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Hans Thoma. Pattenmusik.

HAXS THOMA

Henry Thode, zu dessen besten Ruhmestiteln ohne Frage auch das Verdienst zählt, dem
deutschen Volke einen seiner grössten und edelsten Künstler nähergebracht, ja man konnte fast
sagen, bekannt gemacht zu haben, beschenkt uns nach der langen Reihe von Publicationen,
kleineren Schriften und Aufsätzen über und für Hans Thoma, die wir dem unermüdlichen Eifer
seiner von warmherziger Begeisterung und Freundschaft geführten Feder verdanken,' mit einem
neuen gross angelegten Thoma-Werk, das — zum sechzigsten Geburtstage des Meisters
erschienen - - dessen gesammte Lebensarbeit umfassen soll, also ein Corpus, wie wir es ähnlich
nur in Lippmanns Dürer-Zeichnungen oder in Bodes Rembrandt-Werk besitzen.

Die beiden ersten Bände, deren würdige Ausstattung durch die Verlagshandlung von
Heinrich Keller in Frankfurt am Alain uneingeschränktes Lob verdient, enthalten in guten Licht-
drucken nur die in Frankfurt am Main befindlichen Gemälde, 150 an der Zahl. Der Herausgeber
bcabsichtigt in dieser Weise den Besitz der übrigen Städte an Thoma'scher Kunst folgen zu
lassen und hat es, dank der thatkräftigen Hilfe einer Reihe von Verehrern des Meisters, ermöglicht,
dass der Preis des Werkes ein ganz ausserordentlich niedriger, jedenfalls zu der Fülle des
Gebotenen und der Ausstattung des Werkes in gar keinem Verhältnis stehender genannt werden
kann. Der Verbreitung dieser Thoma-Mappen wird eine solche Vorsorge natürlich nur förderlich
sein, und Thode hätte in der That nicht besser für die Popularisirung seines Lieblingsmeisters
sorgen können. Als Text ist dem Werke eine kurze Einleitung und ein sorgfältig gearbeitetes
Verzeichnis der 150 Bilder in chronologischer Anordnung mit Angabe des Entstehungsjahres,
der Grössenverhältnisse und des jeweiligen Besitzers vorangestellt. Es reicht von 1860 bis 1898
und legt von der wahrhaft erstaunlichen Schaffenskraft des Künstlers — handelt es sich doch
nur um die in Frankfurt befindlichen Bilder — beredtes Zeugnis ab.

i 1892 erschienen: Hans Thoma (Graphische Künste, XV., p. 1), Hans Thoma, 18 Photogravuren nach den Originalen des Meisters
(München, Franz Hanfstängl, o. J.), Federspiele (Frankfurt am Main, Heinrich Keller, o. J.), 1895: Ein offenes Wort über Hans Thoma, 1897:
Hans Thomas Entwürfe für die Costüme des »Ring des Nibelungen« (Bayreuther Blätter) und Publication dieser Entwürfe (Leipzig, Breitkopf
und Härtel), 1899: Hans Thoma und seine Kunst (Frankfurt am Main, Moriz Diesterweg).
 
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