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Geymüller, Heinrich; Geymüller, Heinrich [Editor]; Durm, Josef [Editor]
Heinrich von Geymüllers nachgelassene Schriften (Heft 1): Architektur und Religion. Anh.: Biographische Notiz und Bibliographieder Werke und Aufsätze des Verfassers — Basel, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.43491#0129
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einer Anzahl von Marmorgattungen, deren Färbung und Zu-
fammenftellung nicht profan wirken.
Das Byzantinifche itt die Architektur des goldenen Re-
flexes des göttlichen Lichtes, verbunden mit dem Zauber des
Farbenreichtums und dem gediegenen Glanz des Marmors,
wie die Cappella Palatina in Palermo und S. Marco zu Venedig
auch im Abendlande zeigen.
Die Mofaikbilder der Kuppeln und Tonnen fchweben, wie
an der Himmelswölbung, in feierlicher Haltung über uns, in
myfleriöfem Halbdunkel verfchleiert. überall werden sie be-
gleitet und verklärt durch das taufendfach verfchiedene Leuch-
ten des byzantinifchen Goldgrundes: hier sanft, geheimnisvoll
aus dem Dunkel hervor, dort wie das blendendfte goldene
Sonnenlicht Itrahlend.
Das Alles verfemt in eine zwar andere Stimmung als
die gofifche Kathedrale, die aber ebenta gut fromm itt. Es
itt der feierliche Eindruck, den die Nähe Gottes im Tempel
hervorrutt und der zur Anbetung nimmt.
Byzanz hatte dies Programm viel mehr in Farbe und
Struktur als im Adel vollkommener Formen vorgezeichnet.
Der RenaifTance bleibt ein weites Feld offen, hier veredelnd
einzufreten.
* *
*
DIE KUNST DES LICHTS.
Die Renaiffance itt auch die Kuntt der richtigen Verteilung
ftrahlender Lichtfülle, die dadurch feierlich und heilig fhmmen
kann. „Gott itt Licht", heißt es in der heiligen Schrift, und
„Glaubet an das Licht, .... auf dal} ihr des Lichtes Kin-
der feid.“
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