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sind. Zur Ergänzung dieses Bildes dienen einige ganz vorzügliche Thierstücke und Stilleben von
Jan Fyt, Melchior d'Hondecoeter, Abraham van Beyeren und Adrian van Utrecht.

In den eigentlichen Wohnräumen finden wir neben kostbaren französischen Möbeln des
XVIII. Jahrhunderts, neben Bronzen von Pigalle und Gobelins von Boucher einige vorzügliche
Werke der französischen und der englischen Schule des XVIII. Jahrhunderts, darunter besonders
ein farbenprächtiges Porträt eines Cardinais von Hyacinthe Rigaud, einige anmuthige kleine Gemälde
von Watteau,LancretundPater, ein reizendes Hirtenstückvon Boucher, eine ungewöhnlich geistreiche
Skizze von Fragonard, wohl dem genialsten unter den Franzosen dieser Zeit, endlich zwei vornehme
und zugleich liebliche Frauenbildnisse von Thomas Gainsborough und eine merkwürdige, sitten-
bildlich behandelte Porträtgruppe von William Hogarth. Hieran schliessen wir einige Werke der
venetianischen Schule des XVIII. Jahrhunderts, die den eben genannten Arbeiten keineswegs
nachstehen: es sind dies Giovanni Battista Tiepolos figurenreiche Darstellung der Kreuzabnahme,
durch die malerische, gewaltige Composition von hinreissender Wirkung, ein wundervoller
Studienkopf eines alten Mannes von der Hand desselben grossen Meisters und endlich eine
sonnige, geistreich gemalte Landschaft von Francesco Guardi.

Wenn wir in diesem kurzen Bericht die Leser durch eine trockene Aufzählung von Namen
und Bildern gelangweilt haben, so trägt daran nicht der Verfasser allein Schuld, sondern auch der
gute Geschmack des He-rrn Rudolf Kann, der eine ganze Gallerie von Gemälden zusammen-
gebracht hat, von denen jedes einzelne selbst in dem allerkürzesten Bericht eine Erwähnung
verdiente.

Gustav Glück.

Jakob van Ruysdael.

»Verfallene Backsteinhütte.
 
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