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ornamentalen Entwürfen, all jenem minutiösen und gewiß nicht niedrig stehenden Kleinwerk
graphischer Kunst fernhält. Es sind immer wieder die großen Kompositionen nach der Natur voll
Raum- und Spielweite, die ihn locken. Und er ist all sein Lebtag doch ein heimlicher Maler
geblieben.

Unter den jüngeren österreichischen Graphikern, zu denen er ja auch zu rechnen ist, kann man
wirklich nicht sein Talent dem eines Schmutzer oder eines Orlik vergleichen. Aber es ist deshalb
doch zweifellos ein starkes, ein ehrliches Talent, dem wir in T. F. Simon begegnen. Über einen
Künstler von solcher Jugend, der gerade erst zur Reife seines Schaffens gelangt ist, ein end-
gültiges Urteil auszusprechen, wäre voreilige Schulmeisterweishcit. Kann man denn wissen,
welche Entwicklungen ihm noch vorbehalten sind? Noch hat er nicht wie Emil Orlik die größte
Schule der Graphik, die japanische, durchgemacht. Und es wäre gut möglich, daß gerade diese
einflußreichste aller Schulen seinem Schaffen noch ein ganz anderes Aussehen gäbe.

Joachim Friedenthal.

T. F. Simon, Der Hradschin in Prag.

Nach der Radierung.
 
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