ander anbringen. Und da Kosroes (513 — 579) wenig über
zwanzig Jahre alt war, als die Sophienkirche 537 eingeweiht
wurde, To verliehe ich nicht, was die byzantinilchen Archi-
tekten von den Neu-Perlern zu lernen gehabt hätten.
Und felbft wenn die Byzantiner lieh Für ihre Neuerungen
in einem Punkte einer alt-afiatifchen Technik bedienten, welche
gehaftet, die Gewölbe ohne Traggerüfte auszuführen, fo han-
delt es fich hier um einen rein technftdien Vorgang, der mit
dem Geilt des Stils ebenfo wenig zu tun hat, als wenn ich
mich entfchliebe, Haft einheimifche Steine zu verwenden, folche
aus der Fremde kommen zu Iahen.
Ob die Vorliebe für die Kuppeln blob von dieTer Gewölbe-
technik herrührt, will ich nicht entfeheiden. Die Formen älterer
afiatifcher Gewölbebauten haben etwas To Maffives im Gegen-
lab zu der leichteren Ausbildung des byzantinifchen Stils, dab
diefer einer Reihe von Beifpielen der römifchen Gewölbe-
kunlt viel näher liegt als der perfilchen, und daher eine wei-
tere Ausbildung er ft er er viel natürlicher fcheint.1)
Ich mub ferner geliehen, dab ich feit einer Reihe von
Jahren nicht mehr im Hande bin, derjenigen Richtung zu folgen,
welche im architektonifchen Stile nur auf Grund der Con-
ftruktionsprinzipien oder Formen fondert, definiert und fchäfet.
Ich kann der Conftruktion in diefem Sinne nur die zweite
Stellung einräumen. Sie fteht im Dienfte der architektonifchen
Ideale, fowie der Compofition als Kunft, wie die Materie im
Dienfte des Geiftes flehen foll. Man mub beiden Gebieten
Rechnung tragen.
’) Als derartige Vorbereitungsarbeiten der Sophienkirche und zwar mit mehr antik
regelmäßiger Durchbildung erwähne ich die Kirchen des heiligen Sergius und der heiligen
Irene, beide in Conflantinopel. Leßfere zeigen im Mittellchift Kuppeln von breiten Gurt-
bögen getragen.
— - .- - ■ 45 ^=========^=
zwanzig Jahre alt war, als die Sophienkirche 537 eingeweiht
wurde, To verliehe ich nicht, was die byzantinilchen Archi-
tekten von den Neu-Perlern zu lernen gehabt hätten.
Und felbft wenn die Byzantiner lieh Für ihre Neuerungen
in einem Punkte einer alt-afiatifchen Technik bedienten, welche
gehaftet, die Gewölbe ohne Traggerüfte auszuführen, fo han-
delt es fich hier um einen rein technftdien Vorgang, der mit
dem Geilt des Stils ebenfo wenig zu tun hat, als wenn ich
mich entfchliebe, Haft einheimifche Steine zu verwenden, folche
aus der Fremde kommen zu Iahen.
Ob die Vorliebe für die Kuppeln blob von dieTer Gewölbe-
technik herrührt, will ich nicht entfeheiden. Die Formen älterer
afiatifcher Gewölbebauten haben etwas To Maffives im Gegen-
lab zu der leichteren Ausbildung des byzantinifchen Stils, dab
diefer einer Reihe von Beifpielen der römifchen Gewölbe-
kunlt viel näher liegt als der perfilchen, und daher eine wei-
tere Ausbildung er ft er er viel natürlicher fcheint.1)
Ich mub ferner geliehen, dab ich feit einer Reihe von
Jahren nicht mehr im Hande bin, derjenigen Richtung zu folgen,
welche im architektonifchen Stile nur auf Grund der Con-
ftruktionsprinzipien oder Formen fondert, definiert und fchäfet.
Ich kann der Conftruktion in diefem Sinne nur die zweite
Stellung einräumen. Sie fteht im Dienfte der architektonifchen
Ideale, fowie der Compofition als Kunft, wie die Materie im
Dienfte des Geiftes flehen foll. Man mub beiden Gebieten
Rechnung tragen.
’) Als derartige Vorbereitungsarbeiten der Sophienkirche und zwar mit mehr antik
regelmäßiger Durchbildung erwähne ich die Kirchen des heiligen Sergius und der heiligen
Irene, beide in Conflantinopel. Leßfere zeigen im Mittellchift Kuppeln von breiten Gurt-
bögen getragen.
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