Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 22.1899

DOI Artikel:
Schölermann, Wilhelm; Berlepsch-Valendas, Hans E. von; Hevesi, Ludwig: Die Jahresmappe der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst 1899: Emil Orlik, Fritz Burger, Felician Freiherr von Myrbach, Hermine Laukota, Friedrich Kallmorgen, Gustav Bamberger, Wilhelm Laage, die Bildstickereien der Frau Henriette Mankiewicz
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4071#0082
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
64
doch der Gesichtspunkt, der die Auswahl leitet, in erster Linie immer der rein künstlerische
bleiben, so dass nur solche Werke in Frage kommen, die das höchste Niveau der zeitgenössischen
graphischen Kunst darstellen.
Hiemit ist ausgesprochen, dass die Tendenzen der »Jahresmappe« mit denen unserer Zeit-
schrift streng parallel laufen (wenn auch diese darüber hinaus sich umfassenderen Aufgaben zu
widmen bestimmt ist); daher wird die Rcdaction der »Graphischen Künste«, wie es schon im
vergangenen Jahre geschah, so auch in diesem Jahre die sämmtlichen in der Mappe vertretenen
Künstler zum Gegenstand kurzer monographischer Darstellungen machen. Sie nimmt dabei des
ausserordentlichen Yortheils wahr, ihre theoretischen und biographischen Erläuterungen auf
vorzügliche, in den Händen der Leser befindliche Originalarbeiten der betreffenden Künstler stützen
zu können und gibt sich anderseits der Hosfnung hin, mit ihren durch zahlreiche Illustrationen
gehobenen Erörterungen dem Eindrucke der Jahresmappe in erspriesslicher Weise zu dienen.
In der ersten bereits erschienenen Hälfte der Jahresmappe fanden sich folgende Namen ver-
einigt: Fritz Burger, Peter Halm, Hermine Laukota, Georg Lahrig, Henriette Mankicwicz und
Emil Orlik.
Was den Meister Halm betrifft, so kann auf die Studie verwiesen werden, die H. Weizsäcker
im letztverflossenen Jahrgange unserer Zeitschrift dem Werke des Künstlers widmete.1 Derselbe
Jahrgang2 enthielt auch eine Monographie über G. Lührig von J. L. Sponsel. Es war dort zum
Schlüsse erwähnt, dass der Künstler seine graphische Thätigkeit vorläufig abgeschlossen und sich
mit seiner Übersiedlung nach Rumänien neuen malerischen Aufgaben zugewendet hat. Das in der
Jahresmappe enthaltene lithographische Blatt ist seine letzte Schöpfung auf graphischem Gebiete.
Die zweite demnächst zur Ausgabe gelangende Hälfte der Mappe wird Werke folgender
Künstler bringen: Gustav Bamberger, Friedrich Kallmorgen, Felician Freiherr von Myrbach,
Wilhelm Laage, Cornelia Paczka und Wilhelm Wörnle.
Cornelia Paczka hatte schon zur Mappe des vergangenen Jahres eine Algraphie beigetragen,
welche in unserer Zeitschrift von einem biographischen Commentar G. Gronaus3 begleitet war. Was
endlich W. Wörnle betrisft, den treuen Helfer und Freund unserer Gesellschaft, dessen meisterliche
Hand die langen Jahre her bei nahezu allen Unternehmungen der Gesellschaft im Spiele
war und sich zuletzt bei der soeben abgeschlossenen Publication: »Arbeiten der österreichischen
Kunstindustrie« wieder in glänzender Weise bewährt hat, darf wohl auch auf Früheres verwiesen
werden.4 Er lieferte zur Mappe eine Radirung nach Segantinis »Engel des Lebens«, die als
Ergänzung zu der ausführlichen Studie gelten kann, in der W. Ritter im XX. Jahrgange der
»Graphischen Künste« diesen grossen Maler behandelt hat.
D. R.
i Graphische Künste XXI. pag. 21 — 34.
= Graphische Künste XXI. pag. 91 — 102.
= Graphische Künste XXI. pag. 103—111.
4 Biographische Notizen in »Graphische Künste« VI. Mitth. pag. 6 ss. Zu vergleichen serner: Graul »Die vervielsältigende Kunst der
Gegenwart« Bd. I. Die Radirung. 1892, pag. 107 fs.
 
Annotationen