürtreflichen Marggrafen von Brandenburg-Anspach Carl
Wilhelm Fr-ledorich und den, Romgl. Preuss. General,Lieutenant Grafen von Dbona
erscheinen- Wir werden, so lange, wider dm Wunsch Les Publici, der Krieg dauern sollte, mit
diesen Gesprächen forrfahrcn, und besonders die Geschichte der.erlauchten Persoum, welche betz
tetziger Epoche der deutschen Historie sich merkwürdig.gemacht, und dazwischen di.e Welt verlas-
sen, durch eine der Sache gewachsene Feder verstellen, ohne daß wir andern Lkbenk-Bcsthrei
bungen, die von einem oder dem andom Helden hervvrkommen, etwas an ihrem We'.th, oen sie
erlanget haben, entziehen, da wir vielmehr die Leser auf das Umständlichere, s- darinnen ent-
Halte» ist, allezeit verweisen-
 
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