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Gespräche im Reiche der Todten: als wahre unpartheyische Beschreibung von d. Ursachen, d. Anfange, u. d. merkwürdigsten Begebenheiten d. Krieges — 1.1756(1757) (Nr. 1-10)

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Das neunte Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.22636#0579
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fürst von Baiern, daß er seine Trouppen ,in seinen Landen locr'ren woM.
Mithin kan man erst schlüssen, wie vielen Hindernissen die Anschaffung neues
Feldgeräths, Stellung anderer Canonen, und^ vornehmlich der Recrouten
unterworfen seyn müsse.
von Pohl. Zweissen Euer Majestät nicht, daß man nicht mit aus,
serftem Eifer gegen den König von Preussen im künftigen Jahr hervorge-
hen sollte. Diejenige Reichs-Stande - weiche an dem Reichs,Schluß vom
17 Jan. keinen Anthei! genommen, haben seit dieser Zeit demselben sich
gefüget, wie dann Sachsen-Gotha, Weimar, und Bayreuth solchen
agnosciret; der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel hat sogar sich von
der gemeinen Sache, die er mit der ObservationS Armee in Hannover hakte,
abgethan, und.sein Corps von 60OQ Mann davon abziehen wollen. Daß
dasselbe noch dabey stehet,^ist nicht seine Schuld, und er führet an dem Kai,
frrlichen Hofe und hey dem Reiche darüber grosse Beschwerden, daß der
Prinz Ferdinand von Braunschweig, nachdem er das Commando der Han-
növerischen Mitten Drouppen übernommen, nicht nur mit Gewalt solche,
als sie eben den Rückmarsch unter ihren Generalen Imhof und Bähr an-
tretten wollten, zuruckbehalten, und die Generals von dem Commando der-
selben abgeschaffet, stndern auch den Erb-Ptmzen selbst an, sich gelocket, und
ihn seinem Herrn Vatter vorenthalten habe. cEs ist.bey solchen Umständen
kein Wunder, wenn der Kaiser!. Hof und das Reich -auf die gesetzliche Mit-
tel denket, über den König die Reichs Acht, zu der er bereits geladen wor-
den, zu verhängen, und auch daneben diejenigen Deutschen Prinzen, welche in
Preussischen Kriegsdiensten stehen, und sich nicht davon.abwenden wollen,
und der Avocatsrien nicht geachtet, in ihre Schranken zu setzen.
ZV von pr. Ich weiß es wohl, daß die Citation auf die Reichs,Acht
wider den König ergangen, und man die (Lache aufs schärfste angegriffen.
Den t z ^dctober wurde diese Citmio 6loali8 auch seinem Comitial»Gcsand-
ten zu Regensburg, durch einen blotarium behändiget, jener aber hat solche
diesem wieder in den Busen gesteckt, und ihn damit zuruck geschickt. In-
dessen ist sie, ob sie schon vom 22 Ang. datiret gewesen, erst am 14 Occob.
an dem Rathhause daselbst angeschlagen worden. Jedoch dieser gezeigte
Ernst wird nicht in die Würkuna gehen, da sonst nicht abzusshen, wie da-
Auswechslungs. Geschäfte der Gefangenen vor sich gehen sollte; und die ver-
änderten Umstände werden es nicht zu diesem Ausbruch kommen lassen, in-
deme sonsten das Reich am meisten darunter leiden müste.
A. von Pohl. Es ist noch nicht an deme, Madame, daß die Voll/
Ziehung der Kaiser!, Authorität unterbleiben sollte. Wenn auch schon das
.Glück
 
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